8. Juni 2019

8. Juni 2019,  Marree - William Creek

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Wir verlassen Marree um 7.30. Vor uns liegen 240 km Gravel Road. 

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Aber vorher mache ich noch ein Foto von der Moschee in Marree (links). Erbaute wurde sie von Afghanen und das hat folgenden Hintergrund:

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Die Kamele in Australien wurden im 19. Jahrhundert von Europäern auf dem Kontinent eingeführt und später in die Freiheit entlassen. Die Grösse der Kamelpopulation variiert je nach Schätzungen zwischen circa 300'000 und einer Million wilder Dromedare. Die Tiere leben vor allem in Gebieten mit aridem Klima: 50 Prozent der Kamele leben in Western Australia, 25 Prozent im Northern Territory und 25 Prozent im westlichen Queensland sowie im nördlichen Teil von South Australia, und bevölkern damit ein Gebiet von 3.33 Millionen Quadratkilo-metern.

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Die ersten Tiere wurden von Engländern in den 1840er Jahren als Lastentiere zur Erkundung des Landes nach Australien gebracht; später kamen auch Kamelführer vor allem aus Indien und Afghanistan hinzu. Für die Erschliessung des trockenen Inneren Australiens boten sich die Kamele dank ihrer Fähigkeit zur Anpassung an extreme Lebensräume an.

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Seit Vreni das weiss, hält sie während der ganzen Fahrt nach ihnen Ausschau - leider erfolglos. Vielleicht wird morgen etwas daraus.

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Ausgangs des Ortes, bevor es auf den Oonadatta Track geht, werde die Touristen bezüglich der Sicherheit informiert. Beim Lesen erscheint uns alles logisch und klar. Aber wem ist das alles schon bewusst, wenn er das erste Mal in den Outback fährt?

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Eine nächste Tafel informiert über den Status der Route. Dass jetzt alles OPEN ist, ist eigentlich nicht verwunderlich. Aber im Sommer, so haben wir uns sagen lassen, komme es oft vor, dass einzelne Strecken wegen Hochwasser gesperrt sind.

Eigentlich ist es ja kein Hochwasser wie wir es kennen. Aber nach starken Regenfällen bilden sich Bäche und sogar reissende Flüsse, welche die Strassen überfluten und in Senke bzw. Furten das Wasser bis zu zwei Meter hoch stehen kann. Da kann es passieren, dass man in einzelnen Abschnitten für Stunden oder Tage abgeschnitten ist.

Wer da nicht vorgesorgt hat . . .

Wir fahren an einem nahezu eingetrockneten Tümpel vorbei und ich bremse, um die 50 Meter rückwärts zu fahren. Das geht in der Regel prob-lemlos. Jedenfalls sind wir in der ersten Stunde noch keinem anderen Fahrzeug begegnet.

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Der Rand des Tümpels ist mit Salz verkrustet und die Spuren im Sand und der Dung weisen auf Kamele hin.

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Etwas später erreichen wir den Lake Eyre.

Der Lake Eyre ist bei den wenigen Gelegenheiten, bei denen er gefüllt ist, der grösste See und mit 17m unter dem Meeresspiegel der tiefste Punkt Australiens.

Seine grösste Ausdehnung kann 9'690km² betra-gen (etwa doppelt so gross wir der Kanton Bern). Der Salzsee ist der Mittelpunkt des ausgedehnten Lake Eyre Basins. Dieses Einzugsgebiet hat eine Fläche von 1'164'063km².

Der Wasserstand des Sees in der tiefsten Stelle der Ebene ist stark von den klimatischen Gegeben-heiten abhängig. Auch in Trockenzeiten bleibt ge-wöhnlich etwas Wasser zurück, das sich in mehreren einzelnen Seen sammelt (nördlicher und südlicher Eyre-See). 

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Während der Regenzeit bringen die Flüsse Wasser aus dem Outback in Queensland im Nordosten. Die Regenmenge des Monsuns bestimmt massgeblich, wie viel Wasser den See erreicht und wie tief er wird. Dazu kommen hin und wieder Schwankungen durch mässige Überschwemmungen wegen Re-gens in der Umgebung. Alle drei Jahre etwa kommt es zu einem Wasserpegel von 1.5 Metern, einmal pro Jahrzehnt zu einem Stand von 4 Metern. Circa viermal pro Jahrhundert ist der See ganz oder annähernd gefüllt. Gegen Ende des folgenden Sommers ist der grösste Teil des Wassers bereits wieder verdunstet.

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Von all dem sehen wir aber kaum etwas. Von einem leicht erhöhten Outlook schauen wir in die Rich-tung des Sees und können dessen Ufer erahnen. Selbst Vreni, die noch etwa 20 Minuten in diese Richtung gegangen ist, ist dem See nicht näher gekommen.

Wir werden ausdrücklich davor gewarnt, zum See zu fahren. Selbst wenn die weisse und salzige Oberfläche trocken erscheint, ist der Untergrund weiche und es wäre ein Leichtes auf diese Weise  ein Fahrzeug zu verlieren.

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Dann geht es auf der Rubbelpiste weiter. Stellen-weise ist sie so arg gewellt, dass es schmerzt, das WoMo so quälen zu müssen. Dann ist die Piste wieder über ein paar Kilometer glatt und leicht zu befahren. 

