Norden 2021

12. September 2021 Swinesund, Grenze zu Norwegen

Nach den Fahrten durch die Nationalparks und Wälder im Wsten von Schweden, überquere ich heute wieder die Grenze nach Norwegen.

Kurz vor dem Grenzübergang stecke ich in einer Kolonne, die nach hinten schnell länger wird.

Nach 40 Minuten bestätigt sich der Verdacht, dass es mit Covid zu tun hat.

Dank meines Zertifikats passiere ich die Kontrolle in 2-3 Minuten.

Ich sehe aber, dass es doch einige Fahrzeuge hat, deren Insassen einen Test durchführen müssen und die verzögern die ganze Abwicklung.



Aus der Ferne betrachtet wundere ich mich über die eigenartige Verzierung an der Wand des Grenzgebäudes.

Erst beim Näherkommen erkenne ich was es ist.




Endlich geht die Fahrt weiter. Ichbin mir noch nicht im klaren, ob ich bis Trondheim hochfahren möchte oder vielleicht mehr westlich, um ans Nordmeer zu kommen. Aber vorerst geht es weiter in Richtung Lillehammer.



Mitten im Nachmittag wird es immer dunkler und am Horizont wird eine dunkle Wand sichtbar. Ist das ein bewaldeter Berg?

Bald zeigt sich, dass es eine Gewitterfront ist, die sich mir nähert.

Durch heftigen Regen und Windböen fahre ich weiter, dem heutigen Ziel entgegen.



Mitten im Nachmittag wird es immer dunkler und am Horizont wird eine dunkle Wand sichtbar. Ist das ein bewaldeter Berg?

Bald zeigt sich, dass es eine Gewitterfront ist, die sich mir nähert.

Durch heftigen Regen und Windböen fahre ich weiter, dem heutigen Ziel entgegen.



Zwei Stunden später bin ich am Ziel. Es regnet nur noch leicht, aber es tropft fast die ganze Nacht von den Bäumen. Im Inneren des Womos ist das nicht von Regen zu unterscheiden.


Der Platz ist nur schwer zugänglich und ohne Allrad und genügend Bodenfreiheit würde ich es keinem raten.



Über dicke Wurzeln fahre ich den kurzen Weg hinunter und stehe zu meiner Überraschung eben, muss also keine Keile unterlegen, damit das Fahrzeug ungefähr waagrecht steht.


Ich sehe mich um und bewundere den Blick auf den See die Ruhe die nich umgibt. Auf der kleinen Nebenstrasse kommt selten ein Auto vorbei.

Übrigens hat man hier noch einen "Ersatzmotor" deponiert, falls mal jemand Bedarf hat.



Am nächsten Morgen erwartet mich eine Über-raschung



13. September 2021 Lillehammer

Der Weg führt mich am Mjøsa See vorbei.

Der Mjøsa ist mit einer Fläche von 369 km² der grösste See Norwegens.

Er liegt 123 Meter über dem Meeresspiegel, ist 117 Kilometer lang und bis zu 449 Meter tief und damit liegt der Seeboden 330 Meter unter Meeresniveau. Seine maximale Breite, die er bei Hamar erreicht, beträgt 15 Kilometer. Hier liegt auch seine grösste Insel Helgøya. 

17 Flüsse fliessen in den See, einer davon ist der Gudbrandsdalslågen, der das Wasser aus dem Gudbrandsdalen bringt und bei Lille-hammer mündet. Am südlichen Ende verlässt der Fluss Vorma den See. Die gesamte Uferlänge des Sees beträgt 273 Kilometer.



Ich fahre durch das Gudbrandsdalen, dem Tal der Könige, wie es hier genannt wird und erreiche zum Mittag Lillehammer.

Die Skischanzen sind schon von weitem zu sehen.


Lillehammer liegt rund 180 Kilometer nördlich von Oslo, am Nordufer des Mjøsa-Sees im Gebirgstal Gudbrandsdalen. Sie wurde durch die Ausrichtung der XVII. Olympischen Winterspiele 1994 weltweit bekannt. 

