1. August 2019

1. August  2019,  Overlander Roadhouse - Monkey Mia


Wir verlassen den Overlander und folgen dem Wegweiser zur Shark Bay.


Die Shark Bay ist eine Meeresbucht an der Westküste Australiens. Die Bucht selbst hat eine Fläche von etwa 10'000 km². Die durchschnittliche Wassertiefe beträgt 9–10 m; das seichte Wasser wird durch Sandbänke zerteilt.


Im Gegensatz zu gestern ist die heutige Strecke sehr spannend. Für die 150 km lassen wir uns viel Zeit und fahren zwischendurch immer wieder in Stichstrassen, um die Küste zu erkunden.


So zum Beispiel Hamlin Pool, ein kleiner Ort an der Shark Bay, berühmt durch seine Stromatolithen.





Die Feinschichtung der Stromatolithen entsteht in Tag-Nacht-Rhythmen, wobei sich tagsüber infolge photosynthetischer Aktivität aus vertikal wach-senden Cyanobakterien-Filamenten mikrobielle Matten bilden, die während der Nacht überwiegend von Sedimentpartikeln überzogen werden. 

Sie werden am folgenden Tag erneut von den Filamenten durchwachsen. Die für die Bildung verantwortlichen Mikroben sind fossil selbst nicht erhalten und nur indirekt durch ihre Lebens-tätigkeit nachgewiesen. 


Stromatolithen zählen zu den ältesten nachge-wiesenen Lebensformen und sind seit dem frühen Archaikum, etwa seit 3,6 Mrd. Jahren, bekannt. Sie sind wesentlich für die photosynthetische Produk-tion von freiem Sauerstoff in der anoxischen Ur-atmosphäre verantwortlich und die häufigsten und auffälligsten biogenen Strukturen im gesamten Präkambrium (4,6 Mrd. - 540 Mio), wo sie kilometer-weit ausgedehnte Strukturen bildeten. 


Das Präkambrium ist die Wiege des Lebens und nimmt mit etwa 4 Milliarden Jahren den grössten Teil der Erdgeschichte ein. 

Bei einem der nächsten Lookouts halten wir - Kaffeepause!

Die Aussicht auf die Bucht unter uns ist so verlockend, dass wir beide den Kaffee vergessen. Vreni zieht es hinunter und sie macht einen fast einstündigen Fussmarsch. Ich begleite sie - mit der Drohne und mache ein paar schöne Bilder. Film







Dass nachher ihr Fuss geschwollen ist und schmerzt, konnte sie nicht davon abhalten. Nach der langen Fahrerei braucht sie dringend Bewegung.







Am Nachmittag erreichen wir Monkey Mia.

Unsere Reservation ist bekannt und wir bekommen einen schönen Platz in der Nähe des Strandes zugewiesen.

Es geht nicht lang und da wird der Platz neben uns auch besetzt.

Schnell merken wir, dass es uns neben den lauten Nachbarn, 4 Erwachsene und zwei Kleinkinder nicht wohl ist. Der Lärm der Kleinen wäre noch zu ertragen, aber das laute und rücksichtslose Schwatzen und Gezeter der Eltern und Grosseltern mit den Kleinen stört uns je länger je mehr.

Darum gehe ich zur Rezeption und frage nach einem anderen Platz.

Dort sagt man mir, dass unsere Nachbarn nur eine Nacht bleiben würden, wir aber trotzdem wechseln dürfen.

Da der andere Platz aber sehr unattraktiv ist, bleiben wir hier und denken, dass wir die eine Nacht schon überstehen würden.


Der Strand von Monkey Mia an der nordöstlichen grossen Halbinsel der Shark Bay in Westaustralien, welche grösstenteils zum UNESCO-Welterbe zählt, ist berühmt für die wildlebenden Delfine, die am Vormittag mehrfach an den Strand kommen, um sich aus der Hand füttern zu lassen.







