1. Juli 2019

1. Juli 2019,  Darwin, Lee Point, Tag 5

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Heute wird der NT-Day 2019 gefeiert. Es ist der wichtigste Feiertag im Notherny Territory.

Bereits Tage vorher ist uns aufgefallen, dass Feuerwerk verkauft wird. Das erklärt auch, warum bereits Tage vorher immer wieder Raketen ge-zündet wurden. Eigentlich ist es wie bei uns am Nationalfeiertag: Schon Tage vorher gibt es Leute, die nicht bis zum 1. August warten können.

Bereits am Freitag wurden am Mindil Beach Stände und Buden aufgestellt. Aber richtig los gehen soll es erst heute.

Gegen 4 Uhr bestellen wir einen Uber und fahren zum Mindil Beach. Der Fahrer, ein Inder, fragt uns ob wir zum Feuerwerk wollen. Ja, woanders hin geht man heute nicht.

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Als Erstes vereinbaren wir einen Ort, wo wir uns zur vollen Stunde treffen wollen, falls wir uns in der Menge verlieren.

Dann spazieren wir den Buden entlang und freuen uns über das reichhaltige Angebot an vorwiegemd exotischem Essen. Aber noch ist es dafür zu früh.

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Der Weg zum Strand führt über eine Düne. Für einen Augenschein steigen wir darüber und sehen, dass bereits viele Menschen auf ihren Decken oder direkt im Sand sitzen. Aber eigentlich ist es für uns noch zu früh. Wir wollen vorher noch etwas essen. An einem Thai-Stand bestellen wir Beef und Chicken mit Reis. Rolf wählt Beef mit Nudeln. Wohin sollen wir uns jetzt setzen? Es gibt keine Bänke und die wenigen anderen Möglich-keiten sind bereits besetzt. 

Mit den Reisschalen in der Hand gehen wir auf die Suche und finden eine Abschrankung, die sich hervorragend eignet.

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Obwohl wir gegessen haben, sehen wir uns danach auch noch die anderen Angebote an, damit wir wissen, was wir später noch essen wollen.

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Vom Essen durstig geworden, kaufen wir uns noch Fruchtsäfte. Dann gehen wir weiter in die Richtung, wo die Musik her kommt.

Am Durchgang, der auf die andere Seite der Düne führt, werden wir kontrolliert, ob wir verbotenes Feuerwerk dabei haben.

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Eine Weile stehen wir vor der Bühne und "genies-sen" die ohrenbetäubende Musik. Inzwischen ist es auch schon bald 7 Uhr und die Sonne geht unter. Das ist der Moment, wo alle sich mit Kamera und Handy auf die Düne stellen, um den richtigen Moment nicht zu verpassen.

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Der Sonnenuntergang ist nun wirklich sprich-wörtlich. Bis zum letzten Moment ist die Sonne zu sehen und keine Wolkenbank und kein Dunst-streifen stört die Sicht.

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Und nur ein paar Minuten später ist es dunkel.

Die Band auf der Bühne spielt weitere 30 Minuten. Dann tritt sie ab und anstelle wird eine Pop-Rückschau bis in die 1960er Jahre gezeigt.

Bei fast allen Hits singt das Publikum mit und erscheint mal ein australischer Sängers wird es gleich noch lauter.

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Inzwischen ist es so dunkel geworden, dass wir den Weg zwischen den sitzenden Menschen nur noch mühsam finden und irgendwann setzen wir uns auch in den Sand und warten auf das Feuer-werk.

Der Strand ist auf eine Länge von gut einem Kilometer voller Menschen. Da es Ebbe ist, stehen auch viele ganz vorne im feuchten Sand.

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Punkt 9 Uhr wird der Start angezählt 9 - 8 - 7 - 6 - 5 - 4 - 3 - 2 -  und jetzt wird es frenetisch laut und bei Null startet das Feuerwerk mit einem bombas-tischen Kracher.

