15. Mai 2018

15. Mai 2018,   Perlis - Georgetown (Penang)

Nach einem heftigen Gewitter in der Nacht ist der Boden ums WoMo aufgeweicht. Die Luft ist schwül und es ist um 7 Uhr bereit 28° warm.

Bevor es noch wärmer wird fahren wir los in Richtung Penang.

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Penang bezeichnet sowohl die 292 km2 grosse Insel in der Strasse von Malakka, als auch den gleichnamigen Bundesstaat Malaysias, zu dem ausser der Insel selbst noch der Küstenstreifen Seberang Perai gehört. Hauptstadt des Bundes-staates und und der Insel ist Georgetown, die im Nordosten der Insel liegt.

Die 13.5 km lange Penang-Brücke zum Festland wurde 1985 eröffnet und war die längste Brücke Südostasiens. Aufgrund des stetig wachsenden Autoverkehrs wurde die alte Fährverbindung parallel weiterbetrieben. Eine zweite Brücke mit einer Länge von 24 km wurde am 1. März 2014 eröffnet.

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Anstelle der schnellen und bequemen Autobahn wählen wir die Strecke entlang der Küste. Bei einer etwas kürzeren Distanz brauchen wir zwar 3 Stunden länger, dafür fahren wir durch Dörfer und sehen etwas vom Land und den Menschen.

Auffallend sind die vielen Reisfelder, die in verschiedenen Stadien der Reife zu sehen sind. Aber auch immer wieder fahren wir an grossen Palmenplantagen vorbei - Ölpalmen. Sie sind hier ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor. Die Frage stellt sich, was die Monokulturen mit der Landfläche langfristig machen.

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Abends gehen wir mit Susi und Manni in ein nahegelegenes und einfaches Restaurant. Da die Mehrheit der Bevölkerung in diesem kleinen Ort muslimisch ist, gibt es im Restaurant kein Bier, dafür aber frisch gepresste Fruchtsäfte.

Hier lernen wir den leckeren Baramundi kennen. Er soll in den nächsten Tagen und Wochen noch oft auf dem Speiseplan zu finden sein.

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Dank der etwas eigenwilligen Routenführung des GPS kommen wir in den Genuss einer Stadt-rundfahrt.

Für heute und morgen stehen wir auf dem Parkplatz vor einem kleinen Fischerhafen eines Dorfes im Nordwesten der Insel.

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Strasse von Malakka

Die Strasse von Malakka ist eine Meerenge in Südostasien zwischen der Malaiischen Halbinsel und der Nordostküste von Sumatra. Sie verbindet die Andamanensee mit der Strasse von Singapur, dem Südchinesischen Meer und der Karimata-Strasse (letztere weiter zur Javasee). Von dem Stadtstaat Singapur im Süden bis zum nördlichen Küstenbereich von Sumatra beträgt die Distanz etwa 800 Kilometer bei einer Breite zwischen 50 und 300 Kilometern. Am südlichen Ende befinden sich zwischen Singapur, den indonesischen Riau-Inseln und der Ostküste von Sumatra zahlreiche Durchfahrten mit teils erheblich geringerer Breite und an der seichtesten Stelle eine Tiefe von etwa 25 Metern.

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Aufgrund des hohen Schiffsverkehrsaufkommens für Import, Export und Energiezufuhr in den asiatischen Staaten, allen voran China, hat die Strasse von Malakka grosse strategische Bedeutung. 

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Sicherheitspolitisch steht China hier vor dem „Malakka-Dilemma“, da die USA im Konfliktfall diese Lebensader für Chinas Wirtschaft und Energie leicht blockieren könnten. Jedoch sind andere asiatische Staaten wie Indien, Japan, Südkorea und die ASEAN-Mitglieder, aber auch Europa und die USA wirtschaftlich auf die freie Passierbarkeit der Strasse von Malakka angewiesen. Aufgrund dieser Bedeutung gilt die Strasse von Malakka auch als „Aorta des Indo-Pazifischen Raums“.

