15, Aug. 2017

Für die etwa 150 km bis Stralsund lassen wir uns Zeit. Über eine lange Strecke fahren wir durch Eichenalleen. In Neubrandenburg kaufen wir ein, ua. auch zwei neue Tassen, diesmal sind sie grün.

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Gegen 13 Uhr erreichen wir den Campingplatz in Stralsund, direkt an der Brücke nach Rügen gelegen.

Vreni kocht einen Risotto und in der Zwischenzeit stelle ich den Grill auf und brate eine Wurst und ein mit Frischkäse gefülltes Schnitzel.

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Inzwischen brennt die Sonne erbarmungslos auf uns und wir fliehen in den Schatten hinter dem WoMo, um etwas zu lesen und zu ruhen.. Soviel Sonne sind wir uns nicht gewohnt.

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Später gehe ich ins WoMo um die beiden Fahrradschlösser auszupacken, welche ich heute gekauft habe um die beiden Reifen auf dem Dach zu sichern.

15. August 2017,   Fürstenberg/Havel - Stralsund

Der Tag beginnt für Vreni mit einem erfrischenden Bad, für mich mit einer kaputten Kaffeetasse.

Eine der beiden orangen Tassen, welche uns schon seit Jahren auf unseren Reisen begleitet haben, ist von Tisch gefallen und so unglücklich auf einer Metallkante aufgeschlagen, dass der Boden abgetrennt wurde.

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Das Frühstück hat uns aber trotzdem geschmeckt.

Plötzlich riecht es eigenartig und ich gehe zur Türe um zu schnuppern ob es von aussen kommt.

Dem ist aber nicht so und als ich mich wieder nach innen wende, sehe ich, dass Rauch aus dem Elektroschrank qualmt.

Ich öffne ihn und sehe gleich, dass es bei den Kabeln brennt.

Ich rufe Vreni und nehme gleichzeitig den Feuerlöscher aus dem Bodenfach.

Mit zwei kurzen Löschstössen bezwinge ich den Brand und sehe, dass eine Kabelsicherung verschmort ist und immer noch glüht.

Mit einem Seitenschneider trenne ich das Kabel von der verkohlten Sicherung.

Dann beginnt die mühsame Suche nach der Ursache und der Funktion dieser Sicherung. Zusammen mit Vreni gehen wir durch alle Geräte und Anschlüsse und prüfen, ob sie noch funktionieren - finden aber keinen Fehler.

Als nächstes studiere ich das Elektroschema, um eine Erklärung für diese Sicherung zu finden - ebenso erfolglos.

Dann sehe ich, dass die Batterien nicht mehr von den Solarpanels geladen werden und damit ist klar, wofür die Sicherung ist: Sie bringt den Solarstrom vom Laderegler zur Batterie.

Dann nehme ich das Messinstrument und prüfe, ob es irgendwo einen Kurzschlass hat, aber dem ist nicht so.

Dank dessen, dass ich auch solche Ersatzteile dabei habe, ist die Sicherung mit Halter schnell ersetzt.

Nachdem ich den Kopf eine Weile schief gehalten habe, damit der Hirnschmalz zusammenläuft, erkenne ich, das die Sicherung bei zu hohem Strom hätte unterbrechen müssen, was sie aber nicht getan hat. Somit bleiben nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder hat die Sicherung einen hohen Übergangswiderstand im Stecksockel oder die Kontakte sind soweit korrodiert, dass der Übergangswiderstand zu hoch und darum heiss wurde. 

Der Defekt ist wahrscheinlich gerade heute aufgetreten weil die Sonne seit langem nicht mehr so intensiv schien.

Nachdem dieses Problem gelöst ist, kommen die Gedanken, was wäre gewesen wenn ...

Ich versuche Vreni zu beruhigen, damit wir noch einen Stadtbummel unternehmen können.

Etwas müde von dem langen Bummeln kehren wir auf den Platz zurück.

Der Abend ist mild und ein leichter Wind trägt zur Erfrischung bei. Dann essen wir zu abend und ziehen uns anschliessend ins Innere zurück, weil kleine Fliegen lästig werden.