Die Stadt war in der Folge auch Austragungsort einer Reihe weiterer bedeutender Sportveranstaltungen wie zum Beispiel der Handball-Europameisterschaft 2008. 2016 war Lillehammer Ausrichtungsort der Olympischen Jugend-Winterspiele.

Hier hat Vreni Schneider 3 Goldmedallien erkämpft.



Die erste Erwähnung Lillehammers findet sich in der Saga über Håkon Håkonsson, wonach die Birkebeiner im Winter 1204/1205 dort verweilt hätten, bevor sie über die Berge nach Østerdalen gezogen seien. Ausserdem existiert ein Pergament, in dem ein Thing (Gerichtsstätte) von 1390 mit dem Namen „Lithlæ Hamars kirku garde“ (Lithlæ Hamars Kirch-Friedhof) erwähnt wird.


Die eigentliche Geschichte der Stadt Lillehammer beginnt im Jahre 1827, als die kleine Siedlung Handelsrechte erhielt. Ziel war es, an strategisch günstiger Stelle, am Nordende des Sees Mjøsa und am Südende des Transportkorridors des Gud-brandsdales einen Haltepunkt für Reisende und einen Umschlagplatz für Waren zu erhalten. Seinerzeit wohnten hier etwa 50 Menschen. Zwei Jahre später waren es schon 360. Der Ort entwickelte sich um den Hof Hammer (wörtlich „Berghang“) herum, nahe der heutigen Stadtkirche. 1842 erhielt Lillehammer Stadtrechte. 

Ich stelle das Womo vor dem Rathaus ab, in unmittelbarer Nähe der Storgata, der Touristen-strasse. Nebenan befindet sich das Kunstmuseum mit seiner hölzernen Fassade.

Es ist eines der führenden norwegischen Kunst-museen. Es beherbergt eine Sammlung von rund 1'500 Werken aus der Zeit vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Teile dieser Sammlung sind ständig ausgestellt. 

Das charakteristische Museumsgebäude wurde nach den Plänen der Architekten Snøhetta für die Olympischen Winterspiele von 1994 erbaut.

Ich schaue mir das Gebäude von allen Seiten an. Besonders die metallene Hinterseite fasziniert mich.


Ich kaufe mir ein Paar Freizeitschuhe und setze mich in ein Strassencafé.

Nach einer Stunde habe ich es gesehen und fahre nochmals 60 km bis zum heutigen Übernachtungs-platz. Für einmal stehe ich wieder auf einem Campingplatz - der Dusche wegen.

Nicht dass ich nur alle 3 Wochen duschen würde. Aber die Dusche ist schon etwas eng, geht aber wenn man will.


Ich stehe direkt am Fluss und setze mich mit Hut gewappnet an die Sonne, die langsam hinter dem Hügel verschwindet.

Dann hacke ich Zwiebeln und Knoblauch und brate ein halbes Kilo gehacktes Rindfleisch im Freien an.

Später teile ich es in 3 Portionen auf, eine esse ich gleich anschliessend mit Farfalle und die beiden andern gehen ins Tiefkühlfach.






Am nächsten Morgen begrüsst mich der warme Sonnenschein und ich beschliesse bis morgen hier zu bleiben.


Den Tag verbringe ich mit Kochen, Lesen, Putzen und auch noch Zeichnen.




15. September 2021 Ålesund

Ich stehe um 6.30 auf weil ich heute gegen Mittag in Ålesund sein möchte. In Ålesund gibt es einen Parkplatz für etwa 10 Wohnmobile und angeblich müsse man vor dem Mittag dort sein, weil er später ausgebucht ist. Der Vorteil von diesem Platz ist, dass er nur 10 Minuten vom Zentrum entfernt ist.

Frisch geduscht, aber ohne Frühstück fahre ich um 7 los. In der Nacht hat es geregnet und jetzt ist der Himmel bewölkt.

Nach einer Stunde mache ich Frühstückspause, dann fahre ich weiter.




Der Weg führt mich durch das Gubrandsdalen, der Heimat von Peer Gynt.


Peer Gynt ist ein 1867 von Henrik Ibsen geschrie-benes dramatisches Gedicht.

