22. Mai 2019

22. Mai 2019,  Bendigo

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Bendigo ist einfach eine Zwischenstation auf dem Weg nach Melbourne.

Die Strecke ist hügelig und in den Niederungen hat es morgens noch Nebel, es ist Herbst und es wird bald Winter.

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Bendigo wurde 1855 gegründet. Der Ort ist das Ergebnis des Goldrauschs, der 1851 mit den ersten Goldfunden in der Gegend ausgebrochen ist.

Bis 1950 wurden dort über 600 t Gold abgebaut, dann liessen die immer schwieriger werdenden Abbaubedingungen den Ertrag zurückgehen. 

Mit neuen Verfahren hofft man, in Zukunft auch auf die restlichen Goldvorräte zugreifen zu können, die noch einmal denselben Umfang haben sollen.

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Der durch das Gold entstandene Reichtum spiegelt sich in der Stadt wider. Zahlreiche grosse Gebäude im Kolonialstil prägen das Stadtbild. Dement-sprechend ist der Tourismus eine wichtige Ein-nahmequelle der Stadt.

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Am Abend habe ich wieder einmal Lust zu kochen.

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23. Mai 2019,  Melbourne, Tag 1

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Um später auch Feuer machen zu können, kaufe ich noch Holz. In den National Parks ist das Sammeln von am Boden liegendem Holz nicht gestattet.

Auch ist das Feuern und Grillen oft eingeschränkt. Darum hat es auf grösseren Plätzen immer Elektrogrill.

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Ich fahre nochmals durch Bendigo. Viele Strassen sind mit Ahorn gesäumt. Es ist eine Pracht, wie diese farbigen Bäume leuchten. Es fällt mir hier besonders auf, weil andernorts kaum andere Laubbäume als Eukalypten oder Nadelhölzer zu sehen sind.

Etwa 20 km vor Melbourne sehe ich eine Tafel, welche auf den Organ Pipes National Park hinweist.

Ich verlasse die Schnellstrasse und fahre hin.

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Vom Parkplatz aus führt der Weg etwa 500m in eine Senke hinunter. 

Entlang des Weges wird die Entstehung von diesem Naturereignis beschrieben.

Im Park gibt es 400 Mio. Jahre altes vulkanisches Gestein, das die besonders sechseckige Basalt-säulen, die „Organ Pipes“, ausformte. Sie sind in Lagen angeordnet, als wären sie zusammenge-schweisst worden. 

Die Felsformationen wurden durch das langsame Eingraben des Maribyrnong Rivers in die Basalt-hochfläche freigelegt, das einige Jahrhunderte dauerte. Das Studium der Fossile im Vulkangestein führte zu der Erkenntnis, dass das Gebiet vor ungefähr 400 Mio. Jahren vom Meer bedeckt gewesen sein muss.

Die Anwesenheit von Ureinwohnern wurde durch archäologische Funde von Lagerplätzen und einzelner Artefakte im Park nachgewiesen. Die Umgebung des Jackson Creek bot Unterschlupf, Wasser und viele Nahrungsquellen für die ursprüngliche Besiedlung.

Kurze Zeit später komme ich in den dichter werdenden Verkehr um Melbourne. Von Weitem sehe ich die Skyline.

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Dann fahre ich auf den Stadt-Campingplatz, auf dem ich vor einem Monat auch schon war.

Von hier unten führt eine Wg zum Rosette Rock.

Der Scoria Cone (deutschVulkankegel) aus Basalt  ist ein Überbleibsel einer verwitterten Kegelform.  Die Erklärung dieses Phänomens ist, dass etwa zur selben Zeit, als die grösseren Vulkane im Norden Lava hervorbrachten (ca. vor 800.000–1 Mio. Jahren), dieser Kegel in einer Serie von Explosionen geschmolzenes Felsgestein ausstiess, das den Vulkankegel formte. Der Scoria Cone ist bräunlich und der dortige Basalt hat viele Lufteinschlüsse, die von den Gaseinschlüssen der flüssigen Lava stammen.

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Für heute und morgen ist Putzen angesagt. Nicht dass das WoMo jetzt besonders schmutzig wäre. Aber es muss halt regelmässig sauber gehalten werden und dafür ist jetzt Zeit.

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Als Erstes will ich eine Kochwäsche starten. Aber nach 10 Minuten merke ich, dass die Maschine nicht mehr läuft - der Sicherungsautomat im WoMo hat ausgelöst. Wieder einschalten hilft nicht, die Sicherung schaltet gleich wieder aus. Offenbar hat sich im Inneren ein Kurzschluss ereignet.

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Wie weiter?