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Plötzlich sagt Vreni, dass die Xenonscheinwerfer an der Front eingeschaltet sind, sich aber nicht ausschalten lassen. Was ist da los?

Die haben wahrscheinlich schon seit Stunden gebrannt und wir haben es nicht bemerkt?

Damit die Fahrzeugbatterie nicht ganz entladen wird, ziehe ich die Sicherungen und schliesse das WoMo an der Stromsäule an.

Im Schein von Taschenlampen baue ich das Elektronikmodul aus und stelle fest, dass die Flüssigkeit des Feuerlöschers einiges an Schaden verhütet, aber auch angerichtet hat.

An manchen Stellen ist das Alugehäuse stark korrodiert und im Inneren wird es nicht besser aussehen. Also nehme ich die Elektronik aus-einander.

Jetzt stelle ich fest, dass wir im Innern trotzdem keine 230 Volt haben. Die Kontrolle aller Siche-rungen zeigt schliesslich, dass der FI der Stromsäule ausgeschaltet hat.

Da muss etwas Ernsthaftes an der Elektronik kaputt sein.

Die schmierigen Rückstände sind über grosse Teile der Leiterplatten verteilt. In der Not nehme ich eine Dose Entfetter und beginne im Freien alles einzusprühen, in der Hoffnung, dass die Korrosion damit gestoppt werden kann.

Dann lege ich das Modul unters Fahrzeug, damit der Entfetter bis am Morgen verdampfen kann.

Kurz vor Mitternacht gehen wir noch zusammen in den Waschraum um alle Blechteile zu waschen.

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Dann legen wir uns mit schweren Gedanken darüber, wie es morgen weiter gehen soll, ins Bett.

16. August 2017, Stralsund

In der Nacht beginnt es zu regnen. Ich erwache um 4 Uhr 30, der Regen hat aufgehört. Ich überlege mir, was als nächstes zu tun ist.

Klar ist, dass ich gleich am Morgen die Schweizer-vertretung von Bimobil, Herr Iten von Tartaruga, anrufen werde. Wir brauchen dringend ein neues Elektronikmodul. Die "gewaschene" Elektronik mag vielleicht sogar wieder laufen, aber auf die Dauer würde das nicht gehen.

Später schlafe ich dann nochmals ein, nachdem klar ist, was zu tun ist.

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Um halb 7 stehe ich auf und gehe duschen.

Langsam wird klar, was es bedeutet, ohne Elektronik "leben zu müssen": Kaffeemaschine hat keinen Strom, Handys können nicht geladen werden, Wasserpumpe läuft nicht und damit auch kein WC oder Dusche.

Zum Glück läuft der Kühlschrank noch - das hätte gerade noch gefehlt wenn auch noch der Inhalt verderben würde.

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Jetzt warten wir auf den Rückruf von Herr Iten und was er uns über die Liefermöglichkeit berichten wird.

Eine Stunde später:

Herr Iten ruft zurück. Schon seiner Stimme an merke ich, dass die Nachricht schlecht ist. Das Modell werde nicht mehr hergestellt und der Hersteller habe aufgehört. Es gäbe aber eine Firma, welche diese Module reparieren würde.

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Obwohl eine Reparatur eigentlich nicht in Frage kommt, weil über kurz oder lang weitere Probleme entstehen würden, rufe ich dort an.

Zu meiner Freude erfahre ich, dass es noch neue Module gäbe uns sie es nach Eingang der Zahlung verschicken würden.

Also telefoniere ich gleich mit Guido damit er die Zahlung veranlassen kann.

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Wieder eine Stunde später:

Herr Iten ruft an, dass man bei Bimobil doch noch ein Gerät gefunden habe. Leider zu spät, das andere ist schon bestellt.

Hauptsache wir haben eine Lösung und das stimmt uns heiter.

Jetzt kann Vreni beruhigt in die Stadt gehen um Brot und Brötchen zu kaufen. Die Küche bleibt weiterhin kalt und den Abwasch machen wir in der Abwaschküche des Platzes.

