Norden 2021

Endlich wieder reisen.

Seit Anfangs 2021 war unklar, wie sich Corona in den östlichen Ländern entwickelt und ob man noch in diesem Jahr nach Russland einreisen kann.


Nachdem die Fallzahlen der Ansteckungen deutlich zurück gegangen sind, bestand Hoffnung.


Ende August 2020 

Die Corona-Pandemie hat mich ein halbes Jahr zurückgebunden.

Dafür blieb mir viel Zeit, mich mit dem neuen Reisemobil (Der Begriff "WoMo" ist out!) ausein-ander zu setzen und auch um noch einige Er-weiterungen und Verbesserungen anzubringen. 


So habe ich unter anderem die Hinterachse um 14 cm anheben lassen. Das gibt mir zusätzliche Bodenfreiheit wenn es ins Gelände geht. Die Änderung ist deutlich sichtbar.


Aber das ist nicht alles. Ich habe auch ein paar kleinere Reisen durch die Schweiz auf Neben-strassen gemacht und bei dieser Gelegenheit Gegenden entdeckt, die ich seit Jahrzehnten nicht mehr besucht habe.

Juni 2021

Ich treffe die letzten Vorbereitungen und belade das Womo so, dass ich einen Monat in Russlands  Polarregion überleben kann.


Aber noch bin ich am Vorbereiten. 


Mein Wunsch ist es, einen Monat vor dem offiziellen Start der geführten Tour am 6. August in Narva/Estland loszufahren und durch Deutschland und das Baltikum zu fahren und zu verweilen wo es mir gefällt


Den Versuch, einen ungefähren Plan zu erstellen, habe ich schnell aufgegeben.

Es gibt zwar schon ein paar Orte, die ich wieder besuchen möchte, aber im Übrigen will ich mich treiben lassen.

Aber wie das Schicksal so spielt, in letzter Minute werden die Visaanträge zurückgewiesen weil die Fallzahlen in Russland innerhalb weniger Tage explodiert sind.

Was nun?


Ich beschliesse trotzdem loszufahren und statt durch Russland nordwärts durch Finnland zu fahren.

Die findige Reiseleitung hat vor einer Woche als Ersatz für die Russland-Tour schnell eine durch den Kaukasus auf die Beine gestellt.

Das Tourbuch, also die Beschreibung der Reise steht aber noch aus und so werde ich mich erst wenn ich in Deutschland und Polen unterwegs bin entscheiden, ob ich durch Finnland nach Norden fahre oder ob ich mich der Kaukasus-Route anschliesse.

5. Juli 2021

Das Womo und ich, wir sind startbereit. Als grobe Richtung beschliesse ich via Nürnberg nach Leipzig zu fahren.

Wo ich heute übernachten werde, ist mir noch nicht klar.


Während ich fahre, denke ich, dass der Verkehr auf dieser Autobahn in Richtung Stuttgart immer dichter wird. Dazukommen noch die vielen Baustellen und der Dauerregen.


Etwas ermüdet komme ich dann etwa um 14 Uhr in Nürnberg an und stelle das WoMo auf einen 3-Tage-Stellplatz, um von dort mit der S-Bahn ins Zentrum zu fahren.


Zuerst trinke ich eine Espresso Affogato. Dann gehe ich die Kaiserstrasse hinunter um mich umzusehen und Brot fürs Abendessen zu kaufen.


Hier werde ich aus dem Laden gewiesen, weil ich nr eine gewöhnliche blaue Maske trage. Man würde nur Kunden mit FFP2-Masken bedienen.

Also renne ich dieser anderen Maske nach, habe aber Mühe, zu erklären, dass ich erst mit meiner falschen Maske richtige kaufen möchte.


Dann endlich kann ich wie die anderen Leute hier maskiert in die Geschäfte.

Als ich zum Stellplatz zurück kehre, wundere ich mich über die vielen Womos in verlottertem Zustand.

Als es zu dämmern beginnt merke ich, dass es sich wahrscheinlich um Fahrende handelt, die sich hier besammeln.

Das wird mir zu laut und ich suche in der App "Park4Night" einen anderen Stellplatz für die Nacht.


Nach etwa 45 Minuten habe ich die Stadt hinter mir gelassen und stehe auf einem leeren Parkplatz, auf dem sich tagsüber Wanderer und Hündeler treffen.

