22. Juli 2019

22. Juli 2019,  Port Hedland - Auski Roadhouse

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Kaum haben wir Port Hedland verlassen, wird der Verkehr angehalten. Etwas weiter vorne steht ein Oversize Schwertransport auf einem Ausweichplatz und wartet bis die Strecke frei ist.

Das lassen wir uns nicht nehmen und steigen aus.

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Auf einem Tieflader liegt die Schaufel eines Dumpers. Auf beiden Seiten überragt sie jeweils gegen zwei Meter den Tieflader.

Davor und dahinter fahren Leitfahrzeuge mit Blinklicht und Oversize-Tafeln.

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Gerade wird die Strecke als Frei gemeldet, da setzt sich der Konvoi in Bewegung.

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Gut, dass wir in die entgegengesetzte Richtung wollen. Andernfalls hätten wir wahrscheinlich noch eine Weile gewartet.

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Dann fahren wir etwa 100 km durch Yandeyarra, Aboriginal Land. Die Landschaft ist mehrheitlich flach. Die Strecke führt in die verschiedenen Eisenabbaugebiete. Nebst der Eisenbahn, wird hier das Erz auch mit Road Trains transportiert. Meist sind es drei- oder vierspännige Lastenzüge. Die maximale Länge ist offiziell auf 53.5 Meter (176 ft) und das Gewicht ohne Zugfahrzeug auf 132 Tonnen beschränkt. Aber ich bin sicher, dass diese Masse oft überschritten werden. So hat Vreni auch schon 7er gesehen.

In der Ebene fahren sie zwischen 90 und 100 kmh schnell und bedrängen uns oft. Dann fahre ich wenn möglich in eine Ausweichstelle, um sie vorbei zu lassen. An Steigungen fallen sie dann jeweils auf etwa 40 kmh zurück.

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Besonders gefährlich wird es dann, wenn sie entgegenkommen. Oft fahren sie dabei an den Strassenrand und nicht selten fliegen dann auch Steine. Einer davon hat uns wieder einmal einen Steinschlag in der Frontscheibe beschert.

Dann erreichen wir das Auski Roadhouse, an der Abzweigung nach Tom Price, unserem morgigen Ziel.

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Da wir "Unpowered" (ohne Strom) wählen, dürfen wir den Platz selbst aussuchen.

Wir finden eine schöne Stelle im Schatten von ein paar Bäumen.

Gegen Mittag kommen wir zur Raststelle Bea-Bea. Sie liegt etwas abseits der Strasse, inmitten eines lockeren Eukalyptuswaldes.

Solche Reststellen gibt es viele entlang der Strecke und sie werden auch zum Übernachten benutzt.

Nachdem wir uns eingerichtet haben, fällt uns auf, dass je nach Wind, die Küche des Roadhouses zu riechen ist. Pommes ja - aber nicht so!

Während ich wieder einpacke, sucht Vreni eine angenehmere Stelle und findet sie, zwar ohne Schatten. Das ist jetzt eigentlich auch nicht mehr so wichtig. Die Sonne steht schon tief und wir setzen uns jetzt in den Schatten des WoMos.

23. Juli 2019,  Auski Roadhouse - Tom Price

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Am Morgen werden wir von einer lauten Schar Rosa Kakadus überrascht. Sie sind so zutraulich, dass ich für die Bilder ganz nah an sie herangehen kann.

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Gerade als wir von der Tankstelle wegfahren wollen, werden wir durch einen Schwertransport ange-halten. Vor uns fahren 4 schwer beladene Tieflader mit rosafarbenen Gestellen vorbei. Bei dem mit dem hohen Bauteil sind sogar zwei Zugfahrzeuge vorgespannt.

Als sie dann vorbei sind, schwenke ich gleich hinter ihnen ein und hoffen, dass ich nicht zu weit im Schritttempo hinterher fahren muss.

Aber nach ein paar hundert Meter schwenkt der Konvoi nach links ab. Jetzt haben wir freie Fahrt.