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Auch entsprechend ihrer Bedeutung vor allem für den Ölhandel war sie lange eine der am stärksten von Piraten heimgesuchten Wasserstraßen. Am 9. Januar 2004 wurde z. B. der Tanker Cherry 201 gekapert. Nach langen Lösegeldverhandlungen wurden vier Seeleute von den Piraten erschossen. Das sicherheitspolitische Problem der Piraterie gilt mittlerweile jedoch als erfolgreich bewältigt.

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Um 9 Uhr wartet der Bus. Es ist eine Insel-Tour von 7 - 8 Stunden geplant. Zuerst fahren wir der Westküste entlang gegen Süden, über eine schmale und kurvige Strasse. Zwischendurch halten wir bei Obstständen. Hier können wir die auf der Insel wachsenden tropischen Früchte anschauen, machmal auch versuchen und auch kaufen.

16. Mai 2018,   Georgetown, Tag 2

Im Jahre 1786 siedelten sich Händler der britischen Ostindischen Kompanie unter der Führung von Francis Light an. Benannt ist die Stadt nach dem britischen Monarchen Georg III. Die Einheimischen nennen ihre Stadt aber „Penang“.

Zum Beispiel: Kakaobohnen [ro], Muskatnüsse [li] und Betelnüsse [ru], eine suchterzeugende Droge.

Nach der Landung der Briten unter Captain Francis Light im Jahre 1786 erbauten diese hier das „Fort Cornwallis“. Es bestand ursprünglich nur aus Palisaden. 1804 wurde es dann mit massiven Steinmauern versehen. Heute befindet sich in dem Fort ein Freilichtmuseum, sowie eine Freilicht-bühne. Die Kanonen stammen ursprünglich aus Holland und wurden an den Sultan von Johor geliefert. Nach einigen Umwegen wurden sie schliesslich hier aufgestellt. Nordöstlich des Forts wurde 1882 das „Fort Cornwallis Lighthouse“ errichtet. Es bildete zur Kolonialzeit einen markanten Punkt. 1914 und 1928 wurde der Leuchtturm renoviert und zum Hafen-Leuchtturm umgebaut. Er hat jetzt einen weißen 21 Meter hohen Stahlfachwerk-Turm. Die Sichtweite des Leucht-feuers beträgt 16 nautische Meilen.

Unreife Betelnüsse werden in Asien mit Betel-schneidern kleingehackt. Üblicherweise werden diese in mit gelöschtem Kalk bestrichene Blätter gerollt, welche nicht von der Betelpalme, sondern vom Betelpfeffer (Piper betle) stammen. Der fertige Betelbissen (auch sirih) wird gekaut. Wegen des bitteren Geschmacks werden häufig Gewürze wie Pfefferminze, Lakritze oder auch Kautabak hinzugegeben. Der gelöschte Kalk bewirkt, dass das in den Nüssen befindliche Arecolin in Arecaidin und Methanol hydrolysiert, greift aber auch das Zahnfleisch an. Sinn der Umwandlung des Alkaloids in die freie Base ist die leichtere Resorbierbarkeit. Die Wirkstoffe werden nach dem Kauen im Mund direkt resorbiert und passieren rasch die Blut-Hirn-Schranke, was gegen Ermüdung wirkt. Das Betelkauen wird seit Jahrhunderten praktiziert, aktuellen Schätzungen zufolge in Ostafrika und Asien von mehr als 450 Millionen Menschen. Durch die Alkalisierung bilden sich Phlobatannine, welche den Speichel rot färben. Daher fand dies in Asien auch zum Färben der Lippen Verwendung.

 und Durian (Stinkfrucht).

Dann fahren wir zurück in Richtung Stadtzentrum, um mit der neuen Standseilbahn auf  den Penang Hill zu fahren.

Die Penang Hill Railway ist eine schmalspurige Standseilbahn, die in Malaysia von Air Itam bei Georgetown auf den Penang-Hügel fährt. Die erste Bergbahn wurde 1923 eröffnet. Damals gab es zwei Streckenabschnitte, und die Fahrgäste mussten auf halber Höhe die Fahrzeuge wechseln. Die Bergbahn wurde 2010 komplett überholt. Die Fahrzeit beträgt zwischen 5 und 20 Minuten, in Abhängigkeit davon, ob an den Zwischenstationen gehalten wird.

Die Länge beträgt 1'995 Meter,

Die Aussicht auf die Stadt wäre wunderbar, wenn nur nicht der Dunst und der Nebel die Sicht trüben würden.