Das langgestreckte Gebäude wurde in den Jahren 1864 und 1865 als Kanonenwagenschuppen errichtet. Der dreigeschossige Bau besitzt ein massives Erdgeschoss, darüber zwei Oberge-schosse, die in Fachwerk mit Backsteinfüllung ausgeführt sind.

An der westlichen Längsseite, zur Strasse Am Fischmarkt, existiert eine überdachte Aufzugs-anlage.

Das Gebäude wurde in den 2010er Jahren umfassend saniert und erweitert und wird seitdem als Restaurant genutzt.

Auf dem Rückweg treffen wir auf eine Räucher-bude. Schade dass wir schon gegessen haben. Es riecht wunderbar und die Fische sehen gluschtig aus.

Das wäre doch etwas für Morgen - oder?

Natürlich hoffen wir, dass das Elektronik-Modul morgen eintrifft und nach dem Einbau alles wieder korrekt funktioniert.

Am späteren Nachmittag gehen wir wieder zur Hafeninsel. Im Kron-Lastadie essen wir zu Abend. 

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Eigentlich bezeichnet das Wort Lastadie Ballast. Ballastmaterial musste hafennah gelagert werden; denn Schiffe mit wenig oder keiner Ladung mussten den Ballastanteil erhöhen, um im Seegang stabil zu bleiben.

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Das Haus mit der postalischen Adresse "Am Fischmarkt 13a" ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in der Hansestadt Stralsund auf der Kron-Lastadie-Bastion in der Strasse Am Fischmarkt.

Nach dem Essen gehen wir auf den Hafenplatz. Dort findet ein Bürgerfest der SPD mit Martin Schulz statt. Nach einer Weile haben wir aber genug von der lauten Musik und gehen weiter.

17. August 2017, Stralsund

Nach dem Frühstück, es ist gerade 9 Uhr, will Vreni sich mit einem Buch bei der Rezeption hinsetzen um auf den DHL-Kurier zu warten.

Überraschenderweise fährt aber der Kurier bereits vor und nach ein paar Minuten kommt Vreni strahlend mit dem Paket.

Ich öffne es schnell um Gewissheit zu haben, dass es auch das richtige Modul ist - ja, es ist es.

Eine Viertelstunde später schalte ich einen Verbraucher nach dem anderen ein um die Funktionen zu überprüfen.

Alles arbeitet zur vollen Zufriedenheit.

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Der Geruch vom Qualm im Elektrokasten ist immer noch leicht wahrzunehmen. Das verunsichert Vreni begreiflicherweise noch.

Aber ich bin zuversichtlich, dass alles i.O. ist.

Es ist inzwischen Mittag geworden und darum fahren wir nochmals zum Hafen um bei einer Bude geräucherten Fisch zu essen.

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Am Nachmittag wollen wir über die grosse Rügenbrücke nach Rügen um uns etwas umzu-sehen und eventuell sogar dort zu übernachten.

Dazu gehört natürlich auch der Besuch des Ostseebades Binz. Schon beim Hereinfahren sehen wir, dass ein es überlaufener Ort und damit nicht nach unserem Geschmack ist. Trotzdem ein paar Bilder.

Dann packen wir zusammen und fahren zu Bauhaus, um einen Rauchmelder und zwei Relais zu kaufen.

Den Rauchmelder wollen wir in den Elektrokasten einbauen um im Falle des Falles gewarnt zu werden.

Die beiden Relais  wären für die Xenon-Schein-werfer vorne, aber das finden wir nicht.

Darum versuchen wir es noch bei einem andern Bau & Hobby-Shop, ebenfalls erfolglos.

Später werde ich sie bei Distrelec bestellen mit Lieferung zu einer Mitreisenden welche erst nächste Woche abfährt.

Auf der Suche nach einem schönen Über-achtungsplatz besuchen wir ein paar Camping-plätze. Der eine ist mitten im Wald und nennt sich "Camping-Oase". Der Weg zum Strand führt über eine Bahnline.