Es verspricht eine ruhige Nacht zu werden.

6. Juli 2021, nordöstlich von Nürnberg

Die Nacht war erwartungsgemäss ruhig und ich blieb allein. Schon um 5 wecken mich die Vögel, ich aber schliesse die Fenster und drehe mich noch einmal um.

Kurz nach 8 erwache ich wieder und stehe auf. Nach dem Frühstück erkunde ich noch die nähere Umgebung und finde Walderdbeeren.

Damit Vreni beruhigt ist, ich wasche sie vor dem Essen.


Dann google ich die Gegend um etwas interes-santes zu finden.

Eine Stunde später  fahre ich weiter nordostwärts.


Für eine kurze Strecke durchquere ich Tschechien, um dann in Markneukirchen einen Halt einzu-schalten, damit ich das Musikmuseum besuchen kann.


Markneukirchen ist eine Stadt im sächsischen Vogtlandkreis. Sie liegt im Elstergebirge zwischen dem Erzgebirge und dem Fichtelgebirge und ist einer der Hauptorte des Musikwinkels


Das Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen wurde 1883 von dem Lehrer und Organisten Paul Otto Apian-Bennewitz gegründet. In dieser Zeit blühte der Orchesterinstrumentenbau im Musik-winkel durch den Handel mit vielen Ländern Europas und den USA. 

Der Gründer des Museums beabsichtigte eine Lehrstätte für die einheimischen Instrumenten-bauer zu schaffen und Musikinstrumente aller Länder der Erde aufzunehmen. Über 6500 Exponate aus Europa, Asien, Afrika, Amerika und Australien gehören zum Bestand der Sammlung, aber der Schwerpunkt liegt auf der einheimischen Herstellung. Zahlreiche Unikate und Kuriositäten beleben die Sammlung, die durch die Darstellung des Instrumentenbaus vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart in ihrer Art einmalig ist. In den vergangenen 60 Jahren haben über 3 Millionen Personen das Museum besucht.

Leider sind die Öffnungszeiten wegen Corona eingeschränkt und das Museum ist gerade heute geschlossen.

Vor der Weiterfahrt suche ich mir wieder einen ruhigen Platz um zu übernachten.

Solange ich noch genug Wasser habe, brauche ich keinen Stellplatz anzufahren.




Der heutige Platz liegt an einem Waldsee mit Moorbad und es gibt hier tatsächlich ein paar Menschen, die sich im Moor suhlen und im See schwimmen.

Ich stecke die Füsse ins Wasser und habe schnell genug, es ist mir zu kalt.

Aber ich brauche ja auch noch keine Dusche.


Morgen will ich bis Leipzig.


Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Aliquam tincidunt lorem enim, eget fringilla turpis congue vitae. Phasellus aliquam nisi ut lorem vestibulum eleifend. Nulla ut arcu non nisi congue venenatis vitae ut ante. Nam

7. - 13. Juli 2021

Die letzten Tage waren meist regnerisch. Seit Sonntag zeigt sich wieder die Sonne und es wird gleich bis zu 30°C - und zudem schwül.


Nachdem ich zwei Tage in Leipzig verbracht habe und ein paar Museen besucht habe bin ich weiter in Richtung Magdeburg gefahren.


Vorher habe ich mich aber noch um eine Führung im Gewandhaus bemüht, leider vergebens. Wegen Corona ist die Anzahl der Teilnehmer stark reduziert worden und die Eintritte gingen an Busreisende.

Dafür habe ich eine zurückgegebene Karte für die Premiere der Oper "Paradise" ergattert.


Die Oper erzählt die Initiationsgeschichte eines ­jungen Mannes namens Albert vor dem Hintergrund der deutsch-deutschen Geschichte. Schauplatz ist die Stadt Berlin. Paradigmatisch für die einzelnen Stadien, die uns ins Westberlin der 70er Jahre, in eine mythologische Zeit auf dem deutsch-deutschen Niemandsland der Pfaueninsel, in die Westberliner Theaterszene der Vorwendezeit und schliesslich in die Jahre nach der Wende führen, stehen vier Frauenfiguren:





Lise, Studentin der Politologie, Friederike, Studentin der Zahnmedizin, Marie, Schauspielerin, und Anna, eine junge Frau aus Ostberlin.