Nach einer Stunde, inzwischen sind Unmengen an asiatischen Touristen angekommen, und es beginnt auch gleich zu regen, fahren wir wieder talwärts.

Das Interessante hier oben waren die schön gestalteten Gärten.

Oben angekommen begeben wir uns auf einen Rundgang. Nebst lärmenden Chinesen sind auch viele schöne und interessante Pflanzen zu sehen. Was früher auf der Reise die interessanten Menschen waren, sind es jetzt die Pflanzen. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass es keine spannenden Gesichter mehr gibt - oder habe ich mich vielleicht daran gewöhnt?

Der Hunger meldet sich und darum hält der Bus bei einem sogenannten Food Court. Das ist in diesem Fall eine grosse Halle mit mehr als hundert Tischen. Zu beiden Seiten befinden sich Küchen wo auch gleich die Angebote abgebildet sind. Als

Nach dem Essen geht es weiter zur den Clan Jetties. Hier leben sechs chinesische Clans auf je einem Pier. Streng zwischen den Clans getrennt stehen die Häuser auf wilden Konstruktionen im Wasser. Die Häuser sind hier gebaut worden, weil die Chinesen auf dem Wasser keine Steuern zahlen müssen. Sozu-sagen eine Steueroase mitten in Penang. Diese Regelung hat bis heute Bestand. 

Die Clan Jetties sind ein schönes Ziel. Nichts spektakuläres, aber es ist schon interessant zu sehen wie die Clans hier leben. Natürlich versuchen die Clans auch vom Tourismus zu profitieren und es werden Souvenirs und Getränke angeboten.

Vreni findet hier auch etwas schönes um mitzu-bringen.

Hier könnten wir uns stundenlang aufhalten. Nebst den Schmetterlingen sind auch Reptilien zu sehen.

Damit endet dann der Tagesausflug und wir kehren zu den WoMos zurück.

Aus dem reichhaltigen Angebot wählen wir anhand der Bilder Gebratener Reis mit Shrimps und Ei, sowie Nudeln mit Seafood und Squid.

Die mürrische Frau des Kochs serviert das Essen mit stoischem Gesicht, ein Lächeln von uns wird nicht honoriert. Wahrscheinlich hat sie wirklich nichts zu lachen wenn sie Tag für Tag hier austragen und abräumen muss.

Und schon gehts wieder weiter: Wir besuchen zum Abschluss der heutigen Tour noch eine Schmet-terlingsfarm.

17. Mai 2018,   Georgetown -  Tanah Rata

Bevor wir losfahren, wollen wir nochmals den Fischern beim Ausladen des Fangs zusehen. Da wieder Ebbe ist, müssen die Kisten mit den Fischen vom Ende des langen Pier mit Motorrädern an Land gebracht werden, wo der Fang sortiert und verladen wird.

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Die Fahrt durch die morgentliche Stadt, bei Sonnenaufgang ist romantisch. Noch ist der Verkehr schwach und wir kommen schnell auf die Brücke, welche uns zurück aufs Festland bringt.

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Am frühen Nachmittag erreichen wir Tanah Rata.

Tanah Rata ist ein kleiner, aber touristischer Ort in den Cameron Highlands. Auf 1500 Meter gelegen hat der Ort den Vorteil, dass die Temperaturen gemässigt sind: Tagsüber etwa 25°, und nachts 18°.

Nach den vielen schwülen Nächten freuen wir uns richtig auf die Berge.

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Die Cameron Highlands wurden berühmt durch den britischen Landvermesser William Cameron. 1885 hat er dieses Gebiet bei einer Kartograf-ierungsexpedition entdeckt. Die Highlands waren bereits in der Kolonialzeit für die Briten ein beliebtes Ziel, so dass die Cameron Highlands über mehrere traditionelle Gasthäuser im Tudor-Stil und einen gepflegten Golfplatz verfügten.

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Das veranlasst uns, am Strassenrand Erdbeeren, Passionsfrüchte, eine Ananas, zwei Mangos und Tomaten einzukaufen.