Während einer Stunde folgen Feuerwerke, immer mit passender Musik begleitet und es scheint uns, als wolle es nicht mehr enden.

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Aber dann endet es doch mit einem furiosen Schlussbouquet - und es wird mit einem Schlag dunkel.

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Wir alle stehen auf und der Strand scheint sich zu bewegen. Über Lautsprecher werden die Zuschau-er gebeten, alle Abfälle mitzunehmen um NT sauber zu halten.

Ein Blick zurück bestätigt mir den Erfolg.

Nur noch ganz wenige Menschen gehen zurück zu den Buden. Fast alle streben dem grossen Park-platz zu, zu ihren Autos. Es scheint, als würden alle die Motoren gleichzeitig starten, warten dann aber sittsam und ohne drängeln bis die Ausfahrt für sie frei wird.

Vreni möchte noch eine Crêpe mit Nutella, die sie auf dem Weg zur Bushaltestelle isst.

Da für die nächsten Stunden kaum ein Uber zum Festplatz vorfahren kann, beschliessen wir, mit dem Gratisbus an die Stadtgrenze zu fahren und erst dort einen Uber zu bestellen.

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So ein schönes Feuerwerk, so viele fröhliche Menschen, die sich sehr gesittet verhalten haben, haben wir kaum sonst wo gesehen.

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Noch etwas: Es wurde kaum geraucht und Alkohol für den Eigenbedarf musste man mitbringen, verkauft wurde keiner.

Unseren ersten Halt machen wir beim Cascades Creek. Ich wechsle in die Badehose und dann gehen wir den steinigen und engen Weg durch den Wald und über Felsen nach hinten. Wir überqueren einen Steg der über den Cascades River führt und stehen vor der Tafel "No swimming below this Point", was bedeutet, dass der Creek erst ab diesem Punkt "krokodilfrei" ist. Wir gehen weiter.

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2. Juli 2019,  Darwin - Litchfield National Park

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Nach dem schönen Fest, das uns immer noch in den Gedanken ist, verlassen wir heute Darwin.

Darwin ist eine interessante Stadt und wir denken darüber nach, wie es wäre, wenn wir einmal für ein bis zwei Wochen in der Wet Season zurückkehren würden, um die andere Seite des Lebens im Top End von Australien kennen zu lernen.

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Am Rande von Darwin stossen wir auf eine Wasch-anlage, welche auch für hohe Fahrzeuge geeignet ist. Das ist die Gelegenheit unser schmutziges WoMo nach mehr als 6 Wochen Fahrt wieder einmal zu reinigen.

Die Anlage ist sehr fortschrittlich. Es wäre schön, hätten wir zu Hause auch so etwas. Man meldet sich mit der Kreditkarte an und es werden nur die Minuten verrechnet, während denen man die Hochdruck- oder Bürstenanlage benutzt.

Für die halbe Stunde, die ich gebraucht habe, bezahle ich gerade mal 17$.

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Aber erst geht es mal in den Litchfield National Park.

Im Vergleich zum Kakadu National Park ist die Vegetation zum grössten Teil üppig tropisch. Charakteristisch sind die grossen Termitenhügel, von denen wir in den nächsten Tagen noch einige sehen werden.

Wasserfälle und natürliche Pools laden zum kroko-dilfreien Baden ein.

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Die Zufahrten sind oft abenteuerlich und nur für robuste 4x4 Fahrzeuge ausgelegt. Mit etwas Vorsicht können sie aber auch von uns befahren werden.

Da unseres aber deutlich höher ist als die üblichen 4WDs hier, gilt es die Äste im Auge zu behalten. Das übernimmt jeweils Vreni, während ich mich vor allem auf die Fahrbahn konzentriere.

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Der untere Pool der Kaskade ist ziemlich klein und der Einstieg über die glitschigen Felsen nicht ganz harmlos. Jedenfalls rutsche ich aus und liege gleich im Wasser. Ausser ein paar Schürfungen ist der Einstieg glimpflich verlaufen.