Der weitere Weg führt uns durch ein wunderbares Tal. An den farbigen Hügel, deren oberer Teil noch von früheren Zeiten zeugen, wo das aufgefaltete Gebirge noch hoch und nicht zerfallen war, können wir uns nicht sattsehen. Darum halten wir unter-wegs mehrmals an, um zu fotografieren.

Von hier oben sind die den Berg hoch kriechenden Road Trains zu sehen. Ihr "Schnaufen" ist bis hier zu hören.

In Tom Price treffen wir wieder auf Rolf. Er hat gerade eine Mine-Tour hinter sich. Er ist zwar nicht beson-ders begeistert, weil im Bus viel erklärt wurde, aber in einer schwer verständlichen Sprache.

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Trotzdem buchen wir für morgen die gleiche Tour. Dann fahren wir auf den Campground.

Der Ort Tom Price wurde in den 1960er Jahren als Bergbaustadt gegründet und hat gegen 3'000 Einwohner. Grösster Arbeitgeber ist die weltweit tätige Bergbaugesellschaft Rio Tinto Group, welche einige Kilometer ausserhalb der Stadt eine gewaltige Eisenerzmine betreibt. Diese Mine und die starke Nachfrage nach Rohstoffen in den letzten Jahren haben dafür gesorgt, dass Tom Price heute eine sehr wohlhabende Stadt ist. Rio Tinto lockt auch viele junge Fachkräfte in den Ort, wodurch das Durchschnittsalter der Einwohner von Tom Price heute unter 30 Jahren liegt.

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24. Juli 2019,  Tom Price - Beasley River

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Um 10 Uhr beginnt unsere Mine-Tour. Vorerst aber wollen wir noch Einkaufen.

Tom Price ist wie schon erwähnt, eine reiche Stadt. Das sieht man auch an den Anlagen und Pärken. Da wird wirklich nicht gespart.

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Bevor wir den Bus besteigen gehen wir ins Touristik-Office, wo wir mit Schutzhelmen und -brillen ausgestattet werden.

Während der Fahrt spricht der Fahrer dauernd und immer wenn die anderen Passagiere lachen, wissen wir, dass er wieder einen Witz gemacht hat. Das ist aber fast das einzige, das wir mitbekommen.

Bei einem Lookout halten wir an. Wir werden nochmals ermahnt, Helm und Schutzbrille zu tragen. Leider ist der Zaun so angelegt, dass man nur mit Mühe ein Bild von der riesigen Grube machen kann.

Wenn ich jetzt nur die Drohne fliegen lassen könnte!

Am Zaun befindet sich ein Erdwall. Aber als ich da hinaufsteige um einen besseren Einblick zu haben, werde ich zurückgepfiffen - ich habe trotzdem meine Bilder gemacht!

Dann heisst es wieder Einsteigen und weiter geht die Fahrt.

Der Bus ist voll, fast alle mit weissen Haaren, wenn überhaupt noch.

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Nach einer kurzen Fahrt steht der Bus vor der Sicherheitsschranke. Er muss um die Einfahr-erlaubnis nachfragen, die er nach ein paar Minuten auch erhält. Warum er warten musste wird nicht ersichtlich. Die Strassen sind leer und erst viel später sehen wir einen der grossen Dumper in Aktion.

Um halb 12 sind wir wieder zurück.

Jetzt geht es weiter zur Beasley River Rest Area. Es sind noch etwa 150 km zu fahren, davon die Hälfte auf Gravel. 

Vor uns sehen wir ein Pannenfahrzeug und halten an. Können wir helfen? Der Mann meint Nein, es wäre bereits jemand unterwegs. Er bedankt sich aber fürs Anhalten.

Rolf war früher in Beasley River und hat uns einen guten Platz reserviert. Gleich hinter dem WoMo befindet sich eine Feuerstelle. Um nicht das eigene Holz zu verbrennen, gehe ich in den Bush und sammle totes Holz. Später dann verbrennen wir doch noch unser eigenes.

