Winter 2022

Auch Pferde sind bei -8° bereits im Freien.




Wieder einmal mehr überqueren wir den Polar-cirkelen,  diesmal in Juokengi.




5. März 2022   Överkalix

Erstmals sehen wir Rentiere in einem Pferch, wie sie heute im Winter gehalten werden. Da werden sie auch regelmässig gefüttert.

Leider können wir den Pferch nicht betreten, schön wäre es, zu den Tieren gehen zu dürfen.


Während Sylke das Abendessen zubereitet, sehe ich mich auf dem Platz um.



Nach dem Essen spielen wir Kniffel und schauen immer wieder hinaus, um den Beginn des Nordlichtes nicht zu verpassen - noch hoffen wir auf ein schönes Erlebnis.

Es wird Abend und er beschert uns mit einem wunderbaren Sonnenuntergang.



Dann erreichen wir Överkalix. Den Ort kennen wir vom Sommer. Damals haben wir direkt am Fluss übernachtet, diesmal ist das nicht möglich, weil zuviel Schnee liegt.  Also gehen wir auf den grossen Campingplatz im Ort.


Leider, oder glücklicherweise ist auch dieser geschlossen und so übernachten wir auf dem Parkplatz daneben, kostenlos, dafür mit Strom. 




Wie jeden Abend, interessieren wir uns für die Aurora-Prognose. Für heute sieht sie vielver-sprechend aus.



Wir stehen vor einer Reihe von Hytten, wie die kleinen Ferienhäuser hier genannt werden,


Gleich bei der Ankunft bereitet Sylke ein Dessert zu.




Und hier noch zwei Zeitrafferaufnahmen (leider mit Werbung):


Överkalix-1                Överkalix-2



6. März 2022   Renholmen

Wir verabschieden uns von dem schönen Ort mit den tollen Nordlichter und fahren zuerst bei unserem Freund Holger Larsson vorbei. 

Die Traktoren stehen im Schnee und das Museum ist geschlossen.

Wir fahren zwischen den Traktoren entlang den hohen Schneemaden zum Ausgang und da sehen wir plötzlich Holger.

Er ist im Begriff wegzufahren um im Wald Vögel zu füttern.

Wir unterhalten uns und zeigen ihm auch Fotos und Video von unserem Besuch im Sommer.


Renholmen ist ein kleiner Ort, abseits von der E4 und direkt am Bottnischen Meerbusen gelegen.

Fährt man durch den Ort und weiter, kommt man an einen Picknick-Platz, wo im Sommer Boote anlegen.



In einem kleinen Häuschen befindet sich zur freien Verfügung eine Sauna, nur hat es zu wenig Holz.

Schade - das hätte uns wirklich gefallen.



Die Aurora-Prognose sagt eine geringe Wahr-scheinlichkeit voraus. Trotzdem schauen wir immer wieder aus dem Fenster in den dunklen Himmel.



Unterwegs werden immer noch grosse Mengen an Schnee weggeräumt. Die meisten Strassen, selbst teilweise die E4, sind noch schneebedeckt.




Holger sammelt seit mehr als 64 Jahren Traktoren und alles andere mögliche. In seinem achteckigen Museum beherbergt er zudem noch Fahrräder, Motorräder, Grammophone, Radios und überhaupt alles, was man sammeln kann.

Am Horizont ist ein grüner Schimmer zu sehen, der sich dann aber noch etwas verstärkt.

Ob das auf dieser Reise die letzte Möglichkeit Nordlicht zu sehen  war?


7. März 2022   Nordmaling

Die Überraschung des Tages: Der Diesel ist von etwa 20 auf 26.82 SK (Fr. 2.65) hochgeschnellt.

Interessant ist, wie hier die Seitenränder der Strassen gepflügt werden:        Film

Wir machen einen Kaffee-Halt bei einem Stapel gefällter Bäume und entdecken Eigenartiges

Am späteren Nachmittag erreichen wir den Rödviken Camping in Nordmaling.

Der Platz ist wie in einer Bewertung beschrieben: alt und renovationsbedürftig.

Er ist zwar nicht abgesperrt und die Steckdosen sind in Betrieb. Aber weder Toiletten noch Duschen sind zugänglich.

Für eine Nacht reicht es.


... und Nordlicht gibt es auch nicht mehr.

8. / 9. März 2022   Stocka

Die Fahrt über die E4 ist langweilig, spart aber Zeit, die wir am Ziel nutzen können.

Heute ist wieder einer wunderschöner, sonniger Tag und wir erreichen den "Stocka small boat harbor" am frühen Nachmittag,


Ich rufe gleich die Hafenmeisterin an und nach einer Stunde kommt Marianne, eine sehr freundliche Frau und zeigt, wo Waschmaschine WC und Dusche sind. Alles ist im Preis inbegriffen und so nutzen wir das Angebot um zu waschen.