Das Wasser ist sehr erfrischend, bei einer Tempe-ratur von etwa 30°.

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Bevor wir uns um eine Übernachtungsstelle kümmern, wollen wir das Litchfield Café besuchen.

Es ist schon halb Vier und wir sehen, dass es nur noch eine halbe Stunde geöffnet ist. Auf der kleinen Karte steht, dass es Scones, Wipped Cream and Jam gibt. Ich bestelle schnell und dazu auch noch zwei Iced Coffees.

Was dann serviert wird, verschlägt uns den Atem: Zwei Teller mit je 4 Scones. Das hätte eigentlich für uns Drei gereicht.

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In der Nähe befindet sich der Wangi Falls Camp-ground. Leider ist um die Zeit kein Platz mehr frei. Darum fahren wir ans andere Ende des Parks zu den Florence Falls. Aber auch hier haben wir kein Glück und darum beschliessen wir, den Park zu verlassen und in der Nähe, im Litchfield Tourist Park zu bleiben. Von hier aus können wir dann morgen wieder zurück in den Park.

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3. Juli 2019,  Litchfield NP, Tag 2

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Nach dem heissen Tag war die Nacht angenehm kühl. Jedenfalls mussten wir uns in der Nacht zudecken.

Am Morgen füllen wir noch den Wassertank, um für eine Nacht im Bush gerüstet zu sein.

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Dann fahren wir zu den Florence Falls.

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Vom Besucher Parkplatz führt ein Weg nach hinten auf eine Viewing Plattform und von dort über 123 Stufen hinunter zum Pool.

Zwei Wasserfälle füllen den Pool und laden zum Bade ein.

Das Baden verschieben wir auf einen der nächsten Pools.

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Um einen Übernachtungsplatz zu suchen ist es noch zu früh. Zuerst müssen die Abreisenden die Plätze räumen. Aber um 12 Uhr, spätestens, sollten wir uns darum kümmern.

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Dann fahren wir weiter zum Buley Rockhole. Hier sind nur wenige kleine Löcher zum Baden geeig-net, und die sind schon besetzt. Warten wollen wir nicht, also gehen wir zum Parkplatz zurück.

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Gegen 12 Uhr treffen wir auf dem Wangi Falls Campground ein. Der Platz, welcher etwa 30 Stell-möglichkeiten bieten und auf 3 Bereiche verteilt ist, scheint bei einer ersten Durchfahrt auch ausge-bucht.

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Zum Glück treffen wir aber die Camp Supervisorin, welche uns verrät, dass die Leute auf den Plätzen 14 und 15 am Zusammenpacken wären. Also fahren wir hin und warten davor bis sie frei werden.

Das dauert etwa eine halbe Stunde und dann stehen wir drin. Den Platz daneben reservieren wir für Rolf, der irgendwann später auch eintrifft. 

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Informative Tafeln bringen uns die Natur näher, so zum Beispiel werden die grossen Flugfüchse beschrieben, aber auch die Situation mit den Kroko-

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dilen bei Überflutungen während der Wet Season.

Angeblich würde der Pool jeden Morgen überprüft, ob er frei von Krokodilen ist.

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Wir sitzen mit Rolf vor dem WoMo, während die Dunkelheit herein bricht. Plötzlich sieht Vreni Flugfüchse über uns. Während der nächsten halben Stunde fliegen weit über 100 von ihnen über uns und kehren vereinzelt auch wieder zurück.

Manchmal landet einer in einem Baum unmittelbar über uns, um dann aber gleich wieder weiterzu-fliegen.

Dann ist der "Spuk" vorbei. Die Flattermänner sind weg und werden wohl erst spät in der Nacht zurückkehren.

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Dann gehts weiter zum Tabletop Swamp. Neugierig, was damit gemeint ist, steigen wir aus und gehen den Weg nach hinten. Schon bald sehen wir eine grosse Sumpffläche vor uns - ein Moor. 