Bei einem anderen in Sellin hätten wir den letzten Platz auf einer schiefen Ebene erhalten - hat uns auch nicht interessiert.

Darum fahren wir auf den Platz in Stralsund zurück und ergattern gerade noch den letzten Platz, der aber ist super.

Heute ist unser 32ster Hochzeitstag.

18. August 2017, Stralsund - Zingst

Bevor wir heute weiterfahren, installiere ich noch den neuen Sicherungsautomaten für den Strom ab den Solarzellen. Ich habe die 1-Franken-Lösung des WoMo-Lieferanten welche abgebrannt ist, durch eine professionelle Lösung ersetzt. Das Gleiche wird kein zweites Mal mehr passieren.

Wir richten uns schnell ein, damit wir gleich an den Strand gehen können. Auf der Deichkrone entlang der Küste, sind viele Touristen mit dem Fahrrad unterwegs. Es ist auch sehr angenehm, in der Ebene fahren zu können - keine Steigungen wie zu Hause!

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Wir steigen bis zu den Knien ins Wasser. Es ist angenehme 18° warm und man könnte weit hinaus gehen, so flach ist es.

Zu unserer Überraschung hat es nur wenig Badende und auch die bekannten Strandkörbe fehlen. Dem Strand entlang in Richtung  Zingst, dort wo der Strand der Hotels ist, sind Zelte und weissen Körbe zu sehen.

Wir gehen es heute gemächlich an und fahren auf die Halbinsel Fischland-Darss-Zingst. Dort habe ich gestern den Campingplatz "Am Freesenbruch", inmitten des Nationalparks "Vorpommersche Boddenlandschaft" und direkt an der Ostsee gelegen, gefunden.

Der Platz bietet alles an Komfort was man sich nur wünschen und vorstellen kann - ein richtiges Ferienparadies. Aber wir sind nur auf der Durchreise nach Travemünde und wären mit weniger zufrieden.

Der Strand ist mit Buhnen befestigt, die recht-winklig zum Strandverlauf ins Meer vorgebaut sind. Sie bewirken, dass uferparallele Strömungen in ihrer Geschwindigkeit soweit vermindert werden, dass keine Sanderosion stattfindet.

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An diesem Strand bestehen die Buhnen noch aus Holzpfählen, welche zwar alt aber noch sehr gut erhalten sind. Neuere werden meist aus Eisenbeton hergestellt, bieten aber den Muscheln und Kleintieren nur noch einen schlechten Lebensraum.

Auf dem Rückweg halten wir an einem Brötchen-stand. Das Angebot besteht aus Brötchen mit Matjesheringen, mit Bismarckheringen oder mit Backfisch.

Der junge Verkäufer erklärt uns, dass die Matjes von "jungfräulichen" Heringen stammen und gesalzen sind, wogegen die Bismarck von solchen stammen, welche schon einmal gelaicht haben und in Essig eingelegt werden.

Der wesentliche Unterschied wäre, dass die Gräte der Matjes so fein sind, dass sie nicht wahr-genommen werden.

Dazu teilen wir  uns ein Radler mit Grapefruit.

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Bald hat Vreni genug und verlässt mich fluchtartig weil sie von Mücken attackiert wird. Ich bleibe und esse mein Brötchen in Ruhe fertig.

Kaum sind wir zurück im WoMo beginnt der Regen und hält  bis zum Abend an. Nach jeweils 5 Minuten hört er es auf zu regnen, um ein paar Minuten später wieder einzusetzen.

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Für den Abend reservieren wir einen Tisch im "Deichgrafen",  dem Restaurant auf dem Platz.

19. August 2017, Zingst - Pelzerhaken

Wir haben uns entschieden nicht durch Polen zu fahren, dafür aber mit der Fähre von Travemünde nach  Liepäja in Lettland zu fahren. Weil wir am Montag morgen vor 8 Uhr auf dem Skandinavienkai einchecken müssen, wollen wir heute in die Nähe fahren, damit wir am Montag keine lange Anreise haben.