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Unterwegs kommen wir an einem etwas unge-wöhnlichen Kunstwerk vorbei. Zwei Kleinflugzeuge stehen mit dem Leitwerk auf dem Boden und sind aufgerichtet.

Wir sind am Mutonia Sculpture Park bei Alberrie Creek angekommen. Diese Skulptur sorgt für Ab-wechslung auf der eintönigen Fahrt und erhöht auch die Aufmerksamkeit.

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„People’s reaction when they come past here is a mixture of amazement and amusement, fascination, as there are plenty of questions floating around in their heads, I think, as to why and what all this is about.“ Robin Cooke

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Während ich mich vor allem auf die 20 - 50 Meter vor mir konzentriere, um allfälligen Löchern und grossen Steinen auszuweichen, ist es Vrenis Auf-gabe auf Gates, Furten und entgegenkommende Fahrzeuge zu achten.

In diesen Fallen muss ich rechtzeitig vom Gas. Bremsen ist fast nicht möglich, weil man dann hart in die Bodenwellen "stürzt". Bei Fahrzeugen, und besonders bei Trucks muss ich ganz nach links fahren und womöglich sogar anhalten, um dem Steinhagel auszuweichen, welcher unsere Front-scheibe in Sekunden ruinieren könnte.

Also eine wichtige Aufgabe, die sie auch mit Bra-vour erfüllt.

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Ganz so eintönig ist es aber doch nicht, wir haben jedenfalls dauernd etwas zu tun und können uns auch umzusehen. Nach jeweils 1-2 Stunden machen wir einen Halt.

Nur einmal sind wir von einer argen Bodenwelle überrascht worden, sonst ging immer alles glatt.

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Im Laufe des Nachmittags nimmt der Verkehr zu:

Jetzt kommt uns alle 15 Minuten ein Auto entgegen und wir wurden auch schon mal überholt - das ist Outback!

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Dann erreichen wir William Creek. Auch hier: Zuerst ins Hotel um uns anzumelden.

Der Pub, da wo wir uns anmelden sollen, ist gerappelt voll, desgleichen auch das Restaurant im Hintergrund.

Ich gehe zum WoMo zurück und empfehle Vreni, sich das interessante Restaurant anzusehen. Dann kommt sie zurück, sich der vielen Fliegen erwehrend und meint, dass wir eigentlich hier Mittagessen könnten. 

Vorher aber wollen wir uns zuerst einen Platz auf dem Campground sichern.

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Als wir von der Fahrerkabine nach hinten steigen sehen wir das Maleur: Bei der besagten Boden-welle ist die Kaffeemaschine heruntergestürzt.

Der Hebel um die Kapseln einzusetzen lässt sich nicht mehr bewegen.

Nach einem erfolglosen Reparaturversuch über-gebe ich sie dem Abfalleimer.

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Nachdem wir eingerichtet und alles wieder an seinem Ort ist, gehen wir zum Hotel zurück. 

Nun ist das Restaurant leer - die Küche schliesst um 2 Uhr und jetzt ist es Viertel nach. 

Was soll's, wir gehen zurück und Vreni bereitet Hacktätschli und Salat zu. Das ist mindestens so schmackhaft wie im Restaurant essen.

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9. Juni 2019,  William Creek - Coober Pedy

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Aufstehen, Duschen, Frühstücken, Wasser füllen - jeden Morgen die gleiche Prozedur, immer sofern auch möglich. Manchmal gibt es kein Wasser, da sind wir froh, wenn wir am Vortag aufgefüllt haben. Dasselbe gilt auch für den Treibstoff. Sind beide Tanks gefüllt, reichen die 200 Liter für mehr als 1'000 km - bei guter Strecke. Aber sobald wir auf einer Gravel Road sind, reduziert sich die Reich-weite beträchtlich. Wenn dann mal eine Tankstelle im Outback ausfällt, kann es schnell mal kritisch werden. Es kann auch sein, dass man mangels Internet nicht mit der Karte bezahlen kann. Darum ist es wichtig, Cash dabei zu haben.

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Um halb Acht starten wir. Wir sind lange Zeit allein auf der Strasse.

Die Piste ist zeitweise glatt und angenehm zu befahren. Dann kommen wieder starke Wellen und das WoMo rüttelt so stark, dass wir befürchten, dass hinten wieder etwas herunterfällt. Aber die Kaffeemaschine ist weg und die Schränke sind gut befestigt. Es ist ja auch nicht das erste Mal, dass wir auf Waschbrett fahren.

Bei den Grids, welche über die Fahrbahn gehen und die dazu da sind, Tier am Verlassen ihres Weidegebietes zu hindern, muss ich regelmässig mit der Geschwindigkeit ganz runter. Da ist die Piste meist sehr löchrig und ein ungebremstes Durch-fahren könnte das Fahrwerk beschädigen. Ganz üble Stellen sind meistens mit roten Flaggen signalisiert. Nur darauf verlassen kann ich mich nicht. Mancherorts fehlen sie auch.

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Darum ist es auch von Vorteil, wenn man zu zweit ist und sich die Aufgaben aufteilen kann.

