Die Seele Afrikas  -  KwaZulu-Natal

Kaum losgefahren, biegen wir  von der Haupt-strasse ab und fahren auf schmalen Wegen durchs Gelände. Schnell einmal sehen wir zwei Springböcke, welche aber wegrennen - keine Chance für ein Bild. Später dann sehen wir noch Gnus, Zebras und Geissböcke, meistens aber so weit von uns weg, dass ich kaum brauchbare Bilder machen kann. Dann frühstücken wir.

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Dienstag,  17. Mai 2016   Royal Natal

Schon wieder ein Nationalpark! In dieser wunder-baren Landschaft kann man wirklich von Park zu Park reisen. Überall gibt es gut eingerichtete Camp Grounds. Aber auch Reisende ohne eigene Unterkunft finden hier ein Häuschen zum Übernachten.

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Nach dem gestrigen Ruhetag stehen wir heute um 6 Uhr auf und fahren bereits um 7 los, jedoch ohne Frühstück. Wir hoffen, dass in der Dämmerung mehr Tiere sehen werden als tagsüber. Aber bereits auf dem Platz begegnet uns ein grosser Pavian, welcher schnell Reissaus nimmt. In der Nacht waren aber auch Zebras hier, jedenfalls sieht man das an den frischen Haufen, die sie hinterlassen haben.

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Nach dem gestrigen Ruhetag stehen wir heute um 6 Uhr auf und fahren bereits um 7 los, jedoch ohne Frühstück. Wir hoffen, dass in der Dämmerung mehr Tiere sehen werden als tagsüber. Aber bereits auf dem Platz begegnet uns ein grosser Pavian, welcher schnell Reissaus nimmt. In der Nacht waren aber auch Zebras hier, jedenfalls sieht man das an den frischen Haufen, die sie hinterlassen haben.

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Als nächstes folgt ein Abstecher in die mytho-logische Welt der Basotho. Etwas abseits des Dorfes gelegen, umsäumt von Bäumen, befindet sich die Hütte des Sangoma, eines traditionellen Heilers. Er wird noch immer von vielen Einhei-mischen im Krankheitsfall konsultiert oder um etwas von der Zukunft zu erfahren. Die Kunst aus Knochen die Zukunft zu lesen, beherrscht der Sangoma nämlich angeblich perfekt. Während man vor dem in traditionelle Fellbekleidung gehüllten Sangoma kniet, wirft dieser die Knochen und Münzen vor sich und fängt an sie zu deuten. Nun wird alles wieder eingepackt und der Freiwillige muss die Knochen werfen. Die Interpretation der Erkenntnisse behält der Heiler für einmal für sich.

Ein paar Meter weiter befasst man sich wieder mit dem Alltag der Basotho. Es geht ums Kochen, Wohnen und Schlafen und wir erkennen an Hand der vielen Hütten aus verschiedenen Epochen, wie sich der Baustil und die Inneneinrichtung im Laufe der Zeit verfeinert hat. 

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Gekocht wird übrigens viel Maisbrei (Papa) und dazu überwiegend Gemüse. Fleisch in grösseren Mengen gibt es eigentlich nur an besonderen Festtagen.  Wir bekommen die Gelegenheit, eine Art dünnflüssigen Porridge zu trinken und gekochten Mais zu probieren.

Um 10 Uhr treffen wir uns beim Basotho Cultural Village.

Die Basotho sind ein Mischvolk, das im Laufe des 19. Jahrhunderts entstand. In den unruhigen Zeiten zwischen 1836 und 1848 schaffte es König Moshoeshoe I. versprengte Stämme in seine Nation zu integrieren und diese so von 25'000 auf 80'000 anwachsen zu lassen.

