Zwischenzeit 1










In den vergangenen Wochen habe ich oft darüber nachgedacht, wie es zu Bimobil nach Oberpframmern bei München  gelangen soll.

Die Frage war und ist, ob ich es selbst fahren darf oder ob es auf einem Tieflader transportiert werden muss.

Wegen der Höhenbeschränkung von 4 Meter ist es nicht einfach einen passenden Tieflader zu finden. Schlussendlich habe ich zwei Angebote bekom-men, beide etwa bei €3'000.

28. Sept. 2018

Heute soll das Schiff anlegen - endlich nach 10 Wochen wird das WoMo in Bremerhaven an-kommen. Weil es in Südkorea ausgeladen wurde und dort fast einen Monat auf das nächste Schiff warten musste, hat es so lange gedauert.




Wenn ich an die horrenden Reparaturkosten denke, muss ich einen anderen Weg finden.

Die Lösung ist: Ich fahre selbst, aber nur nachts. Wenn ich jeweils bei Einbruch der Dämmerung losfahre und um eins auf eine Raststelle fahre, werde ich wahrscheinlich kaum der Polizei auf-fallen. Tagsüber müsste ich damit rechnen, dass ich bei jeder Gelegenheit aufgehalten und aus dem Verkehr gezogen werden würde.

Auf diese Weise will ich in 3 Nächten am Ziel sein.

4. Okt. 2018, Bremerhaven

Ich bin bereits um 8 Uhr 30 bei der Reederei Wallenius Wilhelmsen um das WoMo abzuholen. Mit den Abholpapieren werde ich zum Zollbüro gefahren, wo man mir eine Abholbescheinigung gibt, mit welcher ich zum Abstellplatz auf dem riesigen Hafengelände gefahren werde.

Hier steht das WoMo, zusammen mit zwei anderen.


Dann bekomme ich den Schlüssel und kontrolliere das Äussere bevor ich losfahre.

Bei Verlassen des Zollgeländes halten mich die Beamten bei der Kontrollstelle an und sie bemwerken, dass ich so nicht fahren dürfe.

Mit der notwendigen Keckheit erkläre ich den beiden, dass das TÜV mir bescheinigt habe, dass wenn Bremsen und Fahrwerk in Ordnung wären und die Sicht genügen würde, dem Fahren nichts entgegengesetzt werden könne. Zudem sage ich noch, dass ich nur bis zur Werkstatt fahren würde. Dass die 900 km entfernt ist, brauchen sie ja nicht zu wissen.

Das bestätigt mir auch, dass es klug ist, nur bei Nacht zu fahren.

Als Erstes fahre ich auf den Stellplatz bei der südlichen Hafenanlage.

Die grosse Überraschung kommt beim Betreten des Innenraums: Alles was noch im Alkoven ist, Matratzen, Decken, Kissen, ist nass. 


Dass die Reparatur in Indonesien nicht "wasser-dicht" war, leuchtet ein. Aber dass es die zwei Tage bevor ich das WoMo holen konnte, es draussen bei heftigem Regen stand, ist schon unangenehm.

Dann richte ich mich fürs Übernachten notdürftig ein und ruhe bis zum Abend - nicht ohne noch beim "Fiedler" am Fischkai eine schöne  Scholle mit Nordsee-Krabben zu essen.

Es ist kalt in der Nacht und ich nehme die Heizung in Betrieb. Sie startet nach fast einem Jahr auch problemlos. Nach einer Weile fällt mir aber auf, dass es im Inneren aber nicht warm wird - also drehe ich die Temeratur noch etwas höher - ohne Auswirkung.

Jetzt wundere ich mich, was da los ist und gehe nach hinten, um nach dem Rechten zu sehen.

Schnell wird klar was der Grund ist: 

Zwei Heizschläuche sich aus dem Aggregat gerutscht und jetzt bläst die heisse Luft in den Garagenraum. Das ist wahrscheinlich während der langen und holprigen Reise passiert.

Dann aber sehe ich, dass die heisse Luft das Steuergerät der Stützen verbrutzelt hat - ein weiterer Schaden reiht sich in die lange Liste ein.

7. Okt. 2018, Erding

Kurz nach Mitternacht erreiche ich den Stellplatz bei der Therme Erding. Leider ist er voll und mein WoMo hat keinen mehr Platz.

Auf dem Carparkplatz gleich nebenan stehe ich dann bis zum Morgen.

Um die Therme zu besuchen, fehlt mir die Musse. Ich gehe aber ins Café frühstücken um die Zeit bis Vrenis Ankunft zu überbrücken.


Da wir das WoMo leer zur Reparatur geben müssen, hat Vreni gestern einen Lieferwagen gemietet und ist jetzt unterwegs zu mir.

Um 10 Uhr kommt sie an und wir beginnen gleich mit dem Räumen. Unglaublich was da alles im WoMo ist an das man kaum mehr denkt. Jedenfalls wird der Lieferwagen randvoll.

Es wird Abend bis das WoMo leer ist. Dann fahren wir zu einem nahegelegenen Hotel.

8. Okt. 2018, Oberpframmern

Wir fahren früh los, damit wir um 8 Uhr bei Bimobil sind.


Dort weiss man gleich Bescheid als ich das Stich-wort "Dachschaden" fallen lasse.

Mit Günther Rohmkopf, einem urigen Bayer, besich-tigen wir den Schaden und er erklärt uns das Vorgehen bei der Reparatur. Dann ruft er noch einen Karosseriebauer herbei um die Fahrerkabine zu beurteilen.


Auf die voraussichtlichen Kosten angesprochen, geht er ums WoMo und beginnt er in 5'000er-Schritten zu addieren.

Am Schluss kommt er auf die etwa gleiche Zahl wie ich befürchtet habe.


Über die Dauer der Reparatur mochte er sich nicht so konkret äussern, er schätze etwa 10 Wochen, weil die Reparatur in die Abläufe des Betriebs eingeordnet werden müssten.