Erst als die Kirche fast fertig war, merkte der Teufel, dass die Lübecker ihn reingelegt hatten. Wütend nahm er einen riesigen Stein, um den Bau wieder zu zerstören. Da sagten sie ihm, sie wollten gleich nebenan wirklich ein grosses Wirtshaus bauen, den Ratskeller. Der Teufel liess den Stein fallen, so dass er dicht neben der Kirche zu liegen kam. Dort liegt er noch heute, und auf ihm sitzt ein Teufel aus Bronze.

Als wir bei der Marienkirche ankommen beginnt es zu regnen, hört aber nach ein paar Minuten wieder auf.

Am Mittag erreichen wir Lübeck und finden nach etwas herumkurven auch einen Platz fürs WoMo in der Nähe der Altstadt. Nur etwa 100 Meter entlang der Trave und dann über einen Fussgängersteg und schon sind wir in der Altstadt.

Die Lübecker Marienkirche (offiziell St. Marien zu Lübeck) wurde von 1277 bis 1351 erbaut. Die Lübecker Bürger- und Marktkirche ist von jeher ein Symbol für Macht und Wohlstand der alten Hansestadt und befindet sich auf dem höchsten Punkt der Lübecker Altstadtinsel.  St. Marien gilt als „Mutterkirche der Backsteingotik“ und als ein Hauptwerk des Kirchbaus im Ostseeraum.

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Hier stossen wir auf eine kuriose Geschichte um den Bau der Marienkirche:

Als die Lübecker dabei waren, die Marienkirche zu bauen, kam der Teufel des Wegs und fragte, was sie da bauten. "Ein grosses Wirtshaus", logen sie, um ihn nicht zu verärgern. Ein Wirtshaus? Ein Ort von Laster und Trunk? Das gefiel dem Teufel, und er half mit, so dass der Bau schnell voranging.

Obwohl unser Hunger inzwischen auch gross geworden ist, selbst eine Halbe wäre zu viel für uns.

Vreni bestellt Orecchiette mit Rindsfiletstreifen und ich Risotto mit Pfifferlingen.

Inzwischen sind wir mehr als hungrig und wollen uns vor dem Ratskeller unter den Schirmen setzen. Aber gleich beginnt es wieder zu regnen und diesmal sogar heftig. Wir warten eine Weile unter den Arkaden, beschliessen dann aber - Regen hin oder her - weiter zu gehen.

Von weitem hören wir  laute Musik die immer näher kommt: Heute ist Christopher Street Day!

Dann endlich finden wir ein Restaurant welches uns beiden zusagt. Bereits beim Betreten streicht uns ein Duft von wunderbaren Speisen um die Nase, und als wir dann die riesengrossen Pizzen sehen, wähnen wir uns definitiv am richtigen Ort.

Viele der Gäste bestellen nur eine halbe Pizza, andere verschlingen zu unserem Erstaunen eine Ganze.

Dann bummeln wir weiter, um nach etwa einer weiteren Stunde zum WoMo zurückzukehren.

Nach weiteren 40 km erreichen wir  Pelzerhaken, nördlich von Travemünde.

Der Platz ist schön und gut besetzt. 100 Meter entfernt befindet sich der Strand. Schon vom Platz aus sehen wir die Schirme der Kitesurfer.

Beim Näherkommen staunen wir, mit welcher Geschwindigkeit diese dank des guten Windes durchs Wasser surfen. Bei der Wende springen die Profis jeweils noch 2 Meter in die Höhe, um gleich wieder mit vollem Tempo weiterzuziehen.

20. August 2017, Pelzerhaken - Travemünde

Wir bleiben den ganzen Vormittag in Pelzerhaken, um wieder einmal das WoMo auf Vordermann zu bringen. Später gehen wir zum Einkaufen bevor wir dann in Lettland sind. Einige Geschäfte sind von 11 - 17 Uhr geöffnet.

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Dann fahren wir auf den Stellplatz  "Am Fischerei-hafen" in Travemünde, in unmittelbarer Nähe zum Kai, wo wir morgen an Bord gehen werden.