Die Regierung der Basotho stützt sich auf Authorität und um das Dorf besuchen zu dürfen, muss man sich zuerst beim Chief anmelden und um Erlaubnis bitten. Dieses macht unser Führer für uns. Dazu spricht er beim Headman vor und bittet um eine Audienz beim Chief. Wird dieser Bitte stattgegeben (was natürlich immer der Fall ist), erhält man die Gelegenheit den Chief kurz zu sprechen und ein Joala, ein selbstgebrautes Hirsebier nach Sotho-Art, mit ihm zu trinken. Es schmeckt wie leicht vergorener Most oder Bier und ist trüb. Die Rangfolge bei den Basotho ist sehr streng und bedient werden bei ihnen immer zuerst die Männer.

In der nächsten Hütte zeigt uns eine traditionell gekleidete Frau, wie sie aus Maiskörnern Mehl herstellt, indem sie die Körner zwischen zwei Steinen zerreiben.  Die ursprünglich verwendete Maissorte würde auf dieser Höhe schlecht wachsen, darum verwenden sie jetzt ein Maissorte aus den Anden. Auch hier bekommen wir Gelegenheit, das frisch gemahlene Mehl zu kosten - es schmeckt erstaunlich süss.

Damit endet die einstündige Führung und wir kehren zu unseren WoMos zurück. 

Da kommt uns eine Schar übermütiger Schüler entgegen, welche eine Heimatkunde-Exkursion machen.

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Es geht  weiter in Richtung heutigem Ziel, dem Royal Natal Nationalpark. Die Landschaft ist beeindruckend und veranlasst uns, immer wieder anzuhalten und den Ausblick zu geniessen.

Ohne besonders verabredet, treffen wir uns gegen 13 Uhr zum Pizza essen. 

Der Hinweis "Pizza Tower" in der Orientierungskarte hat alle veranlasst, hier zu halten. Wen wundert es, dass die Küche leicht überfordert wurde?

Nach einem grossen Griechischen Salat, welchen wir uns geteilt haben, essen wir nur die Hälfte der Pizza. Den Rest nehmen wir mit und es wird für morgen ein schnelles Mittagessen geben.

Auf dem heutigen Platz spazieren die Perlhühner unbekümmert herum. Wissen die nicht, dass ich sie als Suppenhuhn besonders mag?

Mittwoch, 18. Mai 2016   Ballito

Heute erwartet uns ein fulminanter Landschafts- als auch ein Klimawechsel. Von der Hochebene um die Drakesberge geht es an den Indischen Ozean, von der trockenen Kälte in die schwüle Wärme.

Die Drakensberge, Hauptbestandteil des Ukhahl-amba-Drakensberg Parks, das zweite Welt-Natur-Erbe KwaZulu Natals, ist eine der Haupt-attraktionen des südlichen Afrikas. Mit ihren gigantischen bis über 3'000 m hohen Sandstein- und Granitformationen, kristallklaren Bächen und Flüssen und saftiggrünen Wiesen und Feldern sind sie ein Besonderheit in Afrika. Auch bei den Südafrikanern stehen die Drakensberge als Erholungs- und Urlaubsziel ganz weit oben auf der Liste.

Der Gebirgszug der Drakensberge erstreckt sich vom Krüger-Nationalpark im Norden bis zur Garden Route im Süden auf einer Länge von rund 960 km. Die eigentliche Heimat der Namen gebenden Drachen ist aber die Gegend zwischen Sentinel und Rhino Peak, wo die Berge über hundert Kilometer hinweg eine durchschnittliche Höhe von 3050 Metern haben und aus den Midlands aufragen. 

Sie liegen weitab vom Grossstadtgetümmel Durbans oder Johannesburgs und waren einst die Heimat der San, der Buschmänner des südlichen Afrikas. Die schroffen Bergspitzen ähneln in der Gesamtansicht tatsächlich dem gezackten Rücken eines Drachen. 

Auch Barriere der Speere (Ukhahlamba) werden die Drakensberge oft genannt, denn früher waren sie ein fast unüberwindliches Hindernis in Richtung Westen. Mit ihrer einzigartig schönen Landschaft locken sie jährlich Hunderttausende von Besu-chern an und doch findet man immer noch ein abgelegenes Plätzchen.