Kurz bevor es Dunkel wird landet in der Nähe ein Schwarm weisser Kakadus. Dann fliegen sie auf die umliegenden Bäume, krächzen und schauen uns zu.

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Wir sitzen ums Feuer, trinken Wein und bewundern die sich immer wieder ändernden Flammen des Feuers.

25. Juli 2019,  Beasley River - Bullara Station

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Wieder hat sich die Landschaft verändert. Wo es bis vor kurzem noch die Termitenhügel waren, welche die Flächen dominierten, so sind es jetzt die Spinifex. Sie breiten sich in Polstern auf sandigem Boden aus. Die Halme sind sehr spitzig und die Blätter schneidend scharf. Ein Berühren bleibt nicht ohne Folgen. Aber sie sind wunder-schön anzusehen.

Endlich treffen wir auf einen Strassenabschnitt, der im Notfall auch als Piste verwendet werden kann. Davon haben wir mehrmals gehört - jetzt sehen wir es auch.

Ausser der Hinweistafel und dem etwas verbrei-terten Strassenrands, unterscheidet sie sich nicht von anderen Strassen.

Schade, dass gerade kein Flugzeug gelandet ist.

Dann erreichen wir Bullara Station, die authentische Outbach Station.

Wir hatten keine Ahnung was uns hier erwarten wird, als wir uns für diesen Zwischenhalt entschieden haben.

Dieser Ort ist einfach atemberaubend. Es beginnt damit, dass wir in der Rezeption zu einem Zusam-mensein am Lagerfeuer eingeladen werden, an dem es "Damper" gibt. Dazu sollen wir Butter, Konfitüre und unser Getränk mitbringen.

Dann werden wir von einer anderen Frau auf dem Platz eingewiesen, sie lässt aber mit sich reden und wir dürfen unseren Platz selbst wählen.

Jetzt stehen wir neben Rolf und dazwischen befindet sich unsere Feuerstelle.

Die heutige Strecke ist etwas kürzer und wir sind gut in der Zeit. Vreni nimmt das zum Anlass, wieder ein-mal etwas ausführlicher zu kochen: Tagliatelle al Napoli und Salat. 

Dann sammeln und sägen wir noch Holz für das abendliche Feuer.

"Damper John", ein Original, der schon seit vielen Jahren immer wieder hier ist, erzählt über die Station und aus seinem Leben. Angefangen hat es damit, dass er einfach einmal hier gelandet ist und seither immer wieder herkommt. Er zieht diese Gegend dem feuchten und kalten Melbourne vor und lebt hier in seinem grossen Wohnmobil von April bis September.

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Dann fragt er in die Runde, wer aus welchem Staat kommt und zuletzt melde ich mich, dass wir aus der Schweiz kämen. Jetzt drehen sich alle 100 Köpfe zu uns.

Fast jeden Nachmittag, bäckt John seine leckeren Damper, ein brotähnliches Gebäck, dass er dann aufschneidet, um mit dem Korb bei jedem vorbei zugehen. Zusammen mit Butter und Gumfi schmeckt es herrlich

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Damper wird in der Gusspfanne gebacken und sein Geheimnis ist, dass er die Holzkohle erst nach 10 Minuten auf den Gussdeckel legt.

Aber das ist nicht die einzige Attraktivität dieses Ortes: Ein Rundgang zeigt uns diverse Anlagen, welche aus früheren Ställen und Scheunen zu Cottages, Küchen und Aufenthaltsräumen umge-baut wurden.

Selbst das besondere "Badezimmer" ist in seiner Art einzigartig.

Um 5 gehen wir zum Treffen - wir witzeln: Zum Meeting, wie wir es von den Gruppenreisen her kennen.

Als wir mit unseren Stühlen ankommen, ist wahrscheinlich schon der ganze Campingplatz versammelt.

Dann entzünden wir unser Feuer.