Ranger der westaustralischen Naturschutz-behörde überwachen den Spektakel und betreuen das 2001 eingerichtete Visitor Center, das anhand von Videofilmen, ständigen Ausstellungen und Literatur über das Leben der Delfine informiert.

Die Herkunft des "affigen" Namens der Bucht ist ungeklärt.






Weil heute Nationalfeiertag ist, hänge ich die Schweizerfahne ans WoMo.

Es hat etwas für Aufsehen gesortg, jedenfalls hat uns eine Frau gefragt, was das bedeuten würde, ob das eine sanitätische Aussenstelle wäre.

Dann gehen wir auf einen Beach Walk. Der Sand besteht fast nur aus allerkleinsten weissen Muscheln.






Am Abend gehen wir mit Rolf ins Restaurant des Camps und lassen uns verwöhnen: Zuerst Sea-food-Vorspeise, die wir uns teilen. Danach bekommt Vreni einen Red Snapper und für mich ist es eine Bouillabaisse.

Es schmeckt ausgezeichnet. Wir stossen auf die Eidgenossenschaft - unsere Heimat, an.






Der Sonnenuntergang begleitet uns während dem Essen und die Stimmung ist wiunderbar.


Anschliessend gehen mit dem kürzlich gesam-melten Holz und den Stühlen an den Strand.

Ich buddle ein Loch und lege das Holz hinein. Kurze Zeit später erfreuen wir uns an einem "Höhenfeuer" auf Meeresniveau.






2. August 2019,  Monkey Mia, Tag 2


Wir stehen um halb 7 auf um die Fütterung der Delfine nicht zu verpassen.

Der aufgehenden Sonne entgegen, gehen wir dem Strand entlang.


Schon bald sehen wir die ersten Delfine, die in einem Abstand von etwa 10 Meter dem Ufer entlang schwimmen. Ein sogenannter Brillenpelikan beglei-tet sie und hofft, auch gefüttert zu werden.


Am Ufer stehen bereits etwa 50 Leute und warten auf den Ranger.

Dann kommt eine Durchsage über die Laut-sprecher, wonach wir gebeten werden, bis zum Boardwalk zurückzutreten, damit die Delfine näher kommen.






Wir werden auch über das Verhalten aufgeklärt: Die Tiere nicht berühren und nicht selbst füttern.

Dann endlich kommt die Freigabe für den Strand und alle beeilen sich, an vorderster Front zu sein.

Es dauert aber immer noch eine Weile bis das Füttern beginnt. 

Dann kommen 4 Volontäre mit Eimern, in welchen die zu verfütternden Fische sind. Sie stehen im Wasser und suchen sich vereinzelt Personen aus, die den Delfinen dann einen Fisch geben dürfen.

Leider sehe ich vom Ufer aus nicht besonders viel - immer wieder steht jemand mir im Weg. Aber so geht es andern ja auch.





Vier Delfine sind am Strand und umschwimmen die Ranger immer wieder. Dann legen sie sich sogar seitlich ins Wasser, so dass ein Auge in der Luft ist. Ich frage mich: Wer mustert wen?


Nach 10 Minuten ist die Aktion vorbei und wir müssen wieder zurücktreten.

In etwa 15 - 20 Minuten würde eine zweite Fütterung stattfinden.

Uns reicht es aber vorerst. Morgen ist auch noch ein Tag.

Wir gehen zurück, um zu frühstücken.





Eigentlich wollten wir heute eine ruhige Kugel schieben. Aber daraus ist vorerst mal nichts gewor-den.

Als ich Frischwasser aus gekauften 10lt-Bidons nachfüllen will, finde ich einen leeren. Er hat am Boden ein Loch und ist in den letzten Tagen ausgelaufen - aber nicht einfach nach draussen, sondern in die Blechwanne im hinteren Teil unserer Garage.

2 cm tief steht das Wasser und alles was darin auf dem Boden liegt, ist nass.