Der Platz besteht eigentlich nur aus einem grösseren Parkplatz. Die Felder sind eingezeichnet und der Platzwart erklärt uns, dass wir genau mittig ins Feld fahren müssen, also zu beiden Seiten gleich viel Abstand einhalten, meint er ergänzend, falls wir es nicht verstanden haben. Der Platz kostet pro Nacht € 14 - und falls wir direkt am Wasser stehen möchten, würde das noch extra € 2 kosten. Wir sollen uns einen Platz aussuchen.

Offenbar hat er oft mit begriffsstutzigen Campern zu tun.

Dann stelle ich Tisch und Stühle aus, damit wir endlich wieder einmal bei Sonnenschein im Freien essen können.

Gerade nachdem ich den Tisch gedeckt habe, beginnt es zu regnen. Also packe ich gleich wieder alles ein und wir machen es uns einmal mehr im WoMo gemütlich. Von hier aus sehen wir, wie Frachter und Fähren an uns vorbei ziehen.

Zwischen den Regenschauern gehen wir nach draussen um dem Fischerkai entlang zu spazieren.

Wie es der Name auch sagt, hier sind alle Fischerboote angebunden und alle 50 Meter gibt es eine Bude, welche Fischbrötchen verkauft. Weiter in Richtung Stadt fängt die Flaniermeile an. Die Geschäfte sind bis 17 Uhr geöffnet.

Zurück auf dem Platz werden wir von Uschi und Kai angesprochen. Sie sind auch mit auf der Tour, waren aber nicht am Teilnehmertreffen. Darum haben wir sie nicht erkannt.

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Da wir schon am Fischerhafen stehen, ist es richtig, dass wir in ein Fischrestaurant Abendessen gehen.

Beim nachmittäglichen Spaziergang haben wir den "Fischtempel" ausgesucht.

Vreni bestellt sich Garnelenspiesse mit Knoblauch-brot und ich eine Scholle mit Bratkartoffeln. 

Vielleicht ist das für längere Zeit der letzte Fisch gewesen. Deshalb lassen wir es uns ganz besonders schmecken.

Über die Ostsee:

Die Ostsee (auch Baltisches Meer, von lat. Mare Balticum, oder auch Baltische See genannt) ist ein 412'500 km² grosses und bis zu 459 m tiefes Binnenmeer in Europa und gilt als das grösste Brackwassermeer der Erde, auch wenn in der westlichen Ostsee aufgrund des Wasser-austausches mit der Nordsee zumeist ein höherer Salz- und Sauerstoffgehalt beobachtet werden kann. Der Rauminhalt des Meeres beträgt rund 20'000 km³. Im Ostsee-raum leben, je nachdem, wie weit man diese Region eingrenzt, zwischen 50 und 85 Millionen Menschen.

Da Salzwasser schwerer ist als sswasser, findet zudem eine Schichtung des Seewassers statt. Besonders viel Salz findet sich im tiefen Wasser unterhalb von 60 bis 70 Metern. In den Belten und Sunden gibt es eine Oberflächenströmung mit geringem Salzgehalt von der Ostsee zum Kattegat und eine Tiefenströmung salzreichen Wassers aus dem Kattegat in die Ostsee. Über drei Viertel des Wasseraustausches finden durch den Grossen Belt statt und etwa 9% durch den Kleinen Belt. 

(Der Grosse Belt ist die Meeresstrasse zwischen den dänischen Inseln Fünen im Westen und Seeland im Osten. Der Kleine Belt ist die Meerenge zwischen der Halbinsel Jütland und der Insel Fünen in Dänemark.)

Durch die Schwellen- und Beckenstruktur des Ostseebodens bleibt aber ein beachtlicher Teil des Salzwassers im Becken der Beltsee zurück und dringt nicht weiter nach Osten vor.