Die sternenklare Nacht lässt uns über die Milch-strasse und das Universum sinnieren.

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Irgendwann sind die Weinflaschen leer und wir denken, dass es Zeit fürs Bett wäre.

Ein Blick auf die Uhr belehrt uns, dass es erst halb 8 ist.

Den Rest des Abends verbringen wir mit Lesen und Spielen.

26. Juli 2019,  Bullara Station - Exmouth

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Der Tag beginnt mit einem Frühstück im Café Bullara: Scones mit clotted Cream and Jam, dazu auch einen Cappuccino.

Danach fahren wir weiter mit dem Ziel Exmouth.

Während ich das WoMo reisefertig mache, geht Vreni noch auf einen kurzen Rundgang über die Farm. Dabei trifft sie auf eine Herde Rinder in einem Pferch, auf ihren Abtransport wartend.

Unmittelbar ausserhalb des Camps halte ich nochmals an. Ich möchte noch ein paar Luftauf-nahmen machen. Dabei scheuche ich einen Schwarm weisser Kakadus auf.

Etwa 20 km vor Exmouth führt eine schmale und kurvenreiche Strasse in die Charles Knife Gorge. Sie ist ein Teil der Cape Ranges, dem Hügelzug, der die Halbinsel bis zum Vlamingh Head bildet.

Wir folgen den messerscharfen Gräten der Range und geniessen den atemberaubenden Blick nach unten in farbenfrohe Schluchten, sowie auf den Golf von Exmouth.  Entlang der 11 Kilometer langen Schotterstrasse gibt es mehrere Aussichts-punkte, die fantastische Fotomöglichkeiten bieten.

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Aber zuerst fahren wir nach oben und merken uns die besonderen Plätz für die Rückfahrt.

Bei der alten Ölbohrstelle wenden wir. Hier wurde in den 1950er Jahren erfolglos nach Öl gebohrt. Nach einer Explosion wurde das Vorgehen abge-brochen.

Es ist schon weit über 12 und wir sind hungrig. Der Reiseführer beschreibt ein Restaurant mit Seafood-Spezialitäten kurz vor Exmouth. Da wollen wir hin.

Aber ausser einer Tankstelle finden wir nichts dergleichen. Später erfahren wir, dass das Lokal nicht mehr existiert.

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Im Zentrum von Exmouth finden wir dann doch noch ein Restaurant. Vreni bestellt Fish-Wraps und ich wieder einmal Fish n' Chips - meistens ein sicherer Wert.

Nicht ganz unerwartet ist auch dieser ausgebucht und so müssen wir in den Overflow Campground. Der liegt zwar auch mitten im Ort, bietet aber über-haupt keine Infrastruktur und grenzt zudem noch an einen belebten Fussballplatz.

Am nächsten Morgen erfahren wir von Rolf, dass er sich angemeldet und dafür 42$ bezahlt hat.

Nach dem Essen gehts noch zum IGA um einzu-kaufen und anschliessend in die Touristik-Info. Hier decken wir uns mit den Angeboten für Fishing, Snorkeling und Bootstouren ein.

Eigentlich möchten wir irgendwo am Strand campen. Aber das ist offensichtlich nicht so einfach. Wildes Campen ist verboten - ob es kontrolliert wird?

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Im Nationalpark sind die Plätze nummeriert, also limitiert. Da geht nichts ohne Registrierung im Internet. Aber da sehen wir zu unserem Bedauern, dass nichts frei ist.

Also was bleibt uns anderes übrig als in den örtlichen Campground zu gehen. 

27. Juli 2019,  Exmouth - Yardie Homestead

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Nach einer unruhigen Nacht brechen wir in den Nationalpark auf.

Dabei kommen wir an einer grossen Marinefunk Anlage vorbei. Es soll die grösste Längstwellen-Sendeanlage sein. Sie hält weltweite Verbin-dungen mit U-Booten.