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Was in dieser Bildfolge als Langweilig erscheint ist in Wirklichkeit sehr abwechslungsreich. Immer wieder ändert sich die Umgebung, die Farbe des Sandes und auch der Horizont.

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Der Tag beginnt mit schönem Wetter - hier in William Creek ist das auch der Normalfall, wenn man mal von der Sommerzeit absieht. Temperaturen zwi-schen 40 und 50° sind normal. Dann kann es auch noch zu beträchtlichen Regenfällen kommen die weite Teile von der Umwelt abschneiden.

Im Sommer - so habe ich mir sagen lassen, würden hier nur noch 2 Personen leben. Alle anderen wären in den Süden gezogen.

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Einmal scheuchen wir eine grosse Schar von Rosakakadus auf. Bestimmt 100 Vögel überqueren vor uns die Piste. Sie zu fotografieren ist nicht so einfach. Bis ich nahe genug daran bin, sind sie schon weggeflogen.

Dann erreichen wir Coober Pedy. Schon von weitem sehen wir die "Maulwurfhügel", Schutthalden der Digger (Opalschürfer).

Hinweisschilder entlang den Strassen warnen davor, ins freie Gelände zu gehen. Überall könnten Bohrlöcher sein von aufgegebenen Schürffeldern. Ein Sturz in ein solches wäre fatal.

Coober Pedy ist eine Ortschaft mit etwa 1'700 Einwohnern und liegt ca. 840 km nordwestlich von Adelaide am Stuart Highway. Sie ist Startpunkt des Anne Beadell Highway

Der Name „Coober Pedy“ ist die englische Schreib-weise des Aborigine-Begriffs kupa piti , was so viel heisst wie „das Loch des weissen Mannes“ („White man's hole“).

Der erste Weisse, der das Gebiet des heutigen Coober Pedy erforschte, war 1858 der Schotte John McDouall Stuart. Das erste Opalvorkommen wurde im Februar 1915 entdeckt,1916 liessen sich die ersten Bergarbeiter nieder.

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Die extremen Sommertemperaturen und der Opal-Abbau haben dazu geführt, dass die meisten Ein-wohner in unterirdischen Wohnhöhlen, soge-nannten "dugouts", leben. 

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Ursprünglich noch von Hand in die tonige Erde gegraben oder auch in den Fels gesprengt, werden

diese Wohnhöhlen inzwischen von sogenannten Tunneling Machines binnen kürzester Zeit aus der Erde gefräst oder auch räumlich erweitert. Die Eingänge liegen zumeist oberirdisch zur Strassen-seite und der eigentliche Wohnbereich in dahinter-liegenden Erdhügeln. 

Eine typische Höhlenwohnung mit drei Schlaf-zimmern, Wohnzimmer, Küche und Bad kann für einen Preis erstellt werden, der ungefähr mit dem eines oberirdischen Hauses vergleichbar ist. Sie hat eine angenehme und gleichbleibende Tempe-ratur, während das Leben an der Oberfläche aufwendige Klimaanlagen erfordert. Besonders im Sommer können die Temperaturen an der Ober-fläche bis auf über 40°C steigen.

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Es gibt mehrere unterirdische Hotels mit unter-schiedlichen Standards. Auf dem Golfplatz gibt es keinerlei Gras und die Golfer würden kleine Rasenstücke als Abschlagpunkt mit sich herum-tragen. 

Am Ortsanfang befindet sich eine öffentliche Was-serstelle. Hier und sonst nirgendwo im Ort kann man die Wasserrtanks füllen. An einem Automaten bekommt man etwa 30 Liter für 1$. Bisher war es immer kostenlos.

Das nächste Wichtige ist das Füllen der Treib-stofftanks. Auch hier erkennt man die Exclusivität dieses Ortes: Der Liter Diesel kostet 1$71 (Fr. 1.20). Bisher haben wir nur etwa $1.40 bezahlt.

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Und wenn wir schon dabei sind, gehen wir noch für die nächsten Tage einkaufen.

Vom Eingang aus gehen wir durch einen Tunnel ins Innere, wo die Ticket verkauft werden und sich die Gruppe besammelt. Als Erstes wird uns ein Film über die Entdeckung der Opalfelder gezeigt und wie früher geschürft wurde.

Auch wird auf anschauliche Weise erklärt wie Opal entstanden ist.

Gleich gegenüber dem Supermarkt befindet sich ein Underground-Museum und weil wir bereits am frühen Nachmittag angekommen sind, beschlies-sen wir, uns schnell auf dem Campingplatz anzu-melden, solange noch Plätze frei sind und an-schliessend an einer Opal-Tour teilzunehmen.

Als eines der wenigen amorphen Minerale besteht Opal aus hydratisiertem Kieselgel mit der allge-meinen chemischen Zusammensetzung SiO2·nH2O (falls dich das interessiert!). 

Der Wassergehalt beträgt meist zwischen 4 und 9 Prozent, kann aber bis etwa 20 Prozent erreichen.

Die herausragende Eigenschaft, die den Opal als Schmuckstein so begehrenswert macht, ist das buntfleckige, schillernde Farbenspiel, das soge-nannte Opalisieren des Edelopals. Es entsteht durch Reflexion und Interferenz der Lichtstrahlen zwischen den Kügelchen aus Kieselgel, die zwischen 150 und 400 Nanometer gross sind. Bei Edelopalen sind diese Kieselgelkugeln etwa gleich gross und liegen in regelmäßiger Anordnung und dicht gepackt vor.