Das daneben liegende Restaurant besuchen wir aber nicht weil es einerseits noch nicht Mittag ist und wir andererseits auch keine Lust auf Eisbein mit Sauerkraut haben.

Einem "Geheimtipp" folgend halten wir in Rosetta, um das Bierfassl zu besuchen. Nicht dass wir etwa Lust auf bayrisches Bier hätten. Aber wir  hoffen, hier "Deutsches Brot" kaufen zu können. Das Angebot im Laden ist in Richtung Bayern ausgelegt und darum kaufen wir Bockwürste, die laut Etikett, von einem "Bavarian Butcher" gemacht wurden.

Dann gehts weiter nach Howick. Wir besuchen die Nelson Mandela Capture Gedenkstätte.

Am 5. August 1962 wurde Nelson Mandela während einer Autofahrt nahe Howick in Natal verhaftet, unter dem Vorwurf, dass er sich den Behörden entzogen hätte und den verbotenen ANC im Untergrund auf dem Territorium Südafrikas weiter-hin anführte.

Von da an war Neson Mandela 28 Jahre in Haft.

Mandela wurde am 11. Februar 1990 aus der Haft entlassen. Staatspräsident Frederik de Klerk hatte den Befehl gegeben und wenige Tage zuvor das Verbot des ANC aufgehoben.

Im Schatten eines grossen Kaktus Baumes (Eu-phorbia candelabrum) machen wir Mittagspause. Selbst wenn beim Anhalten weit und breit kein Mensch zu sehen ist, dauert es nur ein paar Minuten, bis neugierige Schwarze von irgendwo auftauchen und sich in der Nähe hinsetzen und uns zuschauen wollen.

Da wir aber im WoMo sitzen weil wir die Pause kurz halten wollen, versuchen sie jeweils einen Blick ins Innere zu erhaschen.

Das besondere aber an dieser Gegend sind die Zuckerrohrfelder, welche von Horizont zu Horizont reichen. Wir treffen jedes Wachstumsstadium an: von den Felder mit den kleinen Sprossen bis zu den 3 Meter hohen, erntereifen Stangen und selbst die kahlen, abgeernteten Felder sind beeindruckend.

Ist das Zuckerrohr reif, werden die Felder angezündet, damit das unnütze Blattwerk abbrennt und nur noch die Stängel stehen, 

In Pietermaritzburg, verlessen wir die Autobahn und fahren auf einer Nebenstrasse durch ein Gebiet, welches vor etwa 250 Jahren von Deutschen besiedelt wurde. Inzwischen ist die Deutsche Kolonie gewachsen und prägt die ganze Gegend. 

Wir durchqueren den Ort Wartburg und bestaunen die gutbürgerlichen Häuser und die dazu gehörende Ordnung und Sauberkeit. Selbst eine Lutherische und eine Katholische Kirche in deutschem Baustil treffen wir an.

Im Wartburger Hof, einem Hotel und Restaurant, wird deutsches Essen und selbst gebrautes Bier serviert. Ausserdem gibt es die Wartburg Kirchdorf School, eine Schule deutschen Ursprungs, in der auch heute noch in Deutsch unterrichtet wird.

Dann werden diese von Hand geerntet und innerhalb weniger Stunden in die Zuckermühle zur Weiterverarbeitung gebracht. Dazu stehen über die ganze Provinz 15 Zuckermühlen während 10 Monaten pro Jahr in Betrieb.

Teile des gewonnenen Zuckers werden als brauner Rohzucker exportiert. Der grössere Teil aber wird raffiniert und im Land verbraucht.

Die Feldarbeiten werden hier traditionellerweise von Frauen gemacht welche dem Stamme der Zulu angehören.

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Die Zulu sind eine afrikanische Volksgruppe der Bantu mit heute über elf Millionen Menschen und die grösste ethnische Gruppe Südafrikas. Sie leben hauptsächlich in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal. Die Sprache der Zulu ist isiZulu.

