22. August 2019

Später sehe ich ein Pferch voller Schafe. Ich halte an und sehe, dass sie darauf warten geschoren zu werden.




Die Pipeline wurde ab 1896 geplant und 1903 fertiggestellt, damit war die Süsswasserversorgung der wachsenden Region sichergestellt.

Die Pipeline versorgt bis zum heutigen Tag mehr als 100'000 Personen in über 33'000 Haushalten sowie auch die Minen, Farmen und weitere Betriebe.


Das Projekt wurde von O'Connor geplant und konstruktiv überwacht. Obwohl er von Premier-minister Forrest unterstützt wurde, hatte O'Connor mit weitverbreiteter Kritik und gegen Anfeindungen des westaustralischen Parlaments wie auch der lokalen Presse zu kämpfen, die glaubten, dass die Aufgabe zu gross sei und das Wasser niemals fliessen werde. Es gab auch die Auffassung, dass die Goldförderung bald versiegen werde, der Staat sich ausserordentlich verschulden und durch den Bau kaum oder keinen wirtschaftlichen Erfolg erzielen werde.



22. August  2019,  Lake Graze - Bunbury


Die Nacht war ruhig, aber um 6 Uhr 10 rollt ein nie endender Güterzug vorbei. Die Strecke ist als Schmalspur ausgelegt und trotzdem sind die Silowagen schwer beladen.


Bei der nächsten Gelegenheit tanke ich. Der Betreiber der Tankstelle kommst heraus und füllt mir den Tank eigenhändig - das erste Mal bisher in Australien.

Wahrscheinlich hat er das interessante Gefährt gesehen und die Gelegenheit benutzt, es aus der Nähe anzusehen. Natürlich will er auch wissen woher, wohin, für wie lang und wieviel kostet das Verschiffen ...


Vor dem Eingang stehen ein paar alte Personen-waagen.

Wäre ich nicht eingestiegen, er hätte noch viel gefragt.




Immer wieder komme ich an der "Golden Pipeline", der mit 540 km längsten Trinkwasserleitung Australiens vorbei. Sie verbindet den Lake C.Y.O’Connor nahe Perth mit dem Mount Charlotte-Reservoir bei Kalgoorlie-Boulder. Die Pipeline versorgt auch Orte in der weiteren Umgebung der Pipeline über Land mit Wasser.



Blauzungenskinke sind tagaktive Bodenbewohner, die sich recht langsam fortbewegen. Als Verstecke nutzen sie unter anderem Hohlräume unter umgefallen Baumstämmen, dichte Vegetation und Baue. Sie fressen Blüten, Früchte, Samen, Blätter, Gliederfüsser, Schnecken, Eier und kleine Wirbel-tiere. Wenn sich Blauzungenskinke bedroht fühlen, drohen sie mit aufgeblähtem Körperund zeigen ihre blaue Zunge.



Während der Fahrt sehe ich plötzlich einen Tannzapfen über die Strasse kriechen. Ich halte an und gehe zurück.

Bevor er die Strasse verlässt, bleibt stehen und bedroht mich mit offenem Maul: Ein Blauzungen Skinke.

Film


Etwas später komme ich an einer Tafel vorbei, die auf eine Bauxite Mine hinweist. das will ich ansehen.


Eigentlich sieht es hier gleich aus wie bei der Mine in Tom Price. Auch hier wird die Mine im Tagebau betrieben.

Das Volumen der australischen Bauxitproduktion lag im Jahr 2016 bei etwa 85 Millionen Tonnen.


Riesige Flächen sind bis in Tiefen von 2-12 Meter aufgerissen. Der rote Sand wird auf Road Trains verladen und in eine Raffinerie geführt, wo Aluminium-oxyd hergestellt wird. Dieses geht dann weiter nach Bunbury, wo es verschifft wird.

Später wird die Halde wieder mit Abraum gefüllt und neu bepflanzt.

Bauxit ist das am häufigsten vorkommende Metall in der Erdkruste und die Mineralform von Aluminium. Um aus Bauxit Aluminium herzustellen, muss das in Mineralform vorliegende Bauxit zu Alumini-umhydroxid durch Aufschliessen in Natronlauge im Bayer-Verfahren gewonnen werden. Anschlies-send wird durch Entziehen des Wassers durch Brennen, Sintern oder Kalzinieren Aluminiumoxid hergestellt, das in Aluminiumhütten zu Aluminium unter hohem Energieaufwand im Hall-Héroult-Prozess verarbeitet wird.