Edvard Grieg schuf die 26-teilige Schauspielmusik zu Peer Gynt. 

Die Uraufführung der Bühnenfassung zusammen mit Griegs Musik fand am 24. Februar 1876 im Christiania Theater in Christiania statt. Aus der Schauspielmusik stellte Grieg 1888 und 1891 seine beiden Peer-Gynt-Suiten zusammen.







Warum die Geschichte von Peer Gynt?

Ich kenne sie und während ich jetzt durch dieses Tal fahre, kann ich mir vorstellen in welcher Umgebung Peer Gynt "gelebt" hat.


Die Musik von Edvard Grieg, wenigsten die Suite No. 1,  ist übrigens hier zu hören:

https://www.youtube.com/watch?v=dyM2AnA96yE








Nach einem Zeitsprung von etwa 30 Jahren findet sich der inzwischen unter anderem durch Sklavenhandel reich gewordene Peer im vierten Akt in Marokko wieder. Dort wird ihm von Geschäfts-partnern sein Schiff mit allen Reichtümern gestohlen. Nach einem Gebet versinkt das Schiff. Peer findet sich mit seiner Armut ab und wendet sich Gott zu. Durch einen Affenangriff wird er in die Wüste getrieben, wo er sich in eine Oase rettet. Von den dort lebenden Jungfrauen erwählt er Anitra, die ihm allerdings die letzten Habseligkeiten stiehlt. Den Tiefpunkt seines Lebens erlebt Peer im Irrenhaus zu Kairo, dem der deutsche Arzt Doktor Begriffenfeldt vorsteht.





Die Hauptfigur ist der junge Bauernsohn Peer Gynt, der mit Lügengeschichten versucht, der Realität zu entfliehen. So verdrängt er, dass sein Vater, der einst sehr angesehene Jon Gynt, Hof und Habe durch Misswirtschaft und zahlreiche Alkohol-eskapaden verloren hat. In Peers Fantasiewelt ist die heruntergekommene Behausung jedoch nach wie vor ein strahlender Palast. Auch seine eigene Nichtsnutzigkeit verklärt er zu Heldenhaftigkeit. So schildert er seiner Mutter Aase einen halsbrecher-ischen Ritt auf einem „Bock“ über einen Grat, möglicherweise den Besseggen oberhalb des Gjendesees im norwegischen Gebirge Jotun-heimen.





Von seiner Mutter wird Peer überbehütet und glorifiziert. Auf der Suche nach Liebe und Abenteuer findet er sich bald in einer Welt von Trollen und Dämonen wieder. Er entführt Ingrid, die Braut eines anderen, verlässt sie aber kurz nach der Entführung. Gleichzeitig verliebt er sich in die aus pietistischem Elternhaus stammende Solvejg, die ihn anfangs nicht erhört, sich ihm später jedoch anschliesst und in einem Holzhaus im Wald auf seine Rückkehr wartet.





Alt und verarmt kehrt Peer Gynt heim, wo ihm der Abgesandte des „Meisters“, der sich der Knopf-giesser nennt, erscheint und dem gegenüber er um seine Seele kämpfen muss. In einer berühmten Szene vergleicht sich Peer mit einer Zwiebel, die viele Hüllen, jedoch keinen Kern aufzuweisen hat. In der an einem Pfingstmorgen spielenden Schluss-Szene stellt sich jedoch Solvejg, die ein Leben lang auf die Rückkehr ihres Geliebten gewartet hat, schützend vor ihn und rettet ihn. Weil Peers ideales Selbst die ganze Zeit über in Solvejgs Herzen gelebt hat („In meinem Glauben, in meinem Hoffen und in meinem Lieben“), wird ihm verziehen.






Nach einem kurzen Mittagessen, ich sterbe vor Hunger, mache ich mich auf in die Stadt.


Ålesund ist eine Stadt und Kommune in der Provinz  Møre og Romsdal in Norwegen. Das durch den Jugendstil geprägte Zentrum, wie auch die Lage der Stadt und Umgebung machen diese zu einem Ziel für den Tourismus in Norwegen.