Am Abend sehen wir, dass von den 15 Erdbeeren in der Schale 14 im Innern dunkel verfärbt und die einzige, welche innen schön aussieht sauer ist. Gut, dass wenigstens das Übrige in Ordnung ist.

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Neben dem Tourismus, der eine der wichtigsten Einnahmequellen darstellt, ist das Gebiet landwirtschaftlich sehr von Bedeutung. Auf Grund der relativ kühlen Witterung gedeihen in den Cameron Highlands andere Pflanzen als in der malaysischen Ebene. Die Folge davon ist, dass grosse Teile des Tals mit Treibhäusern bedeckt ist. Nebst Erdbeeren, für die entlang der Strasse überall Werbung gemacht wird, werden auch Spargeln, weitere Blattgemüse, Rosen und Tee angebaut. 

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Der für die nächsten 3 Tage vorgesehene Parkplatz ist mit einem Food Court belegt: Heute, beim Sonnenuntergang beginnt der Ramadan und darum sind hier Fressbuden für den Abend aufgestellt und der Parkplatz überstellt.

Susi, unsere rege Reiseleiterin, findet innert kurzer Zeit eine Alternative bei einem Hotel, welche zudem noch schöner und ruhiger ist.

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Es dauert nicht lange und schon wird der Topf mit der Brühe gebracht. Er steht auf einem kleinen Gasherd. Nach weiteren 5 Minuten wird Teller für Teller aufgetragen.

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Gerade als der Rummel um den Food Court losgeht, gehen wir zur Hauptstrasse und suchen uns ein ansprechendes Restaurant. Da sehen wir zwei Personen an einem Tisch und vor ihnen steht das, was wir Mongolentopf nennen. Weil das alles so grosszügig aussieht und zudem noch ein Tisch vor dem Lokal frei ist, beschliessen wir uns hier niederzulassen.

Uns beiden ist sofort klar, was wir wollen. Ein Blick in die Karte zeigt uns, dass das hier "Steamboat" heisst. Beim Bestellen werden wir noch nach der Brühe im Topf gefragt: Wir entscheiden uns für die Hühnerbrühe, Curry scheint uns zu gewagt zu sein.

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Immer wieder legen wir etwas von den Zutaten in den Topf und warten eine Weile, bis sie gar sind. Nach einer Stunde geben wir auf: Wir sind satt, mehr hat nicht Platz und die Teller sind noch nicht leer. Aber es hat wunderbar geschmeckt.

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18. Mai 2018,   Tanah Rata, Tag 2

Heute steht eine Dschungelwanderung auf dem Programm. Um 9 Uhr verteilen wir uns auf 4 alte Landrover und fahren ins Gebirge, auf 2'000 Meter.

Hier erfahren wir, dass der geplante Track wegen Erdrutschen gesperrt ist. darum begehen wir einen anderen Pfand, welcher über Treppen und Holzwege durch den Wald führt. Wir gehören zu den Ersten, die ankommen. Aber nach einer Stunde fahren die Chinesen ein und es wird laut.

Anstatt die schöne Natur zu geniessen, stellen sie sich vor die interessanten Pflanzen und machen Selfies um damit zu zeigen, wo sie überall waren. Vom interessanten Hintergrund ist aber nichts zu sehen. Ganz dreiste Leute scheuen sich nicht, hier im Nationalpark  Blumen zu pflücken.

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Auf dem Rückweg halten wir noch bei einer Rosen- und Orchideenfarm. Es ist immer wieder faszi-nierend, welche Pracht und Vielfalt die Natur hervorbringt. 

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Es ist zwar so, dass ich die meisten der nachfolgenden Blüten und Pflanzen bereits schon mehrmals fotografiert habe, ich kann es aber trotzdem nicht lassen. Hier eine Auswahl:

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Warum LandRover?

1955 wagte ein 4-köpfiges Team eine Expedition mit zwei LandRover nach Singapore. Die Expedition gelang, auch wenn sie eine besonders harte Herausforderung war. Das hatte zur Folge, dass der LandRover schlechthin als Fahrzeug für schlechtes Gelände und schwierige Aufgaben galt. I

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In der Folge etablierte sich dieses Fahrzeug in Malaysia und auch heute sind noch viele davon unterwegs. Interessant ist auch zu bemerken, dass man in den meisten Orten ausrangierte Landis am Strassenrand stehen sieht. Sie wurden als Ersatzteillager ausgeschlachtet.