Jetzt heisst es ausräumen und putzen. Ich lasse das Wasser über eine Bohrung auslaufen und reinige die Wanne anschliessen.

Vreni entrostet das Werkzeug und ich packe den Ersatz-Anlasser aus um zu sehen, ob er noch zu gebrauchen ist.

Glücklicherweise war er gut verpackt und ist darum nur feucht.

Nach zwei Stunden ist alles wieder sauber, trocken und eingeräumt.




Die Geschichte von Monkey Mia begann in den 1960er Jahren, als lokale Fischer anfingen, gele-gentlich vorbeikommende Grosse Tümmler mit Fischabfällen zu füttern. 

Nach und nach gewöhnten sich die Tiere an die Fütterung und erschienen regelmässig am frühen Morgen und in den Vormittagsstunden in Strand-nähe.










Wenn – zumeist morgens gegen 8 Uhr – die ersten Delfine (Bottlenosed Delfin) am Strand gesichtet werden, kündigen die Ranger via Lautsprecher-anlage die bevorstehende Fütterung an. In der Regel kommen sechs bis acht Delfine vorbei, doch in Ausnahmefällen sind auch schon über 20 auf einmal gesehen worden. Die Ranger erkennen sie an ihren unterschiedlichen Rückenflossen und haben ihnen Namen gegeben.










3. August 2019,  Monkey Mia, Tag 3


Nach dem Frühstück zieht es uns wieder an den Strand, zu den Delfinen. Die erste Fütterung ist gerade vorbei und die Leute zerstreuen sich.

Wir gehen auf die Jetty und warten auf die nächste Fütterung. Noch ist der Strand leer.

Zwanzig Minuten später spielt sich wieder das gleich ab wie zuvor und in den vergangenen Tagen.





Weit draussen springen die Delfine aus dem Wasser - es ist fast nicht möglich, sie auf ein Bild zu bekommen.









Leider sind die lauten und unangenehmen Nachbarn immer noch hier. Darum habe ich gestern das WoMo gewendet, so dass wir ihnen den Rücken kehren.

Eigentlich hätten wir schon gestern weiterfahren können. Wir haben von diesem Ort mehr Aktions-möglichkeiten als nur Delfine schauen und den Strand hoch und runter spazieren erwartet,









Von hier oben ist gut zu sehen, wie die Delfine unter uns hindurch schwimmen. Dann beginnt wieder die Fütterung.










Den restlichen Tag verbringen wir mit Faulenzen. 

Am Abend, kurz vor Sonnenuntergang, gehen wir nochmals an den Strand.

Zwei Pelikane sind im Wasser und schwimmen mit drei Delfinen gemächlich den Strand entlang.







4. August 2019,  Monkey Mia - Galena Bridge South


Morgen möchten wir in den Kalbarri National Park, darum fahren wir heute früh los. Nach 330 km sind wir bei der Galena Bridge South. Der Platz liegt an einem kleinen Seitenarm des Murchison Rivers, der von hier aus in den Nationalpark fliesst.

Es ist einer der sogenannten 24h-Plätzen, die entlang den Highways liegen. Hier kann man kosten-los übernachten und oft auch ein Feuer entzünden.





Ich weiss ungefähr wo sie sein muss und auf Grund der letzten Bilder vermute ich, dass sie in einem Baum hängt. Vreni hilft mir bei der Suche und dann sehe ich sie am Boden liegen. Sie liegt mit dem Hinterteil ganz wenig - und doch zuviel, im Wasser.





Ich entferne sofort den Akku und schüttle sie aus. Es tritt kaum Wasser aus. Dann lege ich sie an die Sonne. Morgen will ich sehen, ob sie noch zu retten ist.

Am Abend starte ich ein Feuer und wir sitzen mit Rolf zusammen.