Die Vegetation ist ganz üppig und ein Paradies für Vögel. Von ihnen werden wir auch aufmerksam beobachtet. Wir sind wahrscheinlich für heute die ersten Menschen die hier aufkreuzen.

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4. Juli 2019,  Litchfield NP - Lee & Jenny's Bush Camp

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Bevor wir den NP definitiv verlassen, wollen wir noch ein paar weitere Attraktionen besuchen.

Als Erstes auf dem Weg zum Ausgang des National Parks schwenken wir ab zum Tolmer Falls Lookout.

Über einen Weg durch den Wald gelangen wir vom Parkplatz zu einer Aussichtsplattform. In der Tiefe ist der Wasserfall zu sehen. Früher durfte man bis nach unten steigen und im Teich baden. Jetzt aber ist der Zugang gesperrt um die Natur zu schonen.

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An einer anderen Ausfahrt steht ein 4 Meter grosser Termitenhügel. Es ist eines der vielen Ex-emplare in dieser Region. Hier erfahren wir auch einiges Wissenswerte.

Das Baumaterial der Termitenhügel setzt sich aus Erde und zerkautem Pflanzenmaterial (Zellulose) zusammen, als Bindemittel dienen (je nach Unter-familie) auch Kot und Speichel der Termiten. Diese Mischung kann eine enorme Festigkeit und Härte erreichen. In Kombination mit möglicher Wieder-besiedlung der Hügel durch die gleiche oder andere Arten können Termitenhügel in manchen Gegenden so mehrere hundert Jahre alt werden.

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Die Termiten sind eng verwandt mit den Schaben, werden aber oft mit den Ameisen verwechselt.

Das Zentrum eines Termitenhügels bildet bei den meisten Termiten die Kammer mit der Termiten-königin, dem zumeist einzigen fruchtbaren Weib-chen, das sämtliche Eier des Insektenvolkes produziert. Um die Kammer der Königin herum erstreckt sich der meist konzentrisch angelegte Bau. Er kann sehr komplex und in mehrere Galerien gegliedert sein. In der Nähe der Königinnen-Kammer liegen die Kammern für Eier und kleinere Larven. Nach aussen folgen die Kammern für grössere Larven und Arbeiter-Termiten. Daran schliessen sich die Pilz-Kammern an, in denen die Arbeiter als Hauptnahrungsquelle für das Termi-tenvolk essbare Pilze kultivieren. Der gesamte Bau ist von einem komplizierten Labyrinth von Gängen und Luftschächten durchzogen.

Über Holzstege gelangen wir auf der anderen Strassenseite zu den sogenannten Kompass-termiten (Magnetic Termite).

Von hier schweift der Blick über die Termitenstadt aus riesigen magnetischen Kompassen, deren schmale Seiten in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet sind, während die breiten Seiten nach Osten und Westen zeigen. Dadurch wird die Sonnenein-strahlung minimiert, sodass die Hügel für die darin lebenden Kompasstermiten schön kühl bleiben. 

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Termiten sind nach Expertenansicht für den typischen Doppel-Klang der Didgeridoos austra-lischer Ureinwohner verantwortlich. 

Traditioneller Weise würden die tönenden Blas-rohre aus Eukalyptusholz gefertigt, das von Termitenlöchern durchsetzt sei, heisst es im britischen Wissenschaftsmagazin "New Scientist".

Gerade dieses zufällige Lochmuster führe jedoch dazu, dass anders als bei "unbeschädigten" Holzinstrumenten bei den Didgeridoos zusätzlich zur dunkel tönenden Grundfrequenz kaum höhere Obertöne erklängen.

Gleich gegenüber, auf der anderen Strassenseite, hat es einen Durchgang durchs Gebüsch zum Ufer des Daly River. Vreni hat ihren Feldstecker dabei und sucht den den Fluss nach Krokodilen ab. Flussaufwärts, auf einer Sandbank sichtet sie eines, welches sich sonnt.