In Sedimenten und Sedimentgesteinen bildet sich durch langsamen Wasserverlust ein Kieselsäure-Gel, das in eine feste Konsistenz übergeht. Im Laufe der Verdunstung des dabei beteiligten Wassers verbleibt ein Restanteil. Diese Prozesse bestimmen die Art und Weise der sedimentären Opalbildung. Wechselzyklen von trockenen und feuchten Klimaperioden sowie die Verwitterungs-produkte vorhandener Tonminerale sind weitere Voraussetzung der Opalbildung. 

Die grossen australischen Opalvorkommen, die in einem Sedimentbecken entstanden, das ein Fünftel Australiens bedeckt, werden heute als ein Ergebnis von Verwitterungsprozessen ange-sehen.

Nach dem Film werden wir durch eine historische Wohnung geführt, natürlich zu Ausstellungs-zwecken hergerichtet. Beeindruckend ist, dass kein Licht in die Räume eindringt. Um einen Eindruck von Fenstern zu erzeugen befinden heute hinter Vorhängen flächige Lichtquellen.

Dann steigen wir durch einen Stollen tiefer in der Bereich hinunter wo geschürft wurde. Jetzt kön-nen wir erleben, was es bedeutet, tagtäglich in diesen beengenden Gängen nach Opal zu schürfen.

Früher wurde das von Hand und mit Spitzhaken gemacht.

Heute wird zuerst ein Loch von etwa 80 cm Durchmesser gebohrt. Nachher werden Gänge und Räume gesprengt. Sind diese dann gross genug werden Tunnelbohrmaschinen, welche in 60 Ein-zelteile zerlegt nach unten geschafft. Mit diesen können pro Stunde gegen einen Meter tief gebohrt werden.

Der Abraum und der Staub werden durch kräftige Sauganlagen nach oben befördert. Der Abraum bildet die Eingangs erwähnten Maulwurfhügel.

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Wird ein Opalvorkommen gesichtet, wird von Hand weitergearbeitet.

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Nicht jede Bohrung zeigt Erfolg und dann beginnt man an einem anderen Ort nochmals.

Nach der Führung folgt das Unvermeidliche: Es werden Opale in allen Farben und Formen ange-boten. Für wenig Geld sind unter anderem kleine Ohrstecker zu kaufen. Aber wenn die Opale gross und wunderbar farbig sind, sind sie unbezahlbar.

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Danach steigen wir noch auf den Abraumhügel des Museums. Von hier aus lässt sich die Stadt gut überblicken.

Überall sind Caravan zu sehen. Es ist Pfingsten und entsprechend viele sind es.

10. Juni 2019,  Coober Pedy, Tag 2 

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Heute ist wieder einmal Waschtag. Seit unsere Waschmaschine defekt ist, müssen wir uns nach den Möglichkeiten auf den Campingplätzen richten.

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Hier gibt es 2 Waschmaschinen und 2 Trockner. Aber eine der beiden Waschmascinen ist "Out of Order" und so muss Vreni warten, bis die andere Maschine frei ist. Dann aber achtet sie darauf, dass sie nacheinander zweimal waschen kann. Der Trockner ist nicht sehr effizient, darum legt sie nachher die Wäsche noch etwas im WoMo aus, damit sie trocknen kann.

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Ich erkundige mich noch über den sogenannten "Dog Fence", der Zaun, welcher die Dingos (Wildhunde) daran hindern soll, in den Süden vorzudringen. Er überquert etwas nördlich von Coober Pedy den Stuart Highway.

Schafe gehören nicht zur ursprünglichen Fauna Australiens und sind eine wesentlich leichtere Beute für die wild lebenden Dingos als Kängurus oder Emus. Während die Dingos keine grössere Gefahr für die Rinderzucht darstellten, dezimierten sie die Schafherden im Süden des Kontinents beträchtlich, sodass die Schafproduktion am Ende des 19. Jahrhunderts unmöglich schien. Heute macht die Wollproduktion in Australien dagegen fast 30% des Weltmarkts aus.

Der Dingozaun Dog Fence be-steht aus Maschendraht, hat eine Höhe von über 180 cm und ist mit einer Länge von 5'412 km auf den Gebieten der Bundesstaaten South Australia, New South Wales und Queensland der längste ununterbrochene Zaun und das längste Bauwerk der Welt.

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Seit den 1890er Jahren bauten die südaustralischen Past-oralisten (Viehhüter) ausge-dehnte Zäune zum Schutz ihrer Herden. Der Dog Fence Act von 1946 machte den Dingozaun in South Australia zu einer staat-lichen Angelegenheit.

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In Queensland wurden Schutz-zäune gegen Dingos und Kanin-chen (Rabbit-Proof Fence) bereits seit 1860 gebaut. Der einheitliche Wild Dog Barrier Fence entstand seit 1948 und war Ende der 1950er Jahre fertiggestellt.

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Ein ununterbrochener Zaun durch Australien erwies sich mit der Zeit als praktikable Lösung, den der Staat New South Wales an seiner nördlichen Grenze zu einer lücken-losen Barriere ergänzte.