Wir gehen ihnen eine Weile nach und es sieht aus, als würde einer der Pelikane einen Delfin beschüt-zen, jedenfalls bleiben sie eng bei einander. Manchmal werden die Pelikane auch von den Delfinen in die Flossen gepickt.

Film








Etwas abseits lasse ich die Drohne steigen, um mir einen Überblick vom Platz zu verschaffen. Dann fliege ich in niedriger Höhe den Seitenarm entlang. Plötzlich verliere ich die Drohne aus den Augen und auf dem kleinen Display des iPhones ist nur schwer auszumachen wo sie ist. Jedenfalls steht sie jetzt vor einem Baum und ich drehe nach rechts, um davon wegzukommen. Beim Rückflug passiert es: Sie kollidiert mit einem Ast und verschwindet.





5. August 2019,  Galena - Murchison River Station


Nach dem Frühstück will ich es wissen: Ich nehme die Drohne in Betrieb. Aber leider meldet sie sich nach dem Einschalten nicht als Bereit. War es das?

Ich werde es morgen nochmals versuchen. Und wenn sie dann immer noch nicht geht, muss ich sie zuhause in Repartur geben.


Entlang unseres Weges kommen wir an verschie-denen Lookouts vorbei, so zum Beispiel am Ross Graham.

Über einen Sandweg und über Steinplatten, vorbei an vielen schönen Pflanzen, gehen wir bis zum Murchison River hinunter. 

Ross Graham war Lehrer und ein Bewahrer der Natur.




Nach dem etwas anstrengenden Aufstieg fahren wir weiter zum Hawks Head.

Die roten und weissen Schichten des Tumblagooda Sandsteins wurden vor 450 - 480 Mio Jahren abwechselnd durch den Fluss (rot) und die Gezeiten (weiss) abgelagert, zu einer Zeit, als das Leben soeben begann sich aus dem Wasser aufs Land zu bewegen.

Vor etwa 130 Mio Jahren begann der Murchison River ein breites und sanftes Tal durch den Sandstein zu schaffen. Seit etwa 10 Mio Jahren, als sich die ganze Gegend um Kalbarri anhob, gräbt der Fluss die tiefe Murchison Gorge durch die Felsschichten, die wir heute sehen.




Statt nach Murchison House Station abzuzweigen, fahren wir zuerst nach Kalbarri hinein. Wir brauchen Milch, Fleisch, Brot und Salat. Anschliessend fülle ich noch Diesel nach und dann geht es die paar Kilometer zurück zum heutigen Übernachtungsplatz.




An der Zufahrt stehen zwei absonderliche Fahr-zeuge. Sie sehen aus, als ob sie aus alten Teilen zusammengebastelt worden wären. Vielleicht haben sie ja auch mal ihren Zweck erfüllt. Aber jetzt stehen sie als Ausstellungsobjekte einfach hier.

Wir stehen direkt an einen kleinen Seitenarm des Murchison Rivers.

Hinter uns gibt es eine alte Feuerstellen. In der Nähe findet Vreni Anfeuerholz und ich einen grösseren Ast, den ich zersäge. Damit bereiten wir das abendliche Feuer vor.

Später kommt auch Rolf an. Er hat noch zusätzlich einen Lookout besucht, den wir uns für morgen vorbehalten haben.

Dann braten wir das Abendessen, trinken Wein und setzen uns ums Feuer, bis es langsam ausgeht und es unangenehm kühl wird.

6. August 2019,  Murchison River Station - Hutt River


Heute morgen wollen wir zuerst den gestern ausge-lassenen Lookout besuchen: 

"Nature's Window" heisst er.


Die Geologie der Gegend ist faszinierend. Die eingebetteten dünnen rot-weiss gebänderten Felsen, die durch den grössten Teil der Fels-schlucht führen, wurden vor Millionen von Jahren abgelagert.

Die Attraktion ist die winderodierte Öffnung im Felsen.