Später gehen wir nochmals zum Ufer und dabei entdecken wir ein Kroko, welches zur Hälfte an Land gekrochen ist. Ein Bild mit dem Handy durch den Feldstecker zeigt etwas mehr.

Am späteren Nachmittag erreichen wir Lee & Jenny's Bush Camp, etwa 20 km hinter Daly River. Das Camp ist wunderbar gelegen. Jenny empfängt uns und zeigt uns eine Reihe von Plätzen, wo wir uns hinstellen dürfen. Wir wählen einen schattigen Platz im hinteren Teil.

Nachdem wir eingerichtet sind, hole ich mit Rolf eine Feuerwanne, damit wir mit dem vor Tagen gesam-melten Holz ein Feuer machen können.

Etwas von uns entfernt steht ein Caravan und die Leute sitzen davor. Wie üblich begrüssen wir die beiden mit "Hi". Leider kommt nur eine lahme Antwort zurück und die Frau ist offenbar "not very amused about" die neue Nachbarschaft.

Demonstartiv lassen sie dann auch störend laut Country Musik laufen und entzünden zudem noch Raucherstäbchen, alles erst nach unserer Ankunft.

Wir lassen uns nicht provozieren und ignorieren die beiden.

Für morgen möchten wir eine "Guided Fishing Tour" machen. Leider sind alle Boote ausgebucht. 

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Nach dem Abendessen feuern wir an. Schnell brennt dank dem trockenen Holz ein grosses Feuer. Jenny erlaubt uns, auch Holz von ihrem Haufen zu nehmen. 

Bei einem Glas guten Weines aus dem Barossa geniessen wir die Dunkelheit und die Sterne.

In der Nähe entdeckt Vreni eine Kettensäge und meint, ich müsse sie fotografieren.

Es zeigt sich, dass es ein Gerät ist, welches vorne am Traktor befestigt wird und womit Wurzeln durchtrennt werden.

Um den Grössenvergleich anschaulich zu machen, lege ich meine kleine Kettensäge dazu.

Weiter geht es mit der Absicht, die anderen Fishing-Angebote entlang des Rivers zu prüfen. Entweder ist der Ort wegen Urlaub geschlossen oder die Boote sind bis übermorgen ausgebucht.

Also wird nichts daraus und wir fahren weiter.

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Hier fallen uns die vielen Mangobäume auf, welche schon kleine Früchte tragen. Schade, dass nicht gerade Saison ist.

5. Juli 2019,  Lee & Jenny's - Douglas Hot Springs

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Nach dem Zmorge verlassen wir das Bush Camp und fahren noch ein Stück weiter die staubige Strasse nach hinten, um vielleicht noch mehr Krokodile zu sehen.

Hinten angekommen erreichen wir einen "Messi-Platz". Überall stehen demontierte Autos und auch sonst liegt allerlei Unrat.

Nachdem ein paar Männer aus dem Haus kommen und uns kritisch ansehen, steige ich aus und frage in angemessenem Abstand, ob wir von hier an den Fluss gehen dürfen, um nach Krokodilen Ausschau zu halten. 

Die Männer antworten aber nicht und so frage ich "OK?". Die unverständliche Antwort tönte positiv und so gehen wir ans Ufer, um ein paar Bilder zu machen. Dann fahren wir wieder zurück, froh den ungemütlichen Ort zu verlassen.

Immer wieder begegnen wir Buschbränden. Meist sind sie klein und es brennt nur gerade das dürre Gras. Zwischendurch kommen wir aber an grössere Feuer, welche auch eine bemerkenswerte Rauch-fahne haben.

Am frühen Nachmittag kommen wir zu den Douglas Hot Springs. Die Zufahrt ist über etwa 20 km Gravel Road und führt zuletzt noch durch eine Pfütze.

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Der Platz ist schon gut besetzt und es ist nicht mehr so einfach, einen schattigen Platz für 2 WoMos zu finden. Aber es glückt uns und wir reservieren auch für Rolf.