Ein weiterer Frühlingsbote.

Dann erreiche ich Bunbury, am Indischen Ozean gelegen. Während der ganzen Fahrt hat sich der Himmel immer mehr bedeckt, je näher ich der Küste gekommen bin.

Jetzt stürmt es und zwischendurch peitsch mir sogar Regen ins Gesicht. Dabei habe ich gehofft, wieder ein paar Tage bei warmem Wetter am Strand verbringen zu können.

Nach der strengen Fahrt ohne richtiges Mittag-essen beschiessen Rolf und ich, in ein nahe gelegenes Beach-Restaurant zu gehen.

Die Tagesspezialität ist Lamb Shank.


Nach und nach füllt sich das Lokal mit Ukulelen-spieler. 14 Frauen und Männer treffen sich offenbar wöchentlich um zusammen zu spielen.


Als wir später das Lokal verlassen, regnet es heftig. Bis zum WoMo ist es nicht weit, reicht aber um unsere Hosen nass werden zu lassen.

Und noch etwas: 

So sieht Brokkoli frisch geerntet aus . . .                             und so, wenn man ihn wachsen lässt

23. August  2019,  Bunbury, Tag 2


In der Nacht hat der Wind wieder gerüttelt und geschüttelt. Dazu prasselte der Regen aufs Dach.


Wir sind gestern Abend auf einen Parkplatz direkt an der Küste gefahren. Gestern war alles grau und trüb - heute lockert sich die Bewölkung auf, der starke und kalte Wind bleibt aber.


Am Vormittag bauche ich bei Rolfs WoMo einen Spannungsinverter ein, den er gestern gekauft hat.

Damit kann er nun endlich die Batterien seiner Drohne aufladen.



Den Nachmittag verbringe ich die meiste Zeit im WoMo und lese oder ich beginne mit dem heutigen Bericht.

Zwischendurch gehe ich mal an den Strand hinunter um die tosende See zu geniessen.

Film



24. August  2019,  Bunbury - Leeuwin NP


Der kalte Wind aus der Antarktis lässt die Tempe-ratur Nachts bis gegen 0° fallen. Jedoch hat es aufgehört zu regnen, der Wind bläst aber immer noch sehr stark.

Ich bin froh, dass die Heizung um 5.30 auto-matisch  einschaltet und auf 24° aufheizt. 


Ich hoffe, dass der Frühling bald spürbar beginnt und man abends auch noch draussen sitzen kann.


Unterwegs, in Busselton, halte ich um einzukaufen und mir die Haare schneiden zu lassen.

Dann geht es weiter südwärts.


Der nächste grössere Ort ist Margareta River, nach dem gleichnamigen Fluss benannt. Es ist ein weniger bekanntes Weinanbaugebiet. Und trotz-dem werden hier 30% der australischen Weines auf 55 Quadratkilometer in 138 Weingütern angebaut.

Nachdem ich heute etwas über Margaret River gelesen habe, will ich es morgen nochmals besuchen.



Die Küste vor Margaret River ist bekannt bei Surfern. So werden entlang einer 130 km langen Küste 75 Surf Breaks ausgewiesen.

Die Cowaramup Bombora ("Cow Bombie") Big Wave 



Im Leeuwin National Park, in dem wir heute und morgen stehen, gibt es besondere Höhlen.

Auf dem Weg hierher halte ich beim Mammuth Cave. Darin wurden Fossilien aus über 35'000 Jahren gefunden. Die Audio-Guide-Führung in Deutsch ver-mittelt mir aber interessantes Wissen, besonders darüber wie die Stalaktiten entstehen und welche Rolle dabei Kohlensäure im Kalkstein bildet.

Die Höhle wurde 1850 entdeckt und ist seit über 100 Jahren für die Öffentlichkeit zugänglich.

Überrascht hat mich die tiefe Temperatur von 12°, verursacht dadurch, dass die Höhle immer stark durchlüftet wird.

Eine andere interessante Höhle ist der Lake Cave. Die spare ich mir für morgen auf.



Surf Break, 2 Kilometer vor der Küste gele-gen,  produziert eine der grössten Wellen in Aus-tralien.