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Den passenden Film dazu gibt es hier

19. Mai 2018,   Tanah Rata, Tag 3

Morgen fliegt Vreni wieder heim. Sie ist zwar erst seit 3 Wochen hier, aber besondere Umstände machen es erforderlich, dass sie heimkehrt. Geplant ist, dass sie auf Bali wieder zurückkehrt, aber spätestens in Dilli auf Ost-Timor muss sie zurück sein. Da geht es um das grosse Reine-machen des WoMos, ohne das es nicht nach Australien eingeführt werden kann. Die Kontrollen sind erwartungsgemäss streng.

Nebst dem Besorgen des Flugticket, beschäftigt uns heute auch das Packen der Reisetaschen. Es ist die günstige Gelegenheit, alle warmen und überflüssigen Kleider heimzuschaffen. Für Australien brauchen wir sie definitiv nicht mehr.

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Als besonderes Abschiedsessen gibt es ein Raclette mit dem Käse, den Vreni mitgebracht hat. Dazu schneidet sie ein der frischen und unver-gleichlich schmeckenden Ananas auf.

Es mag etwas sonderbar anmuten, bei 38° im Inneren des WoMos noch zwei Rechaud mit Kerzen aufzustellen. Aber draussen würden die Kerzen vom Wind gleich ausgeblasen.

Für ein paar Stunden riecht es in unserem WoMo wie in einem "Raclette-Stübli".

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20. Mai 2018,   Tanah Rata - Kuala Lumpur Airport - Taman Negara

Kurz vor 8 Uhr verlassen wir die Gruppe. Aber vorher verabschiedet sich Vreni noch von den Mitreisenden, welche bereit aufgestanden sind. 

Dann fahren wir los. Es dauert 2 Stunden bis wir nach 70 km die Autobahn in Richtung Süden erreichen. Kurz davor machen wir die erste Kaffeepause. Wir haben es nicht eilig, da der Flieger erst um 8 Uhr abends geht. .

Auf der Autobahn angekommen geht es flott voran.  Um die Mittagszeit halten wir auf einer Raststätte und Vreni kocht die Pilze, welche wir vorgestern gekauft haben. Dazu gibt es Farfalle. Dann erreichen wir den Autobahnring, welcher um Kuala Lumpur führt. Wir folgen immer dem Wegweiser KLIA (Kuala Lumpur International Airport).

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Gegen 2 erreichen wir den Flughafen. Schon von weitem sind die grossen geschwungenen Dächer der Hallen zu sehen.

Da uns nicht ganz klar ist, wo Vreni das Gepäck aufgeben kann, geht sie zuerst einmal in die Abflughalle und sieht sich um. Ich stehe in der Zwischenzeit auf dem auf 2 Minuten begrenzten Parkplatz.

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Etwas merkwürdig mutet uns an, dass wir auf dem Ring alle paar Kilometer an eine Mautstelle kommen und mit der zuvor aufgeladenen Karte passieren können. Meist wird etwa 1 Franken abgezogen. Später merken wir, dass die Autobahn in Abschnitte, von Einfahrt zu Einfahrt, aufgeteilt ist und da stehen die Mauthäuschen.

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Von hier fliegt sie mit der Singapore-Airlines via Singapore nach Zürich, wo sie dann morgen vormittag ankommen wird.

Da ich noch einen langen Weg vor mir habe, verabschieden wir uns gegen 3 Uhr.

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Der Ort, Taman Negara, wo die Gruppe steht, ist etwa 270 km entfernt und ich bin mir nicht sicher, ob ich das heute noch schaffe. Aber vorerst fahre ich auf der Stadtautobahn ein Stück zurück, um dann auf die nach Osten führende zu wechseln.

Von weitem sehe ich die Skyline und die beiden markanten Petronas-Tower, von denen ich einer in ein paar Tagen "besteigen" werde.

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Die Polizei kontrolliert eifrig, dass die Autos so schnell wie möglich den Platz wieder frei machen - mich behelligen sie nicht. Auch dann nicht, als ich mit Vreni und den Reisetaschen auf dem Rolli in die Halle gehe.