Der Platz ist für etwa 10 WoMos und wir sind allein.

Während Sylke die Waschmaschine "füttert", lasse ich die Drohne fliegen.

Ich fliege etwa einen Kilometer der Küste entlang bis zu Insel Rönnskär und von dort weiter zu einer kleinen, bewaldeten Insel.

Unterwegs haben wir einen Topf Basilikum gekauft und damit bereiten wir mit Knoblauch, gerösteten Pinienkernen und Olivenöl einen wunderbaren Pesto zu.

An diesem Ort gefällt es uns so gut, dass wir beschliessen, noch einen Tag zu bleiben.

Am Morgen ist es neblig.

Ich treffe Marianne und sage ihr, dass wir noch eine Nacht bleiben wollen.

Sie holt ihr kleines Kartenterminal aus dem Auto - und schon ist die Taxe bezahlt.


Dann machen wir uns auf den Weg nach Rönnskär, der Insel, welche ich gestern überflogen habe.

In der zweiten Nacht hat ein grosses Boot angelegt, ohne dass wir es wahrgenommen haben.


Das Wetter ist wieder schön. Wie so oft ist es auch heute wieder so, dass auf einen sonnigen Tag, einer mit schlechtem Wetter folgt.


Ich will mir das Boot einmal von oben ansehen.

10. März 2022   Ängskärs Naturreservat

Vor der Weiterfahrt füllen wir noch den Wassertank.

Dann geht es weiter über Gävle in südlicher Richtung.

In Gävle machen wir im Stadtzentrum einen kurzen Halt um einzukaufen.

Dann setzen wir uns in eine Sushi-Bar und bestellen uns eine kleine Platte mit frisch zubereiteten Sushis.

Etwa zum dritten Mal sehe ich heute eine ausge-diente Saab 37 Viggen.

Die Saab JA 37 Viggen (deutsch Donnerkeil bzw. Reiherente) ist ein schwedisches strahl-getriebenes, einsitziges Kampfflugzeug. Die Bezeichnung JA steht für Jakt och Attack (schwedisch für Jagd und Angriff).

Schwedens Verteidigungssystem sieht in Kriegszeiten die Nutzung von hochleistungs-fähigen Kampfflugzeugen auf Start- und Landebahnen jeder Länge vor, was diesen Maschinen STOL-Eigenschaften (kurze Start- und Landestrecken in Verbindung mit hohen Sinkraten) abverlangt. Der als Nachfolger für die Saab 35 Draken für diese schwierigen Anforderungen entwickelte Vielzwecktyp war die Saab Viggen. Erste Studien für das System 37 der schwedischen Luftwaffe (Flygvapnet), aus dem die Saab 37 hervorging, begannen bereits 1952. 

Gefragt war ein vielseitiges Kampfflugzeug, das sowohl als Jäger als auch für Angriffe auf Bodenziele und für die Aufklärung adaptiert werden konnte. Insgesamt war ein vollkommen integriertes Luftverteidigungs-Waffensystem in Anlehnung an amerikanische Vorbilder gefordert, für die das neue Flugzeug die fliegende Komponente sein sollte. 

Die eigentlichen Entwicklungsarbeiten für die Viggen begannen dann 1962. Saab wählte eine Auslegung mit Deltaflügel, ohne abgesetztes Höhenruder und mit Canard, der Auftrieb liefert. Diese aerodynamische Auslegung in Verbindung mit dem leistungsstarken Triebwerk, einem ursprünglich zivilen Pratt & Whitney JT8D, das von Volvo Flygmotor mit einem Nachbrenner ausge-rüstet wurde, erbrachte die gewünschte Kurzstart-eigenschaft. Das Fahrwerk wurde für harte Landungen mit grossen Sinkgeschwindigkeiten bis 5 m/s ausgelegt. Die nach dem Aufsetzen wahl-weise automatisch aktivierte Schubumkehr half die Landestrecke deutlich zu verkürzen. Das Flugzeug war im Gegensatz zu heutigen Canard-Delta-Jagdflugzeugen aerodynamisch stabil. Die Planungen in der Mitte der 1960er-Jahre sahen die Beschaffung von 832 Flugzeugen vor.

Am frühen Nachmittag erreichen wir das Ängskärs Naturreservat. Wir sind allein, jedoch planiert eine Baumaschine noch für noch eine kurze Zeit den Boden. Dann wird es still.


Vor uns liegt eine vereiste Bucht, In den offenen Wasserstellen schwimmen Schwäne.