Die Tradition besagt, dass die Männer für die Jagd und die Sicherheit des Dorfes zuständig sind. Auch das Hüten des Viehs gehört zu ihren Aufgaben. Wogegen die Frauen für das Haus, die Kinder und den Garten zuständig sind.

Zuckerrohr als Beispiel, ist ein Gras und gehört darum zu den Arbeiten der Frauen.

Ballito ist ein Ferienort in KwaZulu-Natal, Südafrika. Der Ort liegt ungefähr 40 Kilometer nördlich von Durban. 2011 hatte er etwa 20'000 Einwohner, heute sind es bereits gegen 30'000.  Da in der Küstenregion um Ballito regelmässig Delfine gesichtet werden, ist dieser Bereich der Nordküste KwaZulu-Natals auch als Dolphin Coast („Delfinküste“) bekannt.

Gegen Abend, wir stecken bereits im Feierabendverkehr, erreichen wir Ballito. 

Bevor wir aber auf den Platz gehen, wollen wir noch Einkaufen. Nach einer mühsamen  Irrfahrt finden wir endlich einen guten Parkplatz. Inzwischen hat es stark zu winden begonnen und wir müssen den Einkaufswagen während dem Ausladen halten damit er vom Wind nicht weggeblasen wird.

Den Abend beschliessen wir mit einem guten Znacht in einem nahegelegenen Fischrestaurant.

Donnerstag, 19. Mai 2016   Durban

Wir stehen noch einen Tag in Ballito, machen aber eine Exkursion nach Durban.

Durban ist eine bedeutende Industrie- und Hafen-stadt mit dem grössten Hafen Afrikas und aufgrund seiner Strände und des subtropischen Klimas ein vielbesuchtes Urlaubszentrum des Landes.

Während das Hinterland vor allem aus Savanne besteht und die Temperaturen 10°C tiefer sind, herrscht an der Küste ein feuchtes, sub-tropisches Klima vor. Die Jahresniederschläge betragen etwa 1'000 mm und fallen vor allem im Sommer, der sehr heiss wird. Das Klima von Durban als Küstenstadt wird vom warmen Wasser des Agulhas-Stromes beeinflusst, der von Mosambik die Küste entlang nach Süden verläuft.

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Die Meerwassertemperatur ist in Durban verglichen mit Kapstadt wesentlich höher. Selbst im Winter soll sie nicht unter 18°C fallen.

Schwarze Afrikaner machten 64% der Bevölkerung aus, gefolgt von Asiaten, hauptsächlich indischer Abstammung mit 20%, Weissen mit 9% und den sogenannten Coloureds mit etwa 4 %. 

Mahatma Gandhi Phoenix Settlement

Nachdem wir für die Strecke bis nach Durban 90 Minuten und damit doppelt so lange gebraucht haben wie üblich, erreichen wir das Settlement.

1904 gründete Mahatma Gandhi, der seit 1893 in Durban gelebt hatte, am Nordwestrand Inandas das Phoenix Settlement, eine dorfähnliche Siedlung, von der aus Gandhi seine Bewegung des passiven Widerstandes lenkte.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte sich Gandhi in Südafrika gegen die Rassentrennung und für die Gleichberechtigung der Inder ein. Danach entwickelte er sich ab Ende der 1910er Jahre in Indien zum politischen und geistigen Anführer der indischen Unabhängigkeits-bewegung.

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Gandhi musste in Südafrika und Indien insgesamt acht Jahre in Gefängnissen verbringen. Seine Grundhaltung Satyagraha, das beharrliche Fest-halten an der Wahrheit, umfasst neben Ahimsa, der Gewaltlosigkeit, noch weitere ethische Forderungen wie etwa Swaraj, was sowohl individuelle als auch politische Selbstkontrolle und Selbstbestimmung bedeutet.