Hinter einem Felsvorsprung, an dem nur ein schmaler Pfad vorbei führt, eröffnet sich uns der Blick auf das Nature's Window.

Wieder einmal ist uns ein Bus mit Japanern zuvor gekommen. Sie klettern auf den Felsen herum und lassen sich in allen unmöglichen Posen fotogra-fieren, ohne auch nur einen Blick auf die übrige Landschaft zu verschwenden.

Dabei ist es doch offensichtlich, dass die steinigen Strukturen sehr zerbrechlich sind.

Da braucht es Geduld und auch ein bisschen Glück bis man ohne diese "Störfaktoren" im Bild foto-grafieren kann, denn bald kommt der nächste Bus. 

Zugegebenermassen, es könnte auch schlimmer sein. Die grosse Reisezeit mit den vielen Bussen liegt hinter uns.

Nur wenige Kilometer davon entfernt befindet sich die Z-Bend. Hier macht der Fluss zwei Z-förmige Kurven, auch wieder tief ins Gestein eingeschnitten.

Dann verlassen wir den Kalbarri National Park, mit dem Ziel, "The Principality of Hutt River" zu besuchen.


Aber vorerst fahren wir noch der Küste entlang und halten in Kalbarri, dem Ort mit dem gleichen Namen.

Hier kommen wir gerade ein paar Minuten zu spät um zu sehen, wie Körbe voller Rock Lobster von den Booten auf einen Lastwagen verladen werden. Jetzt werden die Boote mit leeren Körben beladen.

In 30 Minuten sollen weitere Boote kommen, also warten wir.

Am "Natural Bridge" Lookout erwartet uns eine imposante Küste. Die Brandung schlägt heftig gegen die Klippe und bildet bizarre Erscheinungen aus.

Was wir dann aber sehen ist nicht das Erhoffte: Die Lobster sind in verschlossenen Körben und wir können sie beim Ausladen nicht sehen.


Jetzt Lobster essen! Aber wo und wann? Fürs Mittagessen ist es noch zu früh, dann also morgen!


Wir fahren weiter und halten immer wieder an den Lookouts. Heute morgen sollen Wale gesichtet worden sein. Aber als wir ankommen, sind sie weiter gezogen. Mit dem Fernglas bewaffnet, sucht Vreni das Meer ab uns sieht dabei weit draussen mehrere Rücken- und Schwanzflossen, von denen sie vermutet, dass es Haie sind.

Dann verlassen wir die Hauptstrasse und zweigen auf eine Gravel Road ab.

Bis zum Hutt River Campground sind es noch 32 km.

Die Strasse zieht sich viele Kilometer schnurgerade durchs Land.

Dicke, schwere Wolken hängen über uns und manchmal fallen ein paar Tropfen. Die Strasse ist streckenweise nass, also hat es kürzlich erst geregnet. Zu beiden Seiten zieht sich grenzenloses Weideland mit Schafen.


Dann erreichen wir den "Independent Sovereign State - Principality of the Hutt River".

Als Erstes sehen wir die Büste des Fürsten an. Im Raum dahinter hängen Schrifttafeln, welche die Entstehungsgeschichte wiedergeben - leider in einem unverständlichen Behörden-Englisch verfasst, das wir nicht verstehen. Dazu mehr weiter unten.

Das Fürstentum Hutt River (englisch: Principality of Hutt River), vormals Hutt River Province (HRP), ist ein Scheinstaat im äussersten Westen des austra-lischen Kontinents. Die Sezession von Australien wurde am 21. April 1970 durch den Landwirt Leonard George Casley (* 25. August 1925; † 11. Februar 2019), den damaligen Eigentümer des 75 km² grossen Grundbesitzes, welcher das prokla-mierte Staatsgebiet bildet, erklärt. Die australische Regierung erkennt das Gebiet nicht als unab-hängigen Staat an:


„It has no special status. It has no separate sovereignty and remains subject to the Australian Constitution and the laws of Australia.“


Das Gebiet des Scheinstaates ist nach eigenen Angaben rund 75 Quadratkilometer gross und liegt, etwa 35 Kilometer vom Meer entfernt. Die Bevöl-kerung des Scheinstaates umfasst etwa 30 Einwohner.