In der Waschmaschine befindet sich nasse Wäsche, also muss ich die Türe öffnen. Aber vorher lasse ich das Wasser durch die Notentleerung auslaufen. Dann betätige ich die Notöffnung der Türe und nehme die nasse Wäsche heraus.

Jetzt bringe ich sie in die Laundry auf dem Platz, wo ich für 4$ eine Wäsche laufen lassen kann.

Aber bevor ich die Maschine starten kann, muss ich noch zur Rezeption nach vorne gehen, um Geld zu wechseln.

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Nach einer guten Stunde ist die Wäsche sauber. Weil es aber inzwischen schon nach 16 Uhr ist und die Wäsche an der Leine nicht mehr trocknen würde, stecke ich sie in den Dryer. Eine weitere Stunde später bin ich damit fertig.

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In der Zwischenzeit habe ich einige Messungen an der Waschmaschine vorgenommen, ohne ein kon-kretes Resultat. Hier kann ich die Waschmaschine nicht auseinander nehmen, es fehlt mir eine Tisch für das Gewicht und morgen soll es regnen, kann also auch nichts daran machen. Vorsorglich suche ich im Internet nach einem Ersatz.

24. Mai 2019,  Melbourne, Tag 2

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Ein Tag in Warteposition. 

Ich putze, kaufe ein, buche ein Hotelzimmer für die nächsten zwei Tage und lese - mehr nicht, lasse den Tag einfach in Ruhe an mir vorbei ziehen.

Eigentlich wollte ich im Southern Hotel buchen, da wo ich schon einmal war als ich auf die Freigabe des WoMos gewartet habe. Aber es sind alle Zimmer ausgebucht.

Aus den vielen Angeboten wähle ich dann das Crowne Plaza, mit Blick auf den Yarra-River.

25. Mai 2019,  Melbourne, Tag 3

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Nach der letzten Nacht ohne Vreni, stehe ich auf und lasse mir Zeit mit dem Frühstück.

Zwei 3-Minuteneier (bekomme ich sonst nicht), ein Müesli und etwas Toast mit Käse, das soll bis Mittag reichen.

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Um 13 Uhr begebe ich mich zur Bushaltestelle und fahre in Richtung Zentrum, vorbei an den Docklands und bis zum Hotel. Die Fahrt dauert eine Stunde.

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Im Hotel beziehe ich das Zimmer und staune: Der Blick auf den Yarra und auf die Skyscraper in unmittelbarer Nähe ist fantastisch. Daran wird Vreni bestimmt auch ihre Freude haben.

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Dann gehe ich zum Skybus-Terminal um die Ticket für die Fahrt zum Airport zu kaufen. Alle 5 Minuten fährt ein Bus und die Fahrt dauert knapp eine halbe Stunde. Also werde ich gegen 19 Uhr losfahren.

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Die Zeit bis dahin verbringe ich in einem Café direkt gegenüber dem früheren Wohnort. Von hier aus sehe ich das Appartement, welches ich mit Rolf bewohnt habe.

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Zwischendurch schaue ich im Internet nach, ob der Flieger wohl pünktlich sein wird.

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Gegen 18 Uhr zeigt es sich, dass er etwa eine halbe Stunde früher landen wird.

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Und dann ist es soweit - der Flieger ist gelandet und jetzt wird es nicht mehr lange dauern und Vreni wird hier sein.

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Sie erzählt, dass sie zwar zur Seite genommen worden wäre, aber nur zur Durchleuchtung des Gepäcks. Dann konnte sie unbehelligt durch den Zoll.

Der Skybus bringt uns bis zur Southern Cross Station. Von dort, bis zum Hotel sind es nur zwei Tramstationen. 

Später gehen wir noch zu Coles, weil Vreni noch Shampoo und anderes braucht.

Inzwischen hat es zu Regnen begonnen und ich bin froh um den grossen Regenschirm des Hotels.

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Den Abend lassen wir in der Bar ausklingen, mit einem guten Wein und einem kleinen Snack.

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26. Mai 2019,  Melbourne, Tag 4

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Wir schlafen ohne gezogene Vorhänge, damit wir jederzeit, wenn wir nachts erwachen, vom Bett aus die Skyline betrachten können.

Heute ist Sunrise um 7 Uhr19. Die schwarzen Wolkenkratzer heben sich markant von Hintergrund ab.

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Auf der Yarra-Promenade sind erst wenige Men-schen unterwegs. Es ist Sonntag und ab 10 Uhr sind hier die Restaurants für Brunch geöffnet.

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Mit dem Lift fahren wir mit 9 m/s in die 88. Etage hoch.