Ende Mai 1893 kam Gandhi mit dem Schiff an der Küste Südafrikas in der Hafenstadt Durban an. In seiner Autobiographie berichtet er von einem Erlebnis während seiner Zugfahrt von Durban nach Pretoria, von dem er sehr geprägt wurde. Wie gewohnt wollte er erster Klasse fahren, wurde jedoch als „Farbiger“ von einem Schaffner aufgefordert, in den Gepäckwagen umzusteigen. Als er sich weigerte, warf ihn der Schaffner in Pietermaritzburg aus dem Zug.

Nach dem Besuch des Gandhi-Museums, geleitet uns ein lokaler Führer durch das Township  Inanda. 

Hier leben etwa 180'000 Menschen, fast aus-schliesslich Schwarze unter für uns kaum vorstellbaren Verhältnissen.

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Die Bilder sprechen für sich.

Als Township bezeichnet man in demografischen Zusammenhängen die während der Rassen-trennungspolitik in Südafrika und im süd-afrikanisch verwalteten Südwestafrika zahlreich eingerichteten Wohnsiedlungen für die schwarze, die farbige oder die indische Bevölkerung. Sie besitzen teilweise die Ausmasse von mittleren und grossen Städten. 

Bekanntes Beispiel ist Soweto (South Western Townships), ein Stadtteil von Johannesburg.

Nach einer guten Stunde verlassen wir beein-druckt, aber auch nachdenklich das Township. Im Bus wird nicht diskutiert, aber jeder hängt seinen Gedanken nach.

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Folgendes ist noch wichtig zu wissen: 

Wir haben uns bei der Stadtführerin erkundigt, ob ein solcher Besuch möglich, aber auch zu verantworten wäre.

Ihre Aussage war, dass wir von einem Führer begleitet würden, der auch in diesem Township wohnt. Die wenigsten Bewohner würden sich daran stören und diesen Eindruck bekamen wir auch bestätigt.

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Wir haben keine Menschen angetroffen, welche sich ihrer Situation wegen geschämt hätten oder aggressiv wurden. So gut wie alle, die wir angetroffen haben, haben uns mit einem Lachen empfangen und uns begrüsst.

Vereinzelt haben sich Frauen kichern in ihr Haus zurückgezogen. Die Frage, ob ich fotografieren dürfe wurde nie abgelehnt.

Fast alle Kinder waren sauber gekleidet, sie waren es, die an uns am meisten Freude hatten.

Unser nächster Besuch gilt dem Moses-Mabhida-Stadion, welches 56'000 Plätze bietet. Mit seinem markanten begehbaren Mittelbogen ist es ein neues Wahrzeichen in Küstennähe. Mit dem SkyCar fahren wir den Bogen hoch und geniessen eine wunderbare Aussicht auf die Stadt.

In unmittelbarer Nähe befindet sich auch das Kings-Park-Stadion, welches 52'000 Zuschauer fast und in welchem die Rugbymannschaft Natal Sharks ihre Gegner empfängt.

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Es ist Mittag und wir gehen ins uShaka Sea World, genannt Aquarium. Vorher aber wollen wir noch Mittagessen.

Das Aquarium gehört zu den grössten Aquarien der Welt. 

In 32 Becken und 17'500 Kubikmeter Wasser werden sehr unterschiedliche Tierarten ausgestellt, von kleinen Seepferdchen bis hin zu Haien und Delfinen. Der Eingangsbereich des Aquariums wurde einem Schiffswrack nachempfunden.

Wir kommen gerade Recht um die Fütterung der Haie zu erleben. Dazu steigt ein Taucher in einen Käfig und bietet den Haien Fischköpfe an. Leider sind diese aber zu faul um zu essen, sondern schwimmen nur träge um den Käfig. Vielleicht haben sie aber auch Lust auf den Taucher!?

Als Abschluss unserer Stadtbesichtigung gehen wir noch in den Indischen Markt. Die Führerin ermahnt uns, das Gebäude nicht zu verlassen, es wäre für uns zu gefährlich, auf die Strasse zu gehen. Quatsch - weil die Markthalle nichts viel bot, haben die meisten die Nachbarschaft erkundigt.