Die sogenannten Schirmantennen sind an 13 Masten aufgehängt, die in zwei Ringen angeordnet sind. Der mittlere Mast ist 389 Meter hoch, die übrigen 304 und 364 Meter.

Der verwendete Sender gehört mit 1'000 kW Sendeleistung zu den stärksten der Südhalbkugel.

Weiter hinten in dieser Stichstrasse ist das Wrack der 1907 gesunkenen "SS Mildura" zu sehen. Das Schiff transportierte Rinder von den Kimberleys in den Süden und wurde während eines Wirbelsturms auf das Riff geworfen. Das Holz und Metall des Schiffes wurde abgebaut und zur Renovierung der Yardie Homestead verwendet. Der Schiffsrumpf wurde im 2. Weltkrieg zu Übungszwecken von Fliegern bombardiert.

Auf dem Rückweg kommen wir an ein paar Stellen vorbei, wo ein Parkplatz und ein Weg den Zugang zum Strand erlauben. Hier, so denken wir, könnten wir zur Not auch übernachten. Da sieht uns kaum jemand.

Jedenfalls ist es hier tausendmal schöner als in Exmouth auf dem Overflow.

Nach kurzer Fahrt befinden wir uns an der Spitze der  Halbinsel und fahren hoch zum Vlamingh Head Lighthouse. Die Sicht auf den Strand und das Meer ist wunderbar, trotz der leichten Bewölkung.

Auf der Weiterfahrt treffen wir erstmals auf einen Dingo. Sein struppiges Aussehen lässt auf einen schlechten Zustand schliessen. Immer wieder wird man mittels Hinweistafeln davor gewarnt, sich Dingos anzunähern oder sie zu füttern.

Dingos sind Wildtiere und somit unberechenbar.

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Etwas weiter halten wir an einem Turtle-Center. Hier wird in anschaulicher Weise beschrieben, wie man sich den Schildkröten gegenüber verhalten soll, um deren Existenz nicht zu gefährden.

Ein paar wichtige Daten: 

Zwischen September und Dezember legen die

Weibchen pro Landgang etwa 100 Eier in eine selbstgegrabene Sandmulde. 

Von 1'000 geschlüpften Jungtieren erreicht nur eines das Erwachsenenalter.

Dann kommen wir zum Gates des Nationalparks. Wir bezahlen einen Tageseintritt und fahren zum NP-Info Center, um dort nach einem freien Platz zu fragen.

Wir sind nicht die Einzigen, die einen Platz suchen. Und man kann uns da auch nicht weiter helfen. Man müsse sich übers Internet registrieren, sagt man uns.

Aber der Zugang zur Homepage des NPs ist blockiert - zuviele Interessenten versuchen es und darum bricht der Server zusammen. Rolf versucht es schon seit einer Stunde als wir ankommen.

Dann plötzlich hat er einen Platz für 4 Tage gefun-den und bucht ihn. Nachdem er mit der Kreditkarte bezahlt hat, steigt das Internet wieder aus und er hat keinen Beleg, weiss auch nicht wo der Platz ist!

Dafür ist uns die Zeit zu schade und wir fahren weiter.

In der Turquoise Bay packen wir unsere Schnorchel-ausrüstung aus und gehen ins türkisfarbene Wasser. Eine starke Strömung treibt uns schnell ab und darum wagen wir uns auch nicht weit hinaus. 

Nach einer Viertelstunde habe ich genug vom Schnorcheln - ich war darüber eigentlich noch nie besonders begeistert. Vreni hält es länger aus. Leider ist hier dem Ufer entlang auch nicht besonders viel zu sehen.

Auf der Rückfahrt am späten Nachmittag, wir beabsichtigen wieder in Exmouth auf dem Overflow zu übernachten, halten wir nochmals an der Turq-uoise Bay. Jetzt sehen wir, dass es daneben noch eine andere Bucht gibt, die frei von Strömungen ist, und wo es bestimmt auch angenehmer zu schnor-cheln ist. Schade - hätten wir das nur vorher gemerkt!