Dingo

Der Ding ist ein Haushund, der schon vor Jahrtausenden verwilderte und heute in vielen Teilen seines Verbreitungsgebietes vom Menschen völlig unabhängig lebt.

Dingos haben einen relativ breiten Kopf, eine spitz zulaufende Schnauze und Stehohren. Im Vergleich zu anderen Haushunden gleicher Grösse haben Dingos eine längere Schnauze, grössere und längere Zähne und einen flacheren Schädel.

Dingos aus Nord- und Nordwestaustralien sind grösser als die in Zentral- und Süd-australien, und alle australischen Dingos sind grösser und schwerer als ihre asiatischen Verwandten.

Generell sind Dingos Menschen gegenüber scheu. Es sind jedoch einige Fälle bekannt, wo sie sich von dem Anblick von Menschen wenig beeindruckt zeigten, beispielsweise an Zeltplätzen in Nationalparks, in der Nähe

von Strassen und in Vororten. Laut Studien in Queensland bewegen sich die dortigen wilden Hunde im urbanen Bereich nachts völlig frei durch die Grundstücke, über-queren Strassen und kommen gut zurecht.

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11. Juni 2019,  Coober Pedy - Erldunda

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Heute wollen wir Rolf in Erldunda treffen. In Erldunda zweigt die Strasse zum Ayers Rock, oder Uluru ab, wie die Aboriginies ihn nennen.

Aber noch haben wir 488 km vor uns, eine lange Reiseetappe. Aber auf dem Stuart Highway ist das keine besondere Leistung.

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Kurz nach 7 fahren wir los und besuchen noch-mals die Opalfelder entlang der Strasse.

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Wir sehen die Abraumhügel und die Fahrzeuge, mit welchen der Abraum aus den Gruben gesaugt wird.

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Anfangs ist der Verkehr noch sehr gering. Später kommen uns die sogenannte "Road Trains" ent-gegen.

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Der englische Begriff Road Train bedeutet so viel wie „Strassen-Zug“ und bezeichnet eine lange Lastwagen-Kombination (Long Vehicle) eines be-sonders grossen Lastzuges. Diese mehrglied-rigen, überlangen Kombinationen bestehen aus Motorwagen/Sattelzugmaschine mit Aufbauten (Aufliegern mit 3 Achsen + Dolly mit 2 Achsen) oder Sattelzugmaschinen in Verbindung mit mehreren Anhängern und/oder Sattelaufliegern

Auf nichtöffentlichen Straßen unterliegen solche Road Trains keiner Beschränkung hinsichtlich der maximalen Fahrzeuglänge. So werden im Bereich des Schüttgutverkehrs im Tagebau Fahrzeug-längen bis zu einer Länge von 100 Metern ver-wendet. 

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Im australischen Überlandtransport stellen Road Trains vornehmlich die Versorgung entlegener Regionen sicher. Da viele Gebiete nicht an das Eisenbahnnetz angebunden und die Entfernungen sehr gross sind, ist die Lieferung per Road Train eine besonders wirtschaftliche Transportlösung. Die sehr geringe Verkehrsdichte erlaubt, auch im weltweiten Vergleich, aussergewöhnliche Zug-längen. In Ballungsräumen ist der Betrieb von Road Trains nicht erlaubt. Jedoch fahren sie durchaus auch durch grössere Städte auf festgelegten Strecken. 

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Bei australischen Lastwagenkombinationen spricht man ab einer Länge von 36,50 Metern von einem Road Train. 

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Ab dieser Länge ist das Befestigen des gleich-lautenden Warnschildes zwingend vorgeschrie-ben. Erlaubt sind maximal 53,50 Meter Länge, ein maximales Fahrzeuggewicht bis 132 Tonnen ohne Zugwagen und eine maximale Höhe von 4,60 Metern. Sie dürfen eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h in den Staaten Victoria und Western Australia und von 90 km/h in New South Wales, Queensland und South Australia nicht über-schreiten. Die Zugmaschine eines Road Trains muss eine Leistung von mindestens 370kW (500PS) haben.

Eine Hauptroute für Road Trains ist die Strecke DarwinAlice Springs. Durch die Eröffnung der Bahnstrecke ist die Menge der auf der Strasse transportierten Güter dort stark zurückgegangen.

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In Cadney, also etwa nach einem Viertel der Strecke befindet sich ein Roadhouse hier machen wir den ersten Kaffeehalt. Tanken ist noch nicht notwendig, obwohl Reisende gehalten sind, ihre Tanks bei passender Gelegenheit zu füllen. Wir aber haben noch genug Treibstoff für mindestens 800 km, also lassen wir es sein, wir können ja dann in Marla füllem.

Als ich dort an der Zapfsäule anhalte, kommt eine Frau und erklärt, dass es im Moment keinen Diesel gäbe, der Tankzug aber unterwegs wäre. Das erklärt die vielen Fahrzeuge mit Leuten, die wartend herumstehen.

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Da lobe ich mir unsere beiden Tanks, die zusam-men 200 Liter fassen. Wir brauchen nicht zu warten.

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An der Bundesgrenze von South Australia ins Northern Territory machen wir einen Fotostop. An dieser Grenze gibt es glücklicherweise keine Einfuhrbeschränkungen und so können wir alle Früchte und die Gemüse behalten.