Das wirklich Interessante war der Vortrag über Curry des Herrn Madari, eines indischen Gewürz-händlers, welcher zu unserer Überraschung auch deutsch spricht und uns gut unterhalten hat. Am Ende hatte er uns alle in der Tasche und wir haben seine Gewürze gekauft. 

Für umgerechnet 6 Franken haben wir eine Currymischung für Fleisch, eine indische Gewürzmischung für in den Reis und einen Beutel mit würzigem Zitronenpfeffer. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Curry.

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Zum Abschluss hat er uns noch sein Kundenbuch gezeigt mit Adressen in Stäfa Rothenthurm und Kaltbrunn.

Freitag, 20. Mai 2016   St. Lucia

Wir erwachen gegen 6 weil der Regen aufs Dach prasselt. Über Nacht ist eine Schlechtwetterfront durchgezogen.

Während ich das WoMo reisefertig mache hört der Regen auf und es tropft nur noch von den Bäumen.

Bevor wir die Stadt verlassen wollen wir noch für die nächsten Tage einkaufen.

Dann geht es los, der Ostküste entlang in Richtung Norden.

Die meisten Eukalyptusarten sind relativ schnellwüchsige, hohe, immergrüne Bäume und Sträucher. Sie haben ihre Heimat in Australien, inklusive Tasmanien, und der Osthälfte Indone-siens. Heute aber wachsen manche Arten auch in vielen anderen subtropischen Gebieten der Welt, wie auch hier in Afrika.

Sie werden hier fast ausschliesslich zur Holz-gewinnung angebaut. 

Der Anbau von Eukalyptus führt häufig zu Problemen, weil er den Boden bis in die Tiefe austrocknet, den heimischen Tieren keinen Lebensraum bietet, andere Pflanzenarten aggressiv verdrängt und eine Waldbrandgefahr verstärkt.

Der Grund für das extreme Wachstum der Gattung Eukalyptus liegt zum einen in der guten Anpassungsfähigkeit an unterschiedlichste Wuchsbedingungen, zum anderen an der extrem effizienten Nutzung von Wasser, Nährstoffen und Licht. Ein weiterer Vorteil ist die natürliche Resistenz gegen alle Formen von Plagen, von denen grossflächige Monokulturen sonst gerne heimgesucht werden.

Typischerweise werden die Bäume mit 3 Jahren gefällt und sind etwas 25 Meter hoch, bei einem Durchmesser von 18cm. 

Vorerst fahren wir weiterhin an Zuckerrohrfeldern vorbei. Unterwegs sehen wir auch einige Fabriken, aus denen weisser Wasserdampf aufsteigt. Wir sind uns nicht sicher, ob dies nun die zahlreichen Zuckerfabriken sind oder ob es sich bereits um die Fabriken zur Holzverarbeitung handelt.

Bald werden die Zuckerrohrplantagen durch Eukalyptuswälder abgelöst.

Einem "Geheimtipp" folgend fahren wir bei Zinkwazi von der Autobahn ab und zum Beach. Auch jetzt, bei bewölktem Himmel und kühler Temperatur, soll das Meer hier über 20°C haben. 

Vreni möchte unbedingt die Füsse ins Wasser halten. Als wir ankommen steht Rainer bereits am Strand.

Sich gegenseitig ermunternd, beschliessen die beiden das erste Mal im Indischen Ozean zu schwimmen, und wer weiss - vielleicht auch das einzige Mal.

Gesagt - getan! Sie ziehen sich um und stürzen sich in die Wogen, um aber gleich feststellen zu müssen, dass das Wasser zwar warm, die Wellen aber so hoch sind, dass es gefährlich wäre, hinauszuschwimmen.

Um möglichst gute Bilder zu bekommen, wage ich mich auch in die Nähe und werde prompt von einer Welle nass gespritzt.

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Später lesen wir, dass entlang den beliebten Badestränden Netze gespannt wären um die Haie vom Ufer fernzuhalten. Ob das funktioniert?

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Jedenfalls haben wir keinen Hai bemerkt.