Die Surfer sind so weit von der Küste entfernt, dass man sie kaum noch wahrnehmen kann.



Ein "Nature Walk" führt zum Parkplatz zurück. Er wird für seine Vielfalt an Pflanzen gelobt. Besonders seltene Orchideen sollen hier zu sehen sein. Aber das Einzige das zutrifft ist "selten" - ich hätte mehr erwartet.



Irgendwann trifft auch Rolf ein. Wir wollen am frühen Abend, dh. halb 5 draussen essen und ein Feuer machen.

Hier im NP darf nur in den bereitgestellten Stahl-ringen Feuer gemacht werden: Es brennt schlecht und strahlt keine Wärme ab.

Das wird auch der Grund sein, warum andere auf dem Platz Steine auslegen, um darin ein gutes Feuer zu machen.

Um 7 ist es Nacht und kalt. Wir ziehen uns in die WoMos zurück.




25. August  2019,  Leeuwin NP, Tag 2


Heute fahre ich zum Cape Naturaliste hoch um den Surfern zuzusehen. 

Jedoch biege ich vorher in Gnarabup zur Küste ab.

Etwa 20 Frauen in Badeanzügen stehen herum und diskutieren. Dann steigen sie zusammen die Treppe zum Strand hinunter und stürzen sich ins kalte Wasser. Es scheint als wäre das ein Klub. Surfer sehe ich keine.


Dann steige ich über schmale Wege nach unten, um die Drohne fliegen zu lassen. Ich will etwas weg von dem Menschen um unbehelligt zu bleiben.

Die Bilder die ich dabei bekomme sind schon beein-druckend. Aber bis zu den Surfern hinaus zu fliegen, das wollte ich dann doch nicht. Ich habe noch zu wenig Erfahrung in grossen Distanzen.

Nach 10 Minuten hole ich sie zurück und sie landet wieder punktgenau auf dem gleichen Felsbrocken.

Den mächsten Halt mache ich bei den Torpedo Rocks in Yallingup

Hier sehe ich Surfer weit draussen auf Wellen warten.

Nur selten steigen ein paar in die Wellen. Es scheint als wären die Wellen für die anderen zu klein.

Nachher gehe ich zum WoMo zurück. Ich will ja noch weiter.

Um 12 komme ich in Dunsborough an und gehe in ein Fischrestaurant. Der Fisch schmeckt ausge-zeichnet.

Von hier sind es noch etwa 10 km bis zum Leuchtturm am Cape Naturaliste. Auf dem Weg dorthin fallen mir die weissen Blumen auf. Leider sind sie hinter elektrisch geladenen Zäunen. Warum wohl? Vereinzelt wachsen sie aber auch ausserhalb, was mir die Gelegenheit für Fotos bietet. Es sind Arum Lilien, auch Aronstab genannt.

Dann fahre ich noch zu einem Surf Break in der Nähe des Camps, aber auch der ist leer. Der Wind hat nachgelassen und damit sind wohl auch die Wellen verschwunden.


Rolf war auch mit der Drohne unterwegs und hat soviel gefilmt, dass er jetzt keinen Speicherplatz auf dem iPad mehr hat.

Auf dem Rückweg halte ich in Margaret River. Im Gegensatz zu gestern, wo die Hauptstrasse voller Menschen und Autos war, ist der Ort jetzt wie ausgestorben. Die Läden haben zwar geöffnet, sind aber leer.

26. August  2019,  Leeuwin NP - Windy Harbour


Windy Harbour ist einer der wenigen Plätze in dieser Region, die direkt am Meer liegen.

Ob der Ort auch wirklich so windig ist?


Der Weg führt fast auf der ganzen Strecke durch Wälder. 

Plötzlich sehe ich etwas vor mir. Ist es ein Baum oder ein Tier? Im Schatten der Bäume ist es zuerst nicht leicht auszumachen. Um diese Uhrzeit, es ist kurz nach 8, ist es besonders gefährlich wenn man schnell fährt. Aber ich weiss das ja. Es ist ein Tier!

Aus diesem Blickwinkel erkenne ich es nicht sofort, sehe dann aber beim Näherkommen, dass es eine Emu mit Jungen ist, die gerade die Strasse überquert hat und jetzt zwischen den Bäumen verschwindet. Die Kleinen hüpfen aufgeregt und piepsend hinterher.