Kurz bevor wir wieder den Leuchtturm erreichen fahren wir am Yardie Homestead vorbei. Aus einer Eingebung meint Vreni, wir sollten doch da nach einem Platz fragen - und richtig, wir bekommen den letzten "Unpowered". Das freut uns riesig. In die Stadt zurück zu fahren, um dort zu übernachten, hat uns wenig begeistert.

Hier fühlen wir uns wohl.

28. Juli 2019,  Yardie Homestead - Coral Bay

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Heute fahren wir einen Teil des Wool Wagon Pathways. Er beginnt hier in Exmouth und führt bis nach Geraldton.

Der Wool Wagon Pathway verkörpert das wahre australische Outback. Die Gegend um Murchison ist traditionell für ihre hochwertige Wolle bekannt, die nach London verschifft und verkauft wurde. 

Stationen entstanden mit Hilfe von Schafscherern, berühmten Reitern, Viehzüchtern, Fencern und Brunnenbauern.

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In der australischen Wollindustrie lief es gut. Die Zahl der Schafe lag bereits 1892 bei über 106 Millionen, und jedes Jahr nahmen die Wollklammern zu (289'380 Tonnen bis 1892). Das westaustralische Gebiet um Murchison und Upper Gascoyne im Landesinneren von Pindar galt als eine der besten Wollregionen des Landes. Bei Auktionen in London erzielten Ballen häufig Rekordpreise.

Bis 1937/38 waren es 440'000 Tonnen, was ein gutes Drittel der gesamten Exporterlöse des Landes ausmachte.

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Nach dem Boom der frühen 1980er Jahre, als die Produktion eine Million Tonnen erreichte und die Preise auf 10 USD pro Kilogramm stiegen, kam der grosse Wollcrash nach dem Zusammenbruch des Wollmarktes der UdSSR und des internationalen Aktienmarktes.

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Innerhalb weniger Jahre gab es einen unver-kauften Vorrat von 4,7 Millionen Ballen australischer Wolle. Schätzungen zufolge hat der Wollcrash die australische Wirtschaft 20 Milliarden Dollar ge-kostet - eine der grössten wirtschaftlichen Kata-strophen des Landes.

Coral Bay ist eine kleine Siedlung, die durch das Ningaloo-Riff vor dem Indischen Ozean geschützt liegt. Es ist Australiens einziges Saumriff. Im Gegen-satz zu anderen Standorten liegen die Koralle direkt am Strand. Fische und Korallen sind darum leicht zugänglich. 

Zuerst wollen wir uns im Touristikoffice nach den Möglichkeiten erkundigen, um mit einem Boot hinauszufahren. Leider ist dieses über Mittag geschlossen und so gehen wir mal zuerst an den Strand.

Ein Hinweis auf Touren mit Glasbodenbooten lässt uns ein Booking Häuschen betreten. Leider gibt es für heute Nachmittag nichts mehr. Dafür buchen wir für Morgen eine 3-stündige Bootsfahrt mit der Möglichkeit, an zwei Stellen zu schnorcheln.

Jetzt bleibt noch die Frage zu klären, wo wir übernachten werden.

Die Sonne geht heute um 18 Uhr 01 unter. Wir steigen auf einen Lookout in der Nähe, um die Bucht zu überblicken und gehen anschliessend zum Strand hin-unter. Die Schatten sind schon sehr lang und alles ist in ein warmes Rot getaucht.

Ich versuche eine Zeitrafferaufnahme des Sonnen-untergangs zu machen, die aber mangels Stativ misslingt. Vielleicht geht es morgen.

Unmittelbar daneben ist der Peoples Caravan Park. Mit wenig Hoffnung auf Erfolg betreten wir die Rezeption und bekommen zu unserer Überra-schung wieder einen Platz, auch wieder ohne Strom. Wegen des morgigen Ausflugs buchen wir für zwei Nächte.