Der Blick über die Stadt ist unbeschreiblich. Das können auch die Bilder nur beschränkt wieder-geben.

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Schade, dass der Pool im Freien ist, sonst wäre Vreni bestimmt hineingesprungen, wie sie es ja auf unseren Reisen meistens macht.

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Gerne hätten wir uns schönes und warmes Wetter gewünscht, wie man es sich für Australien eigent-lich auch vorstellt. Aber hier ist der Winter im Anmarsch: Es ist stürmisch und die Temperatur liegt zwischen 9° und 15 °. Dazu kommt, dass es schnell zu regnen beginnen kann, aber gleich auch wieder aufhört.

Das hat zur Folge, dass wir es bei einem Tag in Melbourne bewenden lassen wollen.

Für heute ist ab dem frühen Nachmittag wieder Regen angesagt.

Darum verlassen wir das Hotel um 9 Uhr 30 und gehen zu Fuss durch die Yarra-Promenade bis zum Eureka-Tower.

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Eine Stunde später sind wir schon unterwegs zum Melbourne-Star. Wir fahren mit dem Tram und steigen in den Dock-lands aus um die we-nigen Meter bis zum Riesenrad durch die Marina zu gehen. Auch hier sind erst wenige Menschen unterwegs.

Es ist uns wichtig, dass wir bei noch guter Sicht auf dem Riesenrad sind. Am Horizont zeigen sich schon dunkle Wolken.

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Das Riesenrad dreht sich einmal während einer halben Stunde. Vor uns liegt die Bucht von Melbourne. Mit ihren 1'930 km2 ist sie sogar grösser als der Kanton Zürich.

Wir haben Glück, noch regnet es nicht. Wir fahren mit dem Tram zurück ins Hotel, diesmal mit der Nummer 35, einem historischen Tram, welches nur noch im "City Circle Tram" der Stadt fährt. Auch hier, das Tramfahren ist im inneren Stadtbereich für alle Fahrgäste kostenlos, nach meiner Meinung ein wirksames Mittel gegen den vielen Individual-verkehr.

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Zurück im Hotel legt sich Vreni etwas hin - und schläft zwei Stunden.

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Am Abend gehen wir in die Hotelbar und geneh-migen uns einen GinTonic, den ersten auf dieser Reise den wir zusammen geniessen.

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Später kehren wir wieder zur Yarra-Promenade zurück und suchen uns aus dem grossen Angebot ein Restaurant fürs Abendessen aus, das Cervo.

Vreni geniesst ein 200 gr Steak, wunderbar zube-reitet und zart, und ich bestelle ein Baramundi-Filet. Dazu trinken wir Shiraz aus der Gegend.

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Eigentlich ist gedacht, dass wir morgen zum WoMo gehen, um die Stadt gleich zu verlassen.

Aber gestern habe ich über eine Ausstellung im Melbourne Museum gelesen, die mich interessiert.

Darum bitten wir bei der Rezeption um einen "Late CheckOut", der uns auch gewährt wird.

Wir können morgen also nach dem Frühstück noch das Museum besuchen.

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27. Mai 2019,  Melbourne, Tag 5

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Punkt 10 Uhr sind wir beim Museum, gerade als es öffnet. Den Weg haben wir auch wieder mit dem Tram gemacht. Heute ist es aber deutlich kälter als in den vergangenen Tagen: 5° am Morgen.

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Die Sonderausstellung heisst "Revolution" und das Poster macht klar worum es geht.

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Am Eingang bekommen wir sogenannte Audio-guides, also Kopfhörer, welche uns durch die Ausstellung führen. Aber hier werden wir nicht geführt, vielmehr werden Musik und andere Ton-dokument aus der Zeit abgespielt, besonders Musik aus meiner Zeit, 1964 - 1969.

Viel Raum wird den Protesten über den Vietnamkrieg der USA gewährt. Sie waren damals der eigentliche Motor für die Freiheitsbewegungen.

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Einige der Bilder bringen uns zum Lachen, die meisten machen aber nachdenklich.

Ich denke darüber nach, dass diese Zeit Ver-änderungen bewirkt hat, die für uns heute selbst-verständlich sind.

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Und das darf hier natürlich nicht fehlen: Imagine von John Lennon. Dazu ist auch eine Original-Notiz zu sehen.

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Nach etwa einer Stunde verlassen wir die Aus-stellung und kehren ins Hotel zurück.

Anschliessend bestellen wir einen Uber-Taxi und lassen uns bis vors WoMo fahren.

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Vreni freut sich, wieder im WoMo wohnen und reisen zu können.