In Hamlin Bay mache ich einen ersten Halt. Der Strand ist noch verwaist und so kann ich ungestört dem Strand entlang mit der Drohne fliegen.


Im Sand stecken ein paar Pfähle. Beim Nach-forschen erfahre ich, dass es sich um eine frühere Anlegestelle handelt. Die Anlegestelle wurde errichtet, um die Holzfräsen von MC Davies zu be-

dienen und gleichzeitig eine Anlegestelle in Flinders Bay südlich von Augusta zu nutzen . Eine der Davies-Holzbahnen führte zum Hamelin Bay Jetty, der 1882 gebaut und 1898 erweitert wurde. 

Danach trinke ich noch einen Kaffee und fahre dann weiter nach Augusta.


Hamlin Bay, Flug zur Insel

Gegen Mittag erreiche ich Augusta. Hier leben etwas mehr als 1'000 Einwohner. Augusta wurde 1830 gegründet.

Dank seines natürlichen Hafens erlangte der Ort schnell an Bedeutung, verlor sie aber wieder, nachdem der Hafen in Fremantle gebaut wurde.

Am 30. Juli 1986 strandeten 114 Killerwale in Town Beach, Augusta. In einem dreitägigen Einsatz, der vom Department of Conservation and Land Manag-ement koordiniert wurde, brachten Freiwillige aus ganz Westaustralien, darunter Forstarbeiter, Naturschutzbeauftragte , Surfer und Städter, 96 der Wale auf Lastwagen in geschützte Gewässer. Die überlebenden Wale wurden dann erfolgreich in die Bucht geführt, flankiert von einer Flotte von Booten, Surfern und Schwimmern. 

Auf den letzten Kilometern bis Windy Harbour fällt mir auf, dass es zu beiden Seiten grosse Wasser-lachen hat. Da hat es scheinbar in den letzten Tagen stark geregnet.


Das bestätigt sich auch als ich auf den Platz fahre. Der Platzwart meint, ich solle das WoMo hinter dem Platz 6 abstellen, alle anderen wären zu nass.

Als Rolf dann später kommt findet er hinter mir noch eine trockene Ecke.

Dann fahren wir zusammen in Rolfs WoMo auf eine Anhöhe. Hier lassen wir wieder die Drohnen steigen. So kommen wir zu Bilder wie wir sie sonst nicht sehen würden.


Als wir zurück kehren, steckt ein neu Ange-kommener bereits in der nassen Wiese hinter uns fest und muss herausgezogen werden.

27. August  2019,  Windy Harbour - Albany


Hier im Süden gibt es nur Wald und Küste, die ganzen 270 km führen durch Wald. Kaum einmal führt ein Abstecher an die Küste und wenn ja, dann gibt es dort nichts zu sehen. Also het es gleich wieder weiter.

Dann und wann fahre ich durch einen kleinen Ort und wie das aussieht, zeige ich euch hier: Walpole


Am frühen Nachmittag erreiche ich Albany. Die Fahrt zum Campground am Emu Point führt ans andere Ende der Stadt.



Rolf bietet an, dass wir zusammen in seinem Auto die Umgebung erkunden.


Zuerst fahren wir zum Padre White Lookout.

Der Padre White Lookout ist ein Stahlsteg auf dem Gipfel des Mount Clarence (182m). Der Fussweg verläuft entlang den umliegenden Felsen und markiert die Stelle, an der der Rektor der Johannes-kirche, Pater White, 1930 stand, nachdem er eine Pilgerreise von seiner Kirche in der York Street nach Mt Clarence, dem ersten, der angeblich war, unternommen hatte jemals die Einhaltung eines Gedenktages am ANZAC Day in Australien.


Von hier aus haben wir einen wunderbaren Ausblick auf den King George Sound, den Princess Royal Harbour und das Stadtzentrum von Albany.

Da wir allein sind, nutzen wir die Gelegenheit für ein paar tolle Bilder.

Zum Mittagessen wärme ich den Risotto von gestern auf. Für den Abend beschliessen wir, wieder draussen zu kochen und zu essen. Darum nehme ich ein Lamb Leg Steak aus dem Tiefkühlfach.