Zuerst lassen wir die grosse Tasche einwickeln um sicher zu gehen, dass sie nicht von Unbefugten geöffnet und durchsucht wird.

Dann suchen wir den CheckIn-Schalter und erfahren, dass das CheckIn erst 3 Stunden vor dem Flug möglich ist. Vreni hat also viel zeit, sich im Flughafen umzusehen.

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Dann vernehme ich, dass um 18 Uhr ein gemein-sames Abendessen stattfinden würde. Punkt 18.05 erreiche ich den Parkplatz wo die anderen stehen. Bis zum Restaurant sind es nur ein paar Schritte und ich komme gerade, als die anderen zum zweiten Mal ans Buffet gehen.

Nach 550 km bin ich jetzt richtig geschafft und schlafe schnell ein.

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Um 4 Uhr erreiche ich Temerloh, wo ich die Autobahn verlassen muss. Jetzt sind es noch 120 km und wenn es gut läuft, schaffe ich es, besonders da ich über eine längere Stecke einen zügigen Fahrer vor mir habe, bei dem ich immer zum voraus ablesen kann wie die Strasse ist.  Die Strecke führt die ganze Zeit durch Ölpalmen-Plantagen zu beiden Seiten.

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21. Mai 2018,   Taman Negara, Tag 2

Wir bleiben einen Tag in Taman Negara damit wir auf einen Jungle-Walk gehen können. Schon wieder einer? Ich will mal sehen, ob es diesmal etwas interessante ist als vor ein paar Tagen.

Jedenfalls beginnt es mit einer Bootsüberfahrt zum anderen Ufer. Dort steigen wir eine Treppe zu einem Resort hoch. Über eine gepflegte Anlage sind viele kleine Bungalows verstreut. Besonders beeindruckend sind die schönen Fächerpalmen.

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Unser englischsprachige Guide macht uns auf Pflanzen und Früchte aufmerksam, an denen wir vielleicht achtlos vorbei gegangen wären. Interessant ist zum Beispiel der wilde Ingwer, der wie ein Tannzapfen aussieht. Später gräbt er eine Ingwerpflanze aus und gibt uns den Kern eines Blattes zum versuchen: schmeckt nach sehr mildem Ingwer. Der Weg führt uns weiter, zum Teil über Stege und Treppen.

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Dann erreichen wir den Einstiegsturm zum Canopy-Walk, eine Art von Hängebrücke in den Baumgipfeln. Die Idee ist, von oben vielleicht das eine oder andere Tier zu sehen.

Aber vorerst müssen wir noch warten weil nicht mehr als 10 Personen aufs Mal unterwegs sein dürfen. Da plötzlich entdeckt Harti an meinem Bein einen Blutegel. Der sonst nur etwa 15 mm lange und 2 mm dicke Egel ist bereits auf Beerengrösse angeschwollen - und ich habe nichts gemerkt.

Nachden er ihn weggenommen hat, blutet es noch ein paar Minuten nach. Es geht nicht lang und ich sehe in meiner linken Sandale, dass es zwischen den zehen rot ist - schon wieder ein Egel. Diesmal hilft mir Jürgen. Jetzt blutet es schon etwas länger und bald klebt der Fuss im Schuh.

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Hätte ich das gewusst, hätte ich die geschlos-senen schuhe getragen. Aber der Guide meinte beim Losmarschieren, dass die Sandalen schon in Ordnung wären.

Dann gehts los. Zu zehnt steigen wir auf den Turm und begeben uns, einer nach dem anderen und im Abstand von 10 Metern auf den schwankenden Pfad.

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Zurück im WoMo untersuche ich erst mal meine Füsse und weiche sie im Eimer ein. Ein Desinfizieren ist zwecklos, die Wunden sind bereits geschlossen. Nur noch eine kleine blutunterlaufende Stelle erinnert an den Schma-rotzer.

Den Nachmittag verbringe ich mit Schreiben und dem Bearbeiten der Bilder.

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Nach 7 Etappen, wobei jede jeweils auf einer Plattform hoch oben in den Wipfeln endet, ist der Parcours zu Ende und wir stehen wieder auf festem Boden. Nach einer halben Stunde erreichen wir wieder den Bootssteg und lassen uns übersetzen.

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