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Der Salzgehalt (die Salinität) der Ostsee fällt in Richtung Osten ab. Er liegt in der Beltsee im Westen bei mindestens 1,9%, im nordöstlichen Teil (Bottenwiek und Finnischer Meerbusen) hingegen nur noch zwischen 0,5% bis 0,3%. Im Vergleich dazu erreicht der Salzgehalt des Atlantiks und der nördlichen Nordsee 3,5%. Der Rückgang des Salzgehalts verläuft dabei nicht kontinuierlich, sondern stufenweise. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass das Bodenprofil der Ost-see eiszeitbedingt aus Becken und Schwellen besteht. Das grösste Gefälle der Salzkonzentration ist im Bereich der Darsser Schwelle nördlich von Rostock zu finden, die die Grenze zwi-schen Beltsee und Arkona-Becken bildet. Westlich davon beträgt die Salinität etwa 1,7%, östlich nur 0,8%. Östlich der Darsser Schwelle ist die Ostsee daher ein reines Brackwassermeer.

Der Sauerstoffvorrat eines zusätzlichen Nordsee-wassereinflusses während stürmischer Perioden hält etwa ein bis drei Jahre vor. Der vorletzte solche Einbruch war 2003, der davor 1993. Noch in den 1970er Jahren fanden solche Ereignisse viel häufiger statt als heute. Im Winter 2014/15 wurde der drittumfangreichste Salzwassereinbruch seit 1880 beobachtet, als rund 4 Gigatonnen Salz in die westliche Ostsee gelangten, die grösste Menge seit sechs Jahrzehnten.

Wegen des hohen Süsswassereintrags und der geringen Verdunstung der Ostsee ist ihr Salzgehalt grösstenteils auf den Wasseraustausch mit dem Weltmeer zurückzuführen.

21. August 2017, Travemünde - Seetag

Kurz nach 7 stehen wir auf, gerade als unsere Fähre, die StenaLine, in den Hafen einfährt. Dann fahren wir ohne Frühstück los. Wir müssen spätestens um 8 Uhr am Skandinavien-Kai sein, um für die Fähre einzuchecken. Wenn wir durch den CheckIn sind und in der Reihe stehend warten bis wir einfahren können, haben wir genug Zeit fürs Frühstück.

Pünktlich um 10 legt die Fähre ab. Während dem sie sich im engen Hafenbecken dreht wird viel tiefes Wasser aufgewühlt - für die Seemöwen die Gelegenheit, Fische zu fangen. Dann fahren wir durch die Enge der Trave bei Travemünde aufs offene Meer hinaus, vorbei am alten Schulschiff Passat, den schönen Häusern am Hafen und der Bausünde der 70er Jahre.

Gleich gegenüber, auf der 3 km langen Landzunge  Priwall, verlief die innerdeutsche Grenze. Heute verbinden zwei Fähren Priwall mit Travemünde. In Beschreibungen der Zeit nach 1945 sollen ostdeutsche Grenzsoldaten mit Feld-stechern von ihren Türmen herab die Nackt-badenden auf der Westseite beobachtet haben. Heute ist das ganze Gebiet überbaut.

Es fällt auf, dass die Fähre kaum halb beladen ist. Wieviele Trucker an Bord sind sehen wir nicht, aber nebst etwa 20 PKWs sind nur 4 WoMos an Bord. Das ist eigentlich sehr angenehm, weil man genügend Platz hat und jeder eine stille Ecke findet.

Die See scheint ruhig zu sein und auch der Kapitän sagt eine ruhige Überfahrt voraus.

Trotz des schönen Wetters ist es wegen des Fahrtwindes recht kühl und wir verziehen uns bald mal ins Innere.

Das Angebot von der Küche ist hier sehr einfach gehalten. Es gibt zum Beispiel kein bedientes Restaurant - man steht an wie in der Kantine. Zum Glück gibt es aber eine Bar, an der wir uns mit GinTonic eindecken um auf die Überfahrt anzu-stossen.

Hier an Bord sind die Räusche sehr preiswert!

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Ja - und für unsere Stella war heute der "Erste Schultag". 

Liebe Stella, wir wünschen dir einen guten Start und viel Freude am lernen.