Die erste von sieben Prototypmaschinen Viggen (37-1) hob am 8. Februar 1967 mit Erik Dahlström in Linköping zum Jungfernflug ab. Einen Monat später ging der erste Serienauftrag für 100 Maschinen, darunter 17 Trainer, ein. Das erste Serienflugzeug flog am 23. Februar 1971. Es ging an das Geschwader F 7 in Såtenäs, das ab Juni auf das neue Muster AJ 37 umrüstete und 1972 eine erste Staffel einsatzbereit hatte.


Am 27. August 1975 beschloss das Schweizer Parlament die Beschaffung von 66 F-5E Tiger und sechs F-5F Tiger. Die Northrop F-5 setzte sich in der Evaluation gegen die F-4 Phantom II, Dassault Mirage F1 und die Saab 37 Viggen durch.

In Säter warten wir auf die Fähren nach Skenäs.

Der nächste eindrückliche Ort ist Östhammar.

Oskarshamn ist eine Hafenstadt. Vor der kleinen Insel Badholmen befindet sich  im Hafen eine grosse freie Fläche, die vielfältig genutzt wird (Brädholmen Gästhamn). Überdies wird die Fläche als Wohnmobilstellplatz genutzt.

Bei unserer Ankunft werden wir von ein paar WoMöler mir grossen 3-achsigen Luxus-Wohn-mobilen argwöhnisch begutachtet.

Nichts entgeht ihnen. Und da sollen wir uns zwischen zwei solcher Ungetüme hinstellen? Nein! Wir fahren weiter nach Gunnarsö, einem Ausasen-quartier von Oskarshamn, mitten im Wald gelegen.

Hier fühlen wir uns wohl.

11. März 2022   Oskarshamn

Auf dem weiteren Weg fahren wir durch das Eingangstor von Lövstabruk und staunen über den grossen Gutshof.


Der Gutshof von Lövstabruk besteht aus einem zweigeschossigen Hauptgebäude mit zwei angebauten Seitenflügeln. In einigem Abstand zu diesen gibt es noch zwei halbrunde Flügel. Die Gebäude sind komplett aus Stein gebaut, im Gegensatz zu der sonst in Schweden üblichen Holzbauweise.

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Während ich das WoMo parke und dann die Drohne steigen lassen, läuft Sylke los auf die Landzungen, welche die Küste hier prägen.

Wir nutzen das schöne Wetter für einen ausgedehnten Spaziergang.

12. März 2022   Oskarshamn / Grönhögen Öland

Am Morgen gehen wir gleich nochmals auf die Landzungen hinaus.


Es ist kalt und auf dem Wasser liegt noch Eis.

Dann fahren wir weiter, nochmals auf Öland. 

Morgen Montag müssen wir den Gastank füllen und das können wir in Kalmar.

Öland, die Insel der Steinmonumente, wurde ab 7000 v. Chr. von Wildbeutern bewohnt (zuvor lag es lange unter dem Meeresspiegel). In der Jungstein-zeit wurde es etwa um 4000 v. Chr. von Ackerbauern besiedelt. Öland hat aus dieser Zeit ein isoliertes Vorkommen von vier Ganggräbern, die in der Kirchengemeinde Resmo liegen. Über 13'000 archäologische Fundstätten und unzählige Lesefunde zeugen von Ölands Geschichte bis ins Mittelalter. Während der Bronzezeit zwischen 1500 und 500 v. Chr. gewann der Handel an Bedeutung. Felle und Häute wurden gegen Metallgegenstände getauscht. In dieser Zeit wurden grosse Hügel-gräber angelegt, darunter der Blå rör, der grösste der etwa 100 Tumuli auf der Insel. Auch Menhire, zum Teil auf Grabfeldern, sind anzutreffen. 

Charakteristisch für Öland ist die ungewöhnlich grosse Zahl von Windmühlen. Im 19. Jahrhundert hatte sich der Besitz einer Mühle zum bäuerlichen Statussymbol entwickelt. Die entstandenen Mühlen, überwiegend vom Typ der Bockwindmühle, dienten ausschließlich dem Eigenbedarf des jeweiligen Hofes. Die Zahl der Windmühlen stieg bis auf 2'000 an. Auf eine Windmühle kamen statistisch nur etwa 10 bis 20 Einwohner. Im Laufe des 20. Jahrhunderts verloren die Mühlen an Bedeutung und verfielen. Ein grosser Teil wurde abgerissen. Etwa 400 sind jedoch erhalten und werden heute bewahrt. Die grösste der weitverbreiteten Bockwindmühlen ist der sogenannte Mühlenkönig, die Björnhovda kvarnar östlich von Färjestaden. Weitere bekannte Mühlen sind die Mühlen von Lerkaka, von Störlinge, Sandviks Kvarn, die Mühle von Strandtorp und die Scheuermühle Jordhamn.

Am Strand hier in Grönhögen finden wir viele schöne und interessante Steine.

Während des Sonnenuntergangs fliege ich mit der Drohne die Küste auf und ab.

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