1969 protestierte der Farmer Leonard George Casley gegen die von der Regierung des Bundes-staates Westaustralien verordneten Produktions-quoten für Weizen

Nach diesen Quoten bekam Casley nur 10 Prozent des von ihm produzierten Weizens auch bezahlt. 

Als eine Petition an den damaligen Gouverneur von Western Australia, Sir Douglas Kendrew, scheiterte, übersandte Casley am 21. April 1970 die Seze-ssionserklärung an den damals amtierenden Premierminister von Westaustralien, Sir David Brand.


Nach Angaben von Leonard Casley wurden ihm, seiner Familie sowie den übrigen Einwohnern des Fürstentums schon kurz nach der Unabhängig-keitserklärung alle staatlichen Leistungen (z.B. Veteranenrente, Kindergeld), die den Betroffenen als Einwohnern und Bürgern des australischen Staates gesetzlich und verfassungsmässig zuste-hen würden, entzogen.

2017 dankte der damals 92-Jährige nach fast 50 Jahren Herrschaft ab und bestimmte seinen jüngsten Sohn Graeme Casley zum Nachfolger.

Nach einem kurzen Besuch der kleinen Kirche gehen wir ins Post Office und sehen uns um. Hier werden alle die Kuriositäten eines "Operetten-staates" ausgestellt: Eigene Banknoten und Postmarken und anderes mehr. Hier ist zugleich auch die Passkontrollstelle und hier werden die Einreise- und Ausreisestempel in unsere Pässe gemacht.

Der nette Herr am Tresen, wahrscheinlich der Nachfolger,  freut sich über unseren Besuch und nimmt pro Person und Nacht 5$.

Dann dürfen wir unseren Platz in dem grossen und gepflegten Gelände selbst auswählen.

7. August 2019, Principality Hutt River - südl. Geraldton


Nach einer ruhigen Nacht auf dem fürstlichen Campground, wir sind nur zu Dritt hier, verlassen wir diesen "souveränen Staat".


Wir fahren wieder die gleiche Gravel Road zurück und bei der Hauptstrasse angekommen, zweigen wir nach Port Gregory ab.



Port Gregory, nahe der Mündung des Hutt River gelegen, wurde 1849 gegründet und nach den Brüdern Augustus und Frank Gregory, zwei der aktivsten Entdecker Westaustraliens, benannt. Im Mai 1853 kamen über Fremantle in den Schiffen Leander und GoldDigger 60 Sträflinge und Rentner aus England an. Die Sträflinge wurden für Regierungsarbeiten und für die Errichtung einer Strasse zum Murchison River und zur Mine Geraldine Lead, die von 1849 bis 1875 betrieben wurde, eingesetzt. 


Kurz vor Port Gregory halten wir bei einem Lookout mit gutem Blick auf den See. Die Färbung des Sees ist nur schwach. Die beste Zeit ist zwischen 10 und 14 Uhr, wenn die Sonne hoch am Himmel steht und der Himmel wolkenlos ist.Jetzt passt beides nicht so recht und darum ist die Färbung auch nur zu erahnen.

Nach einem kurzen Abstecher in den Ort fahren wir weiter.




Die Pink Lagoon (richtig: Hutt Lagune) ist ein langgestreckter See, der in einem Dünenwald neben der Küste liegt. Die Stadt Port Gregory liegt zwischen dem Ozean und dem Südufer des Sees. Der See ist entlang seiner Nordwest-Südost-Achse etwa 14 Kilometer lang und verläuft parallel zur Küste. Es ist rund 2,3 Kilometer breit.