Bei dem Stadtbrand von Ålesund wurde in der Nacht zum 23. Januar 1904 fast die komplette Innenstadt zerstört. Ausgelöst durch eine umge-kippte Petroleumlampe in einer Margarinefabrik brannte das Feuer über 16 Stunden lang. Rund 850 Häuser – alle nahezu komplett in Holzbauweise errichtet – wurden vollständig zerstört und über 10'000 Einwohner wurden obdachlos.



Die Stadt wurde unter anderem mit Hilfe von Deutschland wieder aufgebaut. Kaiser Wilhelm II., ein grosser Norwegenverehrer, ordnete die sofortige Hilfslieferung von Lebensmitteln, Medikamenten und Baumaterialien an. 

Er schickte vier Schiffe der Kaiserlichen Marine zur Katastrophenhilfe, finanziert aus seinem Privat-vermögen. 

Die entladenen Schiffe dienten den durch den Brand obdachlos gewordenen Menschen vorüber-gehend als Notunterkunft. An der Finanzierung beteiligten sich auch die beiden grossen deutschen Reedereien, die HAPAG und der Norddeutsche Lloyd. 


Durch den Wiederaufbau ist Ålesund berühmt für die vollständig im Jugendstil errichtete Innenstadt. Nach einem Erlass durften neue Häuser nur noch aus Stein gebaut werden. Innerhalb von nur sieben Jahren war der grösste Teil von Ålesund neu errichtet. Aus Dankbarkeit für die schnelle Hilfe ist eine der Hauptstrassen nach Kaiser Wilhelm benannt und wurde das Kaiser-Wilhelm-II.-Denkmal errichtet. Ein Ausflugsdampfer in der Bucht trägt heute noch seinen Namen (in deutscher Schreibweise) und ein Kirchenfenster in der Hauptkirche zeigt das preussische Wappen.





16. September 2021 Unterwegs nach Bergen

Wie vorausgesagt: Es regnet. Gut, dass ich mir gestern genug Zeit für die Stadt genommen habe.

Darum fahre ich schon früh los in Richtung Bergen.

Die Strecke ist zu anstrengend um sie in einem Tag zu fahren, darum mache ich auf halber Strecke Halt.


Bis hierhin habe ich mit 3 Fähren 3 Fjords über-quert, alle sind kostenlos, weil sie Teil der E39-Strecke sind.




Die Luft ist ruhig, kein Lüftchen trübt die Oberfläche der Seen.

Darum werden wunderbare Spiegelbilder sichtbar.

Ich halte immer wieder an.



Unterwegs gibt es immer wieder Baustellen, an denen manchmal bis zu 10 Minuten gewartet werden muss.



In Sandane sehe ich das Schild mit dem Hinweis auf das Nordfjord Folkemuseum und ich folge ihm.

Das Museum wurde 1920 gegründet und 1995 wurde ein neues Gebäude erstellt, welches Habseligkeiten, Gebrauchsgegenstände und Kleider aus der Zeit seit dem 17 Jahrhundert ausstellt.

Im 1'800 Quadratmeter grossen Aussenbereich befinden sich etwa 30 alte Häuser, welche an den ursprünglichen Orten sorgfältig auseinander gebaut und hier wieder aufgestellt wurden.



Gegen 5 erreiche ich meinen Übernachtungsplatz. Trotz des grauen Himmels ist es es schöner Platz, direkt an einem Fluss gelegen - ein idealer Picknick-platz.


Aber bald merke ich, dass sie nahegelegene Strasse zu laut ist und so sehe ich mich nach einer anderen Möglichkeit um.

Gegenüber, auf der anderen Strassenseite befindet sich ein grosser Geröllhaufen, hinter dem es sehr ruhig ist. Ich stelle um.



Gegen 8 Uhr hört der Regen auf und ich stelle den Gasherd in gewohnter Weise im Freien auf und brate ein Stück Lachs mit Kapern.

Im Innern ist der Reis mit Koriander inzwischen fertig und bald gebe ich mich dem Abendessen hin.

Es schmeckt mir wie üblich sehr gut.



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