In Kulgera will ich aber die Gelegenheit nutzen und fahre an eine Dieselsäule, an welcher ich an die Tankköffnung komme. Sie liegt bei mir auf der Fahrerseite. Vor mir steht noch ein anderes Auto, in Fahrtrichtung zu mir, dahinter aber ist es frei. Auf der anderen Seite der Säule steht eine Fahr-zeugkolonne, die die Tanköffnung auf der anderen Seite hat und somit nicht bei mir tanken kann. Das ist der Grund dafür, dass ich gleich tanken kann und nicht anstehen muss.

Als wir dann wieder losfahren, sehen wir, dass die Kolonne der Wartenden noch um die Ecke geht und es mindestens 30 Fahrzeuge sind. 

Dann erreichen wir Erldunda und finden Rolfs WoMo sofort. Er sitzt mit einem Fliegennetz über dem Kopf davor und liest.

Wir springen aus dem Auto und umarmen uns gegenseitig, froh, dass wir uns wieder getroffen haben.

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Dann sitzen wir zusammen und erzählen uns bei einem GinTonic gegenseitig, was wir erlebt haben.

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Später dann gehen wir ins Restaurant des Road-houses um Abend zu essen.

Wir geniessen einen grossen Salatteller mit Lamb Chops and Hash Browns.

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Bei Dunkelheit sitzen wir noch eine Stunde vor dem WoMo, diskutieren und suchen den Himmel nach dem Southern Cross ab. Die vielen kleinen Wolken und das Licht des Mondes trüben den Blick auf die Sterne.

Die lästigen Fliegen sind inzwischen verschwun-den.

Den Rest des Tages verbringen wir mit Nichtstun, Schwatzen und Essen. Vreni kocht Chäshörnli mit Apfelmus.

Eigentlich möchten wir draussen essen. Aber das ist unmöglich. Die vielen Fliegen hätten uns das Essen vom Teller weggegessen. Ohne Hut und Fliegennetz geht es nicht, aber so kann man nicht essen.

Also teilen wir uns den Platz im WoMo drinnen zu Dritt.

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12. Juni 2019,  Erldunda, Tag 2

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Arbeitstag: Für heute ist geplant, dass ich mit Rolfs Hilfe die Waschmaschine ausbaue und öffne, um nachzusehen, weshalb sie nicht mehr läuft.

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Die Vermutung, dass Wasser irgrendwo einen Kriechstrom verursacht bestätigt sich nicht.

Also schliesse ich die Maschine einfach nochmals am Strom an und schalte sie ein. Zu meiner Überraschung läuft sie wieder.

Nachdem sie wieder zusammmen geschraubt ist, stellen wir sie wieder ins WoMo.

Dass das Problem beseitigt ist mag ich nicht recht glauben. Wahrscheinlich wird sie beim nächsten Waschgang wieder aussetzen. Wir wollen es darauf ankommen lassen.

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Nach einer Kaffeepause machen wir uns daran, in Rolfs WoMo die Kästen mit Gummiseilen zu sichern, so dass die Ware beim Öffnen nicht gleich heraus fällt.

Dann geht es noch darum, das Kabel für das Ladegerät seines E-Bikes zu verlängern.

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13. Juni 2019,  Erldunda - Yulara/Ayers Rock Resort

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Heute wollen wir ins Herz von Australien vordrin-gen: Zum Uluru. Die 250 km bis zum Ziel sind abwechslungsreich. Was besonders auffällt ist, dass es viel mehr Verkehr hat als auf den Strassen der vergangenen Tage, weil der Uluru das Ziel aller Reisenden in dieser Region ist.

Beim Mt. Connor Lookout machen wir einen Kaffee-halt und steigen anschliessend auf ein Düne, um einen besseren Überblickt zu bekommen.

Vor uns liegt der Mt. Connor. Wenn man ihn sieht, hat man zuerst den Eindruck, man würde den Ayers Rock sehen. Aber schnell wird klar,dass wir noch nicht so weit gefahren sind, als dass man ihn jetzt schon sehen würde.

Hinteruns liegt ein trockener See. Die Seefläche ist weiss -Salz!

Kurz vor Yulara befindet sich der Flughafen, an welchem Touristen an- und abfliegen. Etwas weiter hinten ist die Helikopter-Basis für Rundflüge. Wir schauen uns etwas um und fahren dann auf den Platz.

 

Zur Hauptsaison, so habe ich mir sagen lassen, wäre der Campground so voll, dass man nur noch im Overflow Platz finden würde. Das ist ein Gelände, welches an den Campground grenzt und wo es weder Wasser noch Strom gibt.

 

 

 

Als wir gegen Mittag ankommen, zeigt sich, dass wir einen Platz hätten reservieren sollen, sofern wir einen Stromanschluss möchten. Das ist uns aber nicht wichtig und so fahren wir in den Overflow.

 

Als Erstes schauen wir bei GetYourGuide nach wann und was für welche Rundflüge stattfinden. Unsere Kinder haben mir zum Geburtstag einen Rundflug über den Ayers Rock geschenkt.

Damit wir möglichst morgen früh fliegen können, buche ich im Internet sofort den Flug für uns beiden.