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Damit wir noch rechtzeitig in St.Lucia ankommen, verzichten wir auf ein grosses Mittagessen. Geplant war eigentlich, dass Vreni Spaghetti al Pesto kocht. Stattdessen begnügen wir uns mit einem Wurstbrot und fahren nach 15 Minuten gleich weiter.

Heute haben es die Warntafeln in sich - schon wieder eine. Diesmal sind es die Hypos, vor denen gewarnt wird.

Da erinnern wir uns an die vielen Warnungen vor Elchen in Skandinavien - am Ende der Reise haben wir nur einen freilebenden Elch  gesehen!

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St. Lucia zählt zu den beliebtesten Reisezielen in Südafrika. In dieser Region herrscht ein Subtropisches Klima welches sich natürlich in der Flora widerspiegelt.

Für 3 Uhr ist eine Bootsfahrt auf dem St.Lucia-See organisiert. Mit einer Länge von 40 Kilometern und einer Breite von bis zu 21 Kilometern beträgt seine Fläche rund 300 km²; damit ist er der grössten Seen Südafrikas. Eigentlich ist es eine Lagune, welche vor etwa 15 Jahren vom Meer getrennt wurde und seitdem ein intensives Eigenleben führt.

In den Feuchtgebieten leben die grössten Krokodil- und Flusspferdbestände Südafrikas.

Während zwei Stunden befahren wir einen kleinen Teil der Lagune.

Zu Beginn sieht es aus, als ob das Wetter trocken bleiben würde. Aber nach etwa 30 Minuten setzt leichter Regen ein und es gilt, die Kameras und Feldstecker möglichst zu schützen. Als es dann aber heftig zu Regnen beginnt, müssen wir wohl oder übel das Deck verlassen und nach unten steigen.

Hier sind wir zwar am Trockenen, dafür herrscht ein Gedränge und immer wenn etwas Interessantes auftaucht oder der Bootsführer über Lautsprecher eine Sichtung meldet, drängen sich alle auf der entsprechenden Seite, um dann gleich wieder auf die andere Seite zu wechseln.

Trotz des schlechten Wetters kommen wir bezüglich der Tiere voll auf die Rechnung.

Nebst den vielen Flusspferden sehen wir auch einen Waran und ein Krokodil am Ufer liegen. Andere tauchen gleich ab bei unserem Erscheinen.

Zwischendurch bekommen wir auch einen Einblick in den Mangrovenwald. Schön wäre es, wenn wir mit dem Boot da hinein fahren könnten, so wie am Amazonas. Dazu ist unser Boot aber zu gross.

Am Anfang der Fahrt geht jeweils ein Raunen durch die Gesellschaft sobald ein Hypo seinen Mund aufreisst - nachdem dies aber immer wieder geschieht hört man nur noch das Klicken der vielen Kameras.

Inzwischen hat der Regen aufgehört und unser Ausflug ist auch zu Ende. Wir ziehen uns ins WoMo zurück und drehen die Heizung auf.

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Den Rest des Abends verbringt Vreni mit Lesen, ich mit dem Aussortieren der Fotos und mit Schreiben.

Samstag, 21. Mai 2016   Hluluwe (sprich Schluschluwe)

Wir verlassen St.Lucia wieder frühmorgens weil wir viel Zeit für den iMfolozi- und den Hluluwe-Park verwenden wollen.

Nach einer Stunde stehen wir vor dem Eingang zum Park wo wir uns registrieren lassen.

Dann biegen wir links ab und fahren zuerst die Strecke nach Mpila.

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Bereits nach 1 km kreuzt eine Herde Wasserbüffel die Strasse und zwingt uns zu warten. Die Landschaft ist einzigartig schön, diese allein wäre die Fahrt schon wert.

Ein kleines Nashorn, noch ohne Horn, springt auf die Strasse. Seine Mama kümmert es nicht, sie frisst ruhig weiter und weiss offenbar, dass die Autos immer halten wenn sie das Kleine sehen.