29. & 30. Juli 2019,  Coral Bay, Tag 2/3

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Den Vormittag verbringen wir mit allerlei Arbeiten in und am WoMo.

Nach dem Mittagessen gehen wir zum Strand. Das Boot steht bereit und gerade kommt die Besatzung mit Thermoskannen und Wasserflaschen.

Dann besteigen wir das Boot, wobei wir beim Betreten noch die Schuhe in einem Wassereimer vom Sand befreien. Das Boot bietet Platz für 30 Passagiere, wir sind aber nur zu zwölft.

Währenddem wir durch einen definierten Korridor nach draussen fahren, erzählt der Bootsführer viele interessante Details über das Riff und dessen Bewohner.

Das Ningaloo Reef ist ein über 250 km langes Korallenriff und ein UNESCO-Welterbe. Es erstreckt sich entlang der „Coral Coast“ und liegt – anders als zum Beispiel das berühmte Great Barrier Reef – ungewöhnlich nah vor der Küste. Das Ningaloo Riff ist an vielen Stränden kaum 100 m vom Festland entfernt, so dass es nicht nur für Taucher, sondern auch für Schwimmer und Schnorchler ein beliebtes Wassersportgebiet darstellt.

Das komplette Riff ist Teil des „Ningaloo Marine Parks“ und die Heimat von rund 220 Korallenarten. Jeden März findet dort das synchrone mass spawningAblaichen – der gesamten Korallen statt. Natürlich bietet das Riff auch einer Vielzahl von Tieren Schutz. Neben zahlreichen tropischen Fischen (über 500 Arten soll es in dem Naturpark geben) zählen Wasserschildkröten, Stachelrochen, Mantarochen, Dugongs und viele Arten von Haien – unter anderem verschiedene Arten von Riffhaien, aber auch Tigerhaie und Hammerhaie – zu den spektakulärsten Riffbewohnern.

Zuerst fahren wir eine Stelle an, wo Schildkröten zu sehen sind. Der Bootsführer manövriert sehr geschickt, so dass wir mehrmals über die paar Turtles in etwa 3 Meter Tiefe fahren können. 

Den Tieren macht es scheinbar keinen Eindruck - oder sie sind sich daran gewöhnt.

Dann fahren wir zwischen zwei Korallenbänken nach draussen, um zu schnorcheln.

Schnorcheln ist nicht so mein Ding. Nach den gestrigen Erfahrungen habe ich vorerst genug und überlasse es Vreni. Für diejenigen, welche keine eigene Ausrüstung dabei haben, stellt die Crew diese zur Verfügung. Wir sind zu viert, die auf dem Boot bleiben und das lustige Treiben im Wasser verfolgen.

Trotz des warmen Wassers friert Vreni nachdem sie wieder an Bord ist - gut hat sie ihren Bademantel dabei.

Sie schwärmt von den vielen kleinen und farbigen Fischen, die sei gesehen hat. Von oben, meint sie, sieht man kaum einen Bruchteil dessen, was da unter Wasser zu sehen ist.

Zwischendurch werden wir mit warmem Kaffee und Tee verwöhnt.

Der Platz hier ist nicht umwerfend: Wir stehen auf einem grossen sandigen Platz, ohne Strom und ohne Wasser, zusammen mit 4 weiteren Gefährten. Das reicht aber für heute.

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31. Juli 2019,  Coral Bay - Overlander Roadhouse

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Fahrtag: Heute geht es darum, von den 580 km bis nach Monkey Mia einen grossen Teil zurückzu-legen, damit wir morgen früh auf dem Platz sind, da ich einen ausgebuchten Campground erwarte.

Da bietet sich das Overlander Roadhouse an der Abzweigung nach Monkey Mia an.

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Zuvor habe ich versucht, einen Platz telefonisch zu reservieren, aber die Verbindung kam nicht zustande. Später ist mir die Idee gekommen, ob wir vielleicht auch via Homepage reservieren können. Und richtig, das hat funktioniert und ich hatte schon bald die Bestätigung im Email.

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