»Die Musik ist ein stetig strömender Fluss inmitten des unsicheren Netzes von Zeit und Ort. Sie gibt Stabilität, verschafft Kontinuität und stellt dadurch in gewissem Sinne eine Art Zeitlosigkeit her.«


Nach der Aufführung gabe es einen Empfang wie er bei Premieren wohl üblich ist - ich bin aber per ÖV zurück zum Womo gefahren.




Vorgestern, als  die Ladung des Notebooks zur Neige ging, stellte ich fest, dass ich das Ladegerät zu Hause liegen gelassen habe.

Wo bekomme ich jetzt ein Ladegerät? Ich suche einen Apple-Shop in der Nähe und finde ihn in Magdeburg, etwa 150 km nördlich von Leipzig.


Als ich aber den Shop erreiche, erfahre ich, dass sie das "alte" Netzteil nicht mehr am Lager hätten, also vergebene Mühe.

Um jetzt aber nicht nochmals vergeblich umherzufahren, beginne ich zu telefonieren und finde in Potsdam eines.

Weitere 150 km und kurz vor Ladenschluss halte ich mein neues Netzteil in den Händen.


Da ich jetzt wider Erwarten in Potsdam bin, liegt es nahe, im SansSouci Camping zu übernachten.


Nach einer etwas langsamen Anmeldung, ich wartete mit Abstand in einer Kolonne, erhalte ich endlich einen Platz.

Aber bei der Besichtigung sehe ich, dass ich in einer Schlammpfütze stehen müsste.

Also gehe ich nochmals in die Rezeption, erfahre aber, dass sie mir nichts anderes anbieten können.

Darum melde ich mich wieder ab, bekomme das Geld zurück und mache mich auf die Suche.


Dank der App park4night finde ich  nach etwa 30 Minuten einen Gratisparkplatz ohne jede Infra-struktur.

Er befindet sich beim Schloss Sacrow und liegt an der Havel.

Erstmals auf dieser Reise habe ich die Badehose ausgepackt und bin kurz ins Wasser. Danach habe ich mich wieder frisch gefühlt, besonders auch, weil ich nur etwa alle 3 Tage im Womo dusche.


Im Hintergrund ist die Heilandskirche zu sehen. Dahinter liegt das Schloss Sacrow.


Sacrow wurde im Landbuch Kaiser Karl IV. von 1375 erstmals erwähnt. Der Name leitet sich von slawisch-polabisch: za krowje „hinter Gebüsch“, „Hinterm Busch“ ab. Nach der Dorfform war es ein Gassendorf mit Gut. Der Ort geht nach dem Namen und auch nach Bodenfunden auf eine slawische Siedlung zurück.


König Friedrich Wilhelm IV. kaufte 1840 das Gut Sacrow von den Erben des Magnus für 60.000 Taler und wies es dem Amt Potsdam zu. Ein besonderes Anliegen war für ihn der Bau einer neuen Kirche. Sie sollte repräsentativ am Ufer der Havel entstehen. Schon im Winter 1840/1841 fanden erste Unter-suchungen des Baugrundes statt. Nach Ideen-skizzen des Königs entwarf Ludwig Persius eine Basilika mit freistehendem Glockenturm in italienisierenden Formen. Der Säulengang um die Kirche wurde vom König noch dem Entwurf von Persius hinzugefügt. Schon 1841 wurde mit dem Bau begonnen. 




Am 21. Juli 1844 fand die Weihe der „S. Ecclesiae sanctissimi Salvatoris in portu sacro“ (‚Kirche des heilbringenden Erlösers im heiligen Hafen‘) durch Hofprediger Adolf Sydow statt. Das Fähr- und Gasthaus „Zum Doktor Faustus“ am Havelufer wurde von Persius entsprechend der Kirche ebenfalls in italienisierenden Formen umgebaut. Zwischen 1843 und 1844 baute Ludwig Persius auch am Herren-haus und den Nebengebäuden u. a. einen großen Speicher im italienisierenden Stil. Der Schlosspark wurde von Peter Joseph Lenné angelegt, wobei die Heilandskirche und das Fährhaus in die Gestaltung mit einbezogen wurden. 1858 standen in Sacrow drei öffentliche Gebäude, zehn Wohnhäuser und sieben Wirtschafts-gebäude. Der Ort hatte 82 Einwohner. Es gab vier Abbauten, also Häuser außerhalb des eigentlichen Ortskern, darunter das Gasthaus Sacrower Fähre und die Försterei Zedlitz.