Der ANZAC Day (ANZAC: Akronym für Australian and New Zealand Army Corps) am 25. April ist ein nationaler Gedenktag in Australien, Neuseeland und Tonga. Der 25. April 1915 ist der Jahrestag der ersten Militäraktion von australischen und neusee-ländischen Truppen sowie Soldaten aus Tonga im Ersten Weltkrieg – der Landung auf Gallipoli. Die Schlacht von Gallipoli führte zu erheblichen Verlusten unter den australischen, neusee-ländischen und tongaischen Soldaten, die in einer Streitmacht geführt wurden.

Die Bucht vor Albany wird durch die vorgelagerte Halbinsel Torndirrup Peninsula gebildet. Ihr Ein-gang nach Osten wird durch die beiden Inseln Michaelmas Island und Breaksea Island geschützt.

Die weit in die Bucht hinein-ragende Vancouver Peninsula, die von der Torndirrup Peninsula rund fünf Kilometer nach Norden führt, teilt die Bucht Princess Royal Harbour vom King George Sound ab. Der Princess Royal Harbour ist nur durch einen rund 500 Meter breiten, nicht ganz einen Kilometer langen Durch-lass mit dem King George Sound verbunden. Gleich westlich vom Durchlass befindet sich an der Nordseite der Bucht am Fusse des Mount Clarence der Hafen von Albany.

Nordöstlich von Albany liegt der Oyster Harbour, eine weitere Bucht, die mit dem King George Sound durch einen 500 Meter langen und 150 Meter breiten Kanal verbunden ist.






Dann fahren wir zum The Gap und der Natural Bridge im Torndirrup National Park.


Zuerst sind wir über den aufwändigen Ausbau der Anlage überrascht. Massive Betonstege führen zu den beiden Attraktivitäten.

Zudem kommt noch eine grosse Aussichts-plattform, die 5 Meter über die Felskannte hinaus ragt und einen grausligen Blick in die tobende See in 40 Meter Tiefe ermöglicht.

Die Form und Gestalt der Plattform wurde so entworfen, dass sie die natürlichen Merkmale des Ortes ergänzen. Sie wird von fünf freitragenden Balken getragen, die der natürlichen Form der Felsoberfläche folgen und sich über 10 Meter von ihrem letzten Kontaktpunkt aus erstrecken. Sie werden mit Felsankern bis zu einer Tiefe von 9 m sicher in stabilem Gestein verankert, entfernt von natürlichen Verwerfungen und Fugen in der Nähe der Felswand.


Gleich nebenan befindet sich ein weiteres Wunder der Natur: The Natural Bridge.


Der Torndirrup-Nationalpark ist bekannt für seine Felsformationen entlang der Küste. Zu den bekanntesten zählen The Gap, The Natural Bridge und The Blowholes.

Die Halbinsel besteht aus unterschiedlichen Gesteinen, die ältesten sind die Gneise. Sie entstanden vor 1,3 bis 1,6Mrd. Jahren, als sich die australische Platte und die antarktische Platte trennten. Heute ist Gneis vor allem im Bereich von The Gap sichtbar, leicht zu erkennen an seiner streifigen Textur.

Das zweite vorherrschende Gestein im Park ist Granit. Besonders bei Stony Hill kann man ihn leicht an seinen körnigen Kristallstrukturen und seiner charakteristischen Verwitterungsform erkennen, der Wollsackverwitterung, die sich in runden Felsformen darstellt. Dieser Granit entstand deutlich später als die Gneise, als Magma durch die alten Gesteine nach oben stieg und in einer Tiefe von 20 km langsam erstarrte. Dieses Tiefengestein wurde durch die Hebung des australischen Kontinents und die einhergehende Erosion an der Erdoberfläche in der heutigen Form sichtbar


Eine andere eindrückliche Geschichte ist auf einer der informativen Tafeln zu finden:


Zurück auf dem Platz, bereiten wir gleich das Abendessen zu und sitzen dann bis zum Dunkel-werden und warm angezogen draussen.

Die Raben werden immer dreister.


Morgen fährt Rolf weiter, er will noch zum Point Ann, wo oft Wale gesichtet werden.

Ich werde noch einen Tag in Albany bleiben.


28. August  2019,  Albany, Tag 2


Ruhetag!