Dann treffen wir am Strassenrand auf einen grossen Haufen und fragen uns, welches Tier den wohl verloren hat? War es ein Nashorn oder vielleicht sogar ein Elefant?

Kurz darauf treffen wir auf ein Spitzmaulnashorn. Damit wäre die Frage geklärt!

Während unserer Frühstückspause beobachten wir am gegenüber liegenden Hügel eine Gruppe Antilopen.

Bei der Weiterfahrt überqueren wir einen Fluss und hoffen, hier Tiere bei der Tränke anzutreffen. Aber offenbar sind wir zur falschen Zeit hier.

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Wenig später rennt ein Pavian vor unserem Auto durch und es gelingt mir, ihn noch zu fotografieren bevor er im Busch verschwindet.

Zuerst konnten wir uns kaum vorstellen, dass wir noch auf Elefanten treffen werden, nachdem wir schon 4 Stunden erfolglos nach ihnen Ausschau gehalten haben.

Dann aber, nachdem wir etwas von der Strasse weggefahren sind, eröffnet sich uns der Blick auf eine Herde von gut 40 Elefanten und Jungtieren.

Wie wenn der Bann gebrochen wäre, stossen wir gleich anschliessend aufmehrere kleine Herden mit etwa 10 Tieren.

Sie überqueren vor uns die Strasse und lassen sich dabei Zeit. Ein Elefant, wahrscheinlich die Leitkuh, wendet sich plötzlich gegen uns und breitet die Ohren aus - ein Zeichen für ihren Missmut über unsere Nähe.

Noch schnell ein paar Bilder geschossen, dann fahren wir weiter.

Wir beobachten eine Weile 4 Nashörner, welche an einem Bach trinken. Es scheint, als wären das zwei Kühe und zwei Bullen. Jedenfalls immer wenn sich die Bullen den kleineren Tieren genähert haben, sind diese schnell weitergegangen.

Das Warten hat sich gelohnt, als die 4 Nashörner die Böschung hochkommen und etwa 20 Meter vor uns auf die Strasse treten und dieser entlang gehen, um dann wieder im Gebüsch zu ver-schwinden.

Wir beobachten eine Weile 4 Nashörner, welche an einem Bach trinken. Es scheint, als wären das zwei Kühe und zwei Bullen. Jedenfalls immer wenn sich die Bullen den kleineren Tieren genähert haben, sind diese schnell weitergegangen.

Das Warten hat sich gelohnt, als die 4 Nashörner die Böschung hochkommen und etwa 20 Meter vor uns auf die Strasse treten und dieser entlang gehen, um dann wieder im Gebüsch zu ver-schwinden.

Für nach dem Essen ist das Füttern der Bushbabys angekündigt. Punkt 19 Uhr stehen wir alle vor dem Baum, an welches die Fütterung erfolgen wird.

Eine Frau legt eine Schale mit Früchten auf eine Astgabel und lockt die Tiere mit Pfeifen an. Zögerlich klettert eines hinunter und nähert sich den Früchten. Dann folgt ein zweites und sie beginnen sich zu streiten. Bald aber ist Ruhe und jedes zieht sich wieder auf seinen Ast zurück.

Dann verlassen wir den Park am anderen Ende und fahren direkt zur Bushbaby Lodge wo wir übernachten werden. Wir haben uns für ein Abendessen im Restaurant der Lodge entschieden und sind überrascht von dem ausgezeichneten Essen.

Inzwischen sind wir an der Wärme angekommen und können im Freien essen.

Die sogenannten Bushbabys (Galagos) sind eine Primatenfamilie aus der Gruppe der Feuchtnasenaffen. Sie haben riesige Augen, grosse Ohren und ein flauschiges Fell. Sie sind am Anfang und am Ende der Nacht besonders aktiv und ruhen tagsüber in Nestern und Baumhöhlen.

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Fazit zum heutigen Tag: wir sind überrascht über die Menge und Vielfalt der Tiere welche wir gesehen haben.