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Nachdem sie ihre Reisetaschen ausgepackt und die Ware eingeräumt ist, gehen wir noch fürs Abend-essen einkaufen. Es wird eine Gemüsesuppe geben.

Dann spielen wir noch bis das Wasser für den Abwasch heiss ist. Während Vreni den Abwasch macht, schreibe ich noch die Berichte der letzten Tage.

Morgen soll dann endlich die Reise für beide beginnen.

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28. Mai 2019,  Great Ocean Road, Tag 1

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Heute beginnt die grosse Reise. Wir fahren nach Torquay und von da aus über die Great Ocean Road westwärts.

Das Wetter ist aufgeklart, dafür ist es jetzt eisig kalt.

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Die Strecke ist wirklich sehenswert, führt sie doch meistens direkt der Küste entlang und selbst während der Fahrt ist der Einblick gut. Trotzdem halten wir immer wieder an, wir haben es ja nicht eilig.

In Lorne machen wir einen Zwischenhalt. Vom grossen Parkplatz, auf dem wir um diese Jahreszeit fast allein stehen, gehen wir ins Zentrum um Mittag zu essen.

Ich kenne das Hotel Lorne von meinem Besuch vor einem Monat. Eine andere Auswahl gibt es kaum, die meisten Lokale sind geschlossen. Von den drei Bäckereien an der Hauptstrasse ist auch nur eine geöffnet - zudem mit einem reduzierten Angebot.

Auch vom Hotel ist nur das Bistro geöffnet.

Wir treten ein und sind nicht sicher, ob es wirklich offen ist. Es ist nach 12 Uhr und kein Tisch ist besetzt.

Aber gleich kommt der Kellner mit den Speisekarten und so setzen wir uns ans Fenster.

Kaum sitzen wir, flattern die ersten kecken Spatzen um uns herum. Mit Mühe kann ich Vreni dazu bewegen, hier zu bleiben. Wir wechseln den Tisch, in der Hoffnung, dass wir dann Ruhe haben und bestellen.

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Nachdem die Spatzen auch hier aufdringlich um unseren Tisch flattern und sich auch nicht scheuen, sich auf Tisch und Stühle zu setzen, verlässt Vreni das Lokal eilig und geht zurück zum WoMo.

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Mit dem Kellner vereinbare ich, Vrenis Fish&Chips als TakeAway zu verpacken.

Ich geniesse mein Chicken Curry soweit möglich - allein essen macht keinen Spass!

In Kennett River finden wir eine Alternative.

Während ich das WoMo aufstelle streift Vreni umher und findet auch gleich einen Koala.

Auf ihr Rufen hin eile ich herbei und fotografiere den kleinen Kerl.

Leider schläft er und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.

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Dann fahren wir weiter, immer wieder anhaltend, um die Aussicht auf die Küste zu geniessen.

In Wye River biege ich auf den Campingplatz ab. Zu unserer Enttäuschung ist er geschlossen. Von hier aus hätten wir einen wunderbaren Zugang zum Strand gehabt.

Was soll's - wir fahren weiter.

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29. Mai 2019,  Great Ocean Road, Tag 2

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In der Nacht regnet es heftig. Vreni meint, dass wir am Morgen wahrscheinlich in einem See stehen werden.

Aber so schlimm ist es dann beim Aufstehen nicht. Der Boden ist sandig und schluckt das Wasser gut.

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Der "arme" Koala sitzt immer noch auf dem gleichen Ast und hat die Augen geschlossen.

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Gerade als wir den Platz verlassen, sieht Vreni die ersten freien Kängurus.

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Wir fahren wieder weiter auf der Great Ocean Road bis Skenes Creek. Dort biegen wir ins Landes-innere ab.

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Vorher aber halten wir noch ein paar Mal - wir können uns an den Wellen nicht sattsehen.

Die nächste Strasse, ein Umweg durch den Urwald nach Cape Otway, ist ein Geheimtipp. Ich habe ihn mit Rolf zusammen entdeckt.

Die Strasse wird immer enger und die letzten 15 km führen durch dichten Wald, der zu beiden Seiten von knorrigen Bäumen gesäumt ist.

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Inzwischen ist die Temperatur auf 2° abgesunken und wir befinden uns auf 500 Meter, als es zu schneien beginnt.

Bald ist die Strasse weiss und zwischendurch halten wir unter einem ausladenden Baum, um uns vor dem Hagel zu schützen.

Das hätten wir in Australien nicht erwartet!

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Oft liegen auch Äste mitten auf der Strasse und an einer Stelle blieb mir nichts anderes übrig, als darüber zu fahren - das Ergebnis einer stürmischen Nacht.