Nein nicht wirklich. Es gibt viel zu tun: Waschen, Putzen, Einkaufen, Fotos aussortieren und bearbeiten und natürlich Blog schreiben.


Heute habe ich über die Raben hier nachgeforscht und dabei folgendes erfahren:

Sie heissen Magpies und sind Elstern, also eine Rabenart. Sie sind geschützt und für die Flora und Fauna bedeutungsvoll, da sie für ein Gleichgewicht der Insekten sorgen.

Das charakteristische Singen kommt im Norden und im Süden des Kontinents vor, sie unterscheiden sich aber.


Warum singen sie? Am Morgen würden sie ihr Territorium markieren. Und sonst? Die Wissenschaft weiss es nicht. Es ist der komplexeste Vogel-gesang.

Sicher ist, dass sie sich Gesichter merken können. Also tue ihnen nichts an, verärgere sie nicht, sie könnten sich rächen, und sei es nur, dass sie eine "Bombe" über dir abwerfen.


Wie intelligent sind sie? Sie gehören zu den intelligentesten Tiere und bilden mit wenigen anderen Tieren diejenigen, welche den "Spiegel-test" bestehen. Dazu gehören: Der asiatische Elephant, grosse Affen (einschliesslich dem Menschen),  Delphine und bestimmte Ameisen.

29. August  2019,  Albany - Point Ann


Unterwegs halte ich immer wieder Ausschau nach interessanten Landschaften. Bei einer Brücke über den Pallinup River halte ich an und fliege mit der Drohne über den Fluss. Es ist einer der wenigen Flüsse, die Wasser führen.

Gleich bei meiner Ankunft in Point Ann sehe ich schon vom WoMo aus Wale in der Bucht. Ich packe meine Kamera und steige schnell aus - man weiss ja nie wie lange sie hier bleiben.


Von der Aussichtsplattform aus kann ich sie beobachten. Es ist nicht einfach zu bestimmen wie viele es sind. Jedenfalls sehe ich, dass fast immer auch ein Kalb dabei ist. Leider bewegen sie sich von meinem Standort weg. Dafür sehe ich im Hintergrund auch Orcas.


Eine Stunde später, die Wale sind inzwischen weg, fahre ich aufs Camp, nur gerade 500 Meter von der Küste entfernt, und richte mich ein.

Rolf hat freundlicherweise sein WoMo so hinge-stellt, dass ich mit der Rückseite zum Meer stehe und so das Treiben beobachten kann.

Vom WoMo aus habe ich den Strand im Blick, bereit, sofort die Drohne zu nehmen und zum Strand herunter zu gehen.


Aber später kommt starker Wind auf, also kein Flugwetter mehr,  zudem sind die Wale auch weg.


Wir beschliessen morgen früh zu entscheiden, ob wir noch einen Tag bleiben wollen.

Point Ann ist mit Abstand die beste und male-rischste Walbeobachtungsstätte an der Küste von Fitzgerald.

Von Juni bis Ende Oktober sind von der in Point Ann eigens errichteten Walbeobachtungsplattform aus  an den meisten Tagen der Walsaison Glattwale zu sehen, die sich in der Bucht tummeln. 

Im Sommer bevorzugen sie das offene Meer, weit weg von der Küste, aber im frühen Winter und Frühling kommen die Kühe nahe an die Küste. Dort, in der Nähe der Brandungslinie in geschützten Buchten, bringen sie ihre Jungen zur Welt, bevor sie mit Anbruch des Sommers in tiefere Gewässer zurückkehren. Sie kalben durchschnittlich alle drei Jahre. 

Gegen Abend kommt zum heftigen Wind noch Regen dazu.

Neugeborene Tiere sind zwischen viereinhalb und sechs Meter lang und wiegen ungefähr eineinhalb Tonnen. 

Mit einer durchschnittlichen Länge von etwa 13 Metern sind Glattwale relativ kleine Bartenwale, sie erreichen höchstens 18 Meter Länge. Das Gewicht liegt bei 25 bis 30 Tonnen

30. August  2019,  Point Ann - Four Mile Campground


In der Nacht wache ich mehrmals auf. Der Wind peitscht den Regen gegen das WoMo und schüttelt es.

Ich denke, dass die Frage wegen morgen damit geklärt ist. Dann schlafe ich wieder ein.


Am Morgen sind die Wolken weg - der Wind ist geblieben.