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Nach dem Mittagessen sehen wir uns das Thermal-bad an. Hinter dem Platz fliessen zwei kleine Flüsse zusammen. Der eine soll 65° heisses Wasser füh-ren, der andere kaltes. Da wo sie zusammen fliessen mischt sich das Wasser zu angenehmen 30°. Die Bächlein sind aber nur etwa 20 cm tief und man müsste sich hineinlegen, wollte man das Bad geniessen. Darum sind auch fast nur Kleinkinder im Wasser.

Am Abend machen wir wieder das, was wir gut können: Feuer anmachen, Wein trinken, Sterne anschauen und diskutieren.

6. Juli 2019,  Douglas Hot Springs - Nitmiluk Gorge NP

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Beim Verlassen des Camps kommt uns ein Pickup entgegen, der mit Holz überladen ist. Wahrschein-lich sind die 5 oder 6 Personen frühmorgens weg-gefahren um Holz zu sammeln und bei der Rückfahrt hatten sie jetzt keinen Platz mehr. Also hängen sie sich seitlich daran - gerade wie in Indien!

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Dann fahren wir die 20 km Gravel Road zurück zur Hauptstrasse - wieder durch den Tümpel, aber diesmal im Karacho nachdem ich weiss wie tief er ist. 

Film

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Rolf fährt voraus und will auf dem Nitmiluk Campground 2 Plätze reservieren.

Bei unserer Ankunft suchen wir zuerst einmal die Einfahrt - sie ist durch wartende Gespanne verstellt, und nachdem wir Rolf telefonisch nicht erreichen, fahren wir in den Platz und suchen ihn.

Endlich finden wir sein WoMo, aber er ist nicht dabei. Zudem steht es direkt neben einer Tankstelle und das ist dann doch nicht unser Ding. Wir suchen weiter und finden in dem überstellten Platz endlich eine Lücke für uns.

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Später spricht uns eine Frau aus der Nachbar-schaft an: Petra ist vor 11 Jahren aus Bayern aus-gewandert und lebt jetzt mit ihrer Frau in Brisbane. Sie gibt uns ihre Telefonnummer, damit wir anrufen können wenn wir in der Nähe sind.

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Bis in die Nacht spielt eine Band mit lautem Bum-bum. Als es dann endlich ruhig wird, gehen wir zu Bett und wollen am Morgen nichts wie weg.

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Eigentlich wäre die Schlucht sehenswert. Aber bei diesem Menschenauflauf macht es uns nicht an.

Einzig der Sternenhimmel und der Mond vermögen uns zu begeistern.

7. Juli 2019,  Nitmiluk Gorge NP - Sullivans Creek

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Am Morgen, bei unserem Aufbruch, erinnert mich Petra daran, auch wirklich anzurufen.

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Sullivans Creek ist ein einfaches Bush Camp in einem Nationalpark. Pro Person bezahlt man $3.30 welche man in einen Umschlag steckt und diesen einwirft.

Für diesen Preis gibt es nur ein WC, das aber nie-mand wirklich benutzen möchte.

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Was wir hier in Australien schnell gelernt haben ist, dass die Leute sehr unkompliziert sind. Wenn sie sich für etwas interessieren, schauen sie es sich an (unser WoMo!) und fragen auch.

Dass man dann zusammen ans Feuer sitzt oder den Tisch teilt ist selbstverständlich.

Sie sind auch gerne bereit, Ratschläge zu erteilen und so kommt es, dass man immer wieder die gleichen Empfehlungen hört.

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Mitunter bekommen wir dann auch Adressen, wo wir uns melden sollen, wenn wir in der Nähe sind.

Der Sullivan Campground ist der ideale Ausgangs-punkt für Wanderungen. Unmittelbar dahinter beginnt der Track und führt an einigen Wasser-löchern vorbei, von denen man nicht genau weiss, ob da vielleicht Krokodile sind. Jedenfalls stehen überall die bekannten Warntafeln.

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