Im Hintergrund ist die Heilandskirche zu sehen. Dahinter liegt das Schloss Sacrow.


Sacrow wurde im Landbuch Kaiser Karl IV. von 1375 erstmals erwähnt. Der Name leitet sich von slawisch-polabisch: za krowje „hinter Gebüsch“, „Hinterm Busch“ ab. Nach der Dorfform war es ein Gassendorf mit Gut. Der Ort geht nach dem Namen und auch nach Bodenfunden auf eine slawische Siedlung zurück.


König Friedrich Wilhelm IV. kaufte 1840 das Gut Sacrow von den Erben des Magnus für 60.000 Taler und wies es dem Amt Potsdam zu. Ein besonderes Anliegen war für ihn der Bau einer neuen Kirche. Sie sollte repräsentativ am Ufer der Havel entstehen. Schon im Winter 1840/1841 fanden erste Unter-suchungen des Baugrundes statt. Nach Ideen-skizzen des Königs entwarf Ludwig Persius eine Basilika mit freistehendem Glockenturm in italienisierenden Formen. Der Säulengang um die Kirche wurde vom König noch dem Entwurf von Persius hinzugefügt. Schon 1841 wurde mit dem Bau begonnen. 




Im Hintergrund ist die Heilandskirche zu sehen. Dahinter liegt das Schloss Sacrow.


Sacrow wurde im Landbuch Kaiser Karl IV. von 1375 erstmals erwähnt. Der Name leitet sich von slawisch-polabisch: za krowje „hinter Gebüsch“, „Hinterm Busch“ ab. Nach der Dorfform war es ein Gassendorf mit Gut. Der Ort geht nach dem Namen und auch nach Bodenfunden auf eine slawische Siedlung zurück.


König Friedrich Wilhelm IV. kaufte 1840 das Gut Sacrow von den Erben des Magnus für 60.000 Taler und wies es dem Amt Potsdam zu. Ein besonderes Anliegen war für ihn der Bau einer neuen Kirche. Sie sollte repräsentativ am Ufer der Havel entstehen. Schon im Winter 1840/1841 fanden erste Unter-suchungen des Baugrundes statt. Nach Ideen-skizzen des Königs entwarf Ludwig Persius eine Basilika mit freistehendem Glockenturm in italienisierenden Formen. Der Säulengang um die Kirche wurde vom König noch dem Entwurf von Persius hinzugefügt. Schon 1841 wurde mit dem Bau begonnen. 




Der Vorteil ist, ich kann schnell mal anhalten und sehe wesentlich mehr, als wenn ich auf der Autobahn unterwegs wäre. Es hat aber auch Nachteile: enge Strasse, Lastwagenverkehr und und und.


Nachdem ich heute, Dienstag, schon so weit nördlich bin, möchte ich heute nach Zinnowitz an der Ostsee fahren. Aber schlussendlich wurden mir die 350 km zu viel, besonders auch, weil ich ja die Autobahnen meide und über Bundes. und Nebenstrasse der kürzesten Strecke des Navis folge.




Darum habe ich kurz nach 2 Uhr die Nase voll und suche mit einen schönen Fleck für den Nachmittag.


In  der Nähe von Neu-Brandenburg, am Tollensesee finde ich beim Augustabad einen Parkplatz ganz zu hinterst, wo kaum noch Autos stehen.


Endlich habe ich Zeit um mein Steak zu braten. Dazu gibts Rüebli und Bratkartoffel.

Angetan vom gestrigen Bad gehe ich auch jetzt baden, nachdem die meisten Badegäste ver-schwunden sind.

In Oranienburg mache ich eine kurze Mittagspause, trinke in einem italienischen Restaurant einen Café Affogato und besichtige das Schloss von aussen.

Informationstafel beschreiben die 800-jährige Geschichte der Stadt.

Mit dieser Abendstimmung beende ich den schönen Tag und hole wieder etwas auf mit Schreiben.

Hoffentlich funktioniert der Upload diesmal.