Ich werfe während des Frühstücks immer wieder einen Blick aufs Meer. Aber es sind keine Wale zu sehen.


Um 8 fahre ich los.

Wie fast jeden Tag, hoppelt wieder einmal ein Känguru vor mir über die Strasse.

Unterwegs halte ich um eine Hakea Victoria zu fotografieren.

Hakea Victoria, auch Royal Hakea genannt, ist in den südlichen Küstenregionen Westaustraliens ende-misch und hat die grösste Population im Fitzgerald River National Park. Die Royal Hakea blüht von Juli bis Oktober mit unbedeutenden weissen Blüten, fällt aber durch ihre ledrigen farbigen Blätter auf.

Schon bald sind die Wolken wieder zurück und es regnet zwischendurch.


Um 1 erreiche ich den heutigen Campground, auch wieder am Meer gelegen.



Nach dem Essen gehe ich mit Rolf an den Strand hinunter. Auch hier sind keine Wale zu sehen.

Nach einer Stunde Beach Walking ziehen wir uns in die Wärme zurück.

31. August  2019,  Four Mile - Benwenerup Campground


Um nicht wieder auf der Nationalstrasse Nr. 1 fahren zu müssen, suchen wir uns einen Weg der Küste entlang.

Bereits wenige Kilometer hinter Hopetoun steht eine Tafel am Wegesrand die besagt, dass die Strasse gesperrt sein.

Trotzdem fahren wir weiter. Dann kommt auf der Gegenseite eine Tafel mit der gleichen Inschrift, aber in die andere Richtung weisend. Jetzt wissen wir, dass die Strasse durchgängig sein muss.

Zwischendurch zweigen wir immer wieder ab zur Küste. An manchen Orten finden wir offizielle Campgrounds, ohne jegliche Infrastruktur, aber herrlich Plätze um allein zu sein.


Die Strasse ist wunderbar zu fahren, kaum mal Wellblech und wenn ja, dann nur ganz kurz.

In den letzten Tagen hat es auch hier heftig geregnet. An manchen Stellen ist das Land zu beiden Seiten überschwemmt. 

An einer Stelle gilt das auch für die Strasse und beim Durchfahren, "furten" nennt man das, spritzt es zu beiden Seiten hoch.

Bei der Gelegenheit halte ich an um Rolf zu filmen.

Furten

Der alte, gebeugte Baum inmitten des Rapsfeldes fasziniert mich.   Rapsfeld

Dann erreichen wir den Benwenerup Campground. Er liegt im Stokes National Park, am Lake Cubinup.


Hier im Süden bezahlt man einerseits für den Tagesaufenthalt bei der Einfahrt in den Park und andererseits auch für die Übernachtung. Das macht dann hier zum Beispiel $14 zusammen.

Dafür bekommt man aber einen tadellos gepflegten Platz. Manchmal sogar mit warmes Wasser in der Dusche, von der Sonne geheizt.

Auf dem Platz gibt es 16 Nischen, jede etwa 30 Meter von der anderen entfernt und mit Buschwerk getrennt. Direkt bei mir befindet sich ein Busch mit roten Blüten: eine Kunzea baxterii nana Mandy’s Surprise.

Der Zugang zum Meer führt über einen schmalen Pfad. Dort wären heute morgen 2 Schlangen gesehen worden, sagt uns der Volontär, der zum Platz schaut. Wir sollen vorsichtig sein.

Da der Strand aber nichts Besonderes bietet, ver-zichten wir darauf, lassen aber die Drohnen steigen.

Vor einer Woche haben wir Spinat gekauft, gehackt und tiefgefrorenen. Heute soll das unser Abendessen werden.

Ich koche den Spinat, mit Zwiebeln und Knoblauch gewürzt und Rolf die Salzkartoffeln im Dampfkochtopf.

Als Rolf damit eintrifft, brate ich noch je zwei Spiegel-eier.

Dann essen wir bei mir drinnen, weil es draussen inzwischen zu kalt und sehr windig ist.

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Aliquam tincidunt lorem enim, eget fringilla turpis congue vitae. Phasellus aliquam nisi ut lorem vestibulum eleifend. Nulla ut arcu non nisi congue venenatis vitae ut ante. Nam iaculis sem nec ultrices dapibus. Phasellus eu ultrices