Aufgrund der Unterwasserlage der Saline ist das Eindringen von Meerwasser in die Saline das ganze Jahr über kontinuierlich. Diese Faktoren bilden zu-sammen eine Umgebung, in der das Salz saisonal abgelagert wird .

Während des Sommers sind ca. 95% der Salzober-fläche eine trockene Salzfläche. 

Was ist das Besondere an diesem See?

  • ß-Carotin

Die Hutt-Lagune ist ein ein Salzsee mit einem roten oder rosafarbenen Farbton aufgrund der Anwe-senheit der Carotinoid- produzierenden Alge Dunaliella salina , einer Quelle von ß-Carotin, einem Lebensmittelfarbstoff und einer Quelle von Vitamin A. 

Die Lagune enthält Die grösste Mikroalgen-produktionsanlage der Welt, eine 250 Hektar grosse Serie künstlicher Teiche, in denen Dunaliella salina gezüchtet wird .


  • Brine Shrimps

Hutt Lagoon bietet eine kommerzielle Lieferung von Artemia parthenogenetica Salzlake. Artemia ist ein Spezialfutter, das von Garnelen- und Fisch-züchtern sowie vom Aquarienfischhandel verwen-det wird.

In Northampton schauen wir uns die schöne Kirche und das daneben gelegene Kloster an.

Im Garten fallen uns die grünen Papakeien und die Kolibris auf. Mit Kamera und Tele mache ich Jagd auf sie - mit mässigem Erfolg.

Dann erreichen wir Geraldton. Geraldton ist die fünftgrösste Stadt in Western Australia. Heute ist die Stadt ein wichtiges Fischfang-, Schafzucht-, Tagebau-, Weizen- und Tourismuszentrum. 

Geraldton ist zugleich ein bedeutender Hafen.

Die nächsten Stationen durch Geraldton sind: Woolworth um einzukaufen; BCF, steht für Boating-Camping-Fishing, um einen Holzsack für an die Rückseite des WoMos zu kaufen, ist aber leider ausverkauft.


Danach geht es zum HMAS Sydney II Memorial.

Es ist Mittag und wir sind hungrig - jetzt einen Lobster essen! Also suche ich eine entsprechende Adresse im Internet und wir fahren zum Restaurant Skeetas, direkt an der Marina gelegen.

Hier studieren wir die Karte und richtig: Es gibt Lobster. Dann sehen wir die Preise: 110$ für den Kleinsten mit etwa 800 Gramm und bis zu 200$ für grössere.

Das ist uns dann doch zu viel für einen "gewöhn-lichen Tag" und wir beschliessen, in den nächsten Tagen einen weniger mondänen Ort aufzusuchen.

Und trotzdem, was wir dann essen schmeckt uns ebenfalls ausgezeichnet: Linguine mit Crab für Vreni und für mich einen Risotto mit Muscheln.

Auf einer Erhebung mit einer bemerkenswerten Aussicht auf die Stadt wurde ein Denkmal für die Opfer der HMAS Sydney errichtet. Das Denkmal besteht unter anderem aus einer grossen, teil-weise durchlässigen Metallkuppel, einer auf das Meer hinausblickenden Statue einer wartenden Frau sowie einer in den Boden eingelassenen Wasserinstallation. 

Der Leichte Kreuzer verschwand mit seiner gesamten Besatzung nordwestlich von Geraldton nach einem Gefecht im Zweiten Weltkrieg mit dem deutschen Hilfskreuzer Kormoran und sein Wrack wurde erst am 16.März 2008 nördlich von Geraldton entdeckt.

Inzwischen ist es bereits nach 4 Uhr und wir müssen uns beeilen, noch bei Tage in Cliff Head South anzukommen, wo wir mit Rolf verabredet sind.


Die Sonne geht gerade unter als wir auf den Platz fahren.

Nach dem Abendessen setzen wir noch ums Feuer. Es weht ein kalter Wind.