 

 

Nach dem Mittagessen, fahren wir zurück ins Resort und stellen das WoMo auf einem Parkplatz in der Nähe des Zentrums ab, wo man auch Einkaufen kann.

Mit dem Nötigsten an Lebensmitteln kehren wir auf den zuvor mit Tisch und Stühlen reservierten Platz zurück.

Um 4 Uhr fahren wir zum Sunset Lookout. Sunset ist heute um 18.03. Um aber einen guten Platz zu erwischen, ist es wichtig, rechtzeitig loszufahren. Der Lookout liegt etwa 8 km vom Camp entfernt und liegt im Uluru-KataTjuta National Park.

Für den Eintritt braucht man ein Permit für 3 Tage zu 25$/P. Um am Gate ungehindert durchfahren zu können, kaufe ich die Permits vorher via Internet.

Wir haben Glück und finden einen idealen Park-platz. Vor uns sind kaum Gebüsche, welche den Blick beeinträchtigen.

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Später stellen sich viele Beobachter direkt vor den Fahrzeugen auf und das ist dann nicht mehr so interessant. darum steigen wir in den Alkoven hoch und schauen aus dem Heki über alle Köpfe hinweg.

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Jetzt bringt Vreni noch einen GinTonic und Käse mit Chips. So "ausgerüstet" geniessen wir den Son-nenuntergang mit bestem Blick auf den Uluru.

Inzwischen ist es 10 Minuten vor 6 und die Schatten sind schon sehr lang. Bald wird es soweit sein. Darum starte ich jetzt die Zeitraffer-Aufnahme, in der Hoffnung, dass daraus etwas wird.  

Sie ist hier zu finden: Zeitraffer

Der Uluru ist inzwischen fast schwarz.

Wir warten noch ein paar Minuten bis der grösste Sturm der Rückkehrenden abgeflaut ist, dann fahren wir auch auf den Platz zurück. Es sind zwar nur 8 km, aber bei dem jämmerlichen Licht der Scheinwerfer im Zwielicht ist es nicht besonders vergnüglich. Wenn immer möglich schalte ich die neuen Scheinwerfer auf dem Dach ein und lasse die Nacht zum Tag werden.

Vreni kocht für mich noch eine Hafersuppe. dann spielen wir noch Rummikub und gehen um 9 zu Bett.

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Morgen müssen wir früh aufstehen, wir werden um 6.45 abgeholt.

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Uluru

Der Uluru ist etwa 3km lang, bis zu 2 km breit und hat an der Basis einen Umfang von rund 9km. Der Gipfel befindet sich auf einer absoluten Höhe von 863m. Damit erhebt er sich 348m über die Dünen-landschaft Zentralaustraliens.

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Auf Grund seiner spirituellen Relevanz für die Traumzeit-Erzählungen gilt er den lokalen Abori-gines, den Anangu, als Heiliger Berg. Weil er als eines der bekanntesten Wahrzeichen Australiens jedes Jahr hunderttausende Besucher anzieht, besteht ein Interessenkonflikt zwischen Anangu und Touristen, in dem die Aborigines zuletzt ein Verbot der Besteigung des Berges ab Ende Oktober 2019 durchgesetzt haben. In Verhand-lungen wurde dieses aber soweit aufgeweicht, als dass heute nur noch eine Empfehlung besteht, wonach man den Wunsch der Aboriginies respektieren und den Berg möglichst nicht bestei-gen soll.

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Der einheimische Name Uluru wurde bis in die 1990er Jahre ausschließlich von Aborigines verwendet. Bei europäischstämmigen Australiern und außerhalb Australiens war die englische Bezeichnung Ayers Rock üblich.

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Der Aboriginal Land Rights Act, ein am 16.Dezember 1976 unterzeichnetes Gesetz der australischen Bundesregierung, sprach den Aborigines Land-rechte im Northern Territory zu. Es trat am 26. Jan. 1977 in Kraft. Die Anangu reichten einen Land Claim ein, der bei Gerichtsverhandlungen als berechtigt eingestuft wurde. Am 26.Oktober 1985 übergab der Generalgouverneur Ninian Steven bei einer Zeremonie am Fuss des Uluru den Anangu die Eigentumsurkunde. Im Anschluss daran, wenige Minuten später, wurde ein Vertrag unterzeichnet, in dem die Anangu das Land für 99 Jahre zurück an den Australian Parks and Wildlife Service verpach-teten. Der Verwaltungsrat des Nationalparks ist seither paritätisch aus Anangu und Weissen zusammengesetzt.

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14. Juni 2019,  Yulara/Ayers Rock Resort, Tag 2

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Um 6.30 stehen wir vor der Rezeption und warten darauf, abgeholt zu werden.

Es ist noch stockdunkel und kalt. Vom Overflow bis hierher ist es etwa ein Kilometer und wir sind froh um die Taschenlampe.

Dann fährt ein Kleinbus vor und der Fahrer begrüsst uns.

Nachdem wir eingestiegen sind, bittet er uns den CheckIn auf seinem iPad zu machen. Unter anderem will er auch das Gewicht wissen.

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Nach einer kurzen Fahrt halten wir vor einem Hotel, wo ein japanisches Paar zusteigt.

Nach 10 Minuten erreichen wir den Flughafen.

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Uluru und Kata Tjuta liegen am südlichen Rand des Amadeus-Beckens. Das heutige Amadeus-Becken mit dem Lake Amadeus, das sich über eine Fläche von 170'000km² erstreckt, ist das strukturelle Relikt eines fossilen, mehrfach gefalteten Sediment-beckens. Dieses entstand vor etwa einer Milliarde Jahren

Zu dieser Zeit gab es auf der Erde noch kein „höheres“ Leben auf dem trockenen Land. Die im Zuge der Petermann-Orogenese entstandene Berglandschaft war deshalb nicht von einer Pflanzendecke vor Erosion geschützt. Besonders bei Starkregen wurde viel Verwitterungsschutt aus den Bergen gespült und am Fusse der Bergketten in Form von Schwemmfächern abgelagert. 

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Die Gesteine, aus denen Uluru und Kata Tjuta bestehen, gehen auf diese Schwemmfächer-sedimentation an der Wende vom Neoprotero-zoikum zum Kambrium, vor ca. 550 Mio. Jahren, zurück. Die Schwemmfächer erreichten Sediment-mächtigkeiten von mindestens 2'500m.

 

Der Uluru wurde sehr viel später aus einem Teil eines solchen Schwemmfächers herausgeformt. Dieser Teil bestand ursprünglich aus überwiegend grobkörnigen, feldspat­haltigen Sanden. Die Schich-ten, aus denen die Kata Tjuta aufgebaut sind, waren noch deutlich grobkörniger und entspra-chen ursprünglich eher einem Schottersediment.

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Jene Bereiche, in denen sich heute Uluru und Kata Tjuta befinden, waren höher gelegen und daher nach wie vor der Erosion ausgesetzt, wodurch schliesslich die beiden Felsmassive aus dem sie umgebenden Gestein herauspräpariert wurden. Das Klima wurde während der letzten 500'000 Jahre trockener, und der Wind legte eine dünne Sand-decke über die gesamte Gegend. 

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Inzwischen ist schon ein roter Streifen am Horizont zu sehen und Vreni befürchtet, dass wir etwas spät dran wären.

Dann gehts los. Zuerst fliegen wir über das Resort und sehen den Overflow mit unserem WoMo und den schwarzen Uluru in der Ferne.

Der Fahrer bittet uns nich einen Moment im Bus zu warten. Er werde uns holen sobald der Heli startbereit sei. Jetzt wird uns klar, dass der "Fahrer" auch unser Pilot ist. Ich beobachte ihn, wie er den Check an der Maschine durchführt. Dann holt er uns ab.

Beim Aussteigen sage ich ihm, dass ich gerne vorne sitzen würde. Er meint, dass er auf die "balance" achten müsse.

Dann beim Heli lässt er zuerst Vreni einsteigen. Somit sitzt sie hinten am Fenster. Dann öffnet er für mich die vordere Türe - Super!

Nach wenigen Minuten erreichen wir den Uluru, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wir er sich lang-sam rot färbt.

Es ist wie beim Steak braten - wir haben es auf den Punkt getroffen!

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Für die Erklärungen des Piloten haben wir keine Ohren, unsere Sinne konzentrieren sich auf das was wir hier sehen.

Wir fliegen zweimal dem Berg entlang. Aus Respekt vor dem Glauben der Aboriginies wird nicht über den Berg geflogen.

Wir sehen von hier aus genug - es ist einfach unbeschreiblich. Immer wieder nehme ich die Kamera um das Gesehene festzuhalten.

Nach einer Viertelstunde fliegen wir weiter zum Kata Tjuta. Noch sind die merkwürdigen Felsforma-tionen erst in der Ferne zu sehen. Sobald die Gipfel von der Sonne beschienen werden, leuchten sie intensiv rot.

Auf der spärlich bewachsenen Steppe unter uns werfen die Sträucher lange Schatten.

Nur zu schnell sind die 35 Minuten vorbei und wir landen wieder. 

Wir bedanken uns beim Piloten für den Flug und das gute Timing.

Dann gibt es noch das offizielle Bild vor dem Heli.

Anschliessend werden wir wieder auf den Platz zurück gebracht.

Nun gibt es zuerst einmal ein richtiges Frühstück. Wir sind noch voll von den Eindrücken und kaum in der Lage, das Erlebte in Worte zu fassen.

Dann beraten wir, was wir noch oder nochmals sehen wollen.

Wir entscheiden uns, mit dem WoMo zum Kata Tjuta zu fahren.

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Auf halbem Weg halten wir um Mittag zu essen.

Dann fahren wir weiter und nähern uns dem Berg von der Schattenseite. Je näher wir kommen,  desto roter leuchtet er.

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Auch hier sind die Fliegen lästig. Ohne Hut und Netz ist es unmöglich, sich im Freien aufzuhalten.

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Gegen 4 sind wir wieder zurück auf dem Platz und schauen uns noch etwas um. Die Vielfalt an Caravans und aufklappbaren Anhängern ist gross und bei manchem sieht man, dass vieles davon selbst gemacht worden ist.

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Um 5 beginnen wir mit dem Zubereiten des Abend-essens. Vreni kocht Rüebli und Bratkartoffeln, während ich draussen zuerst Knoblauch und Zwiebeln dämpfe und nachher "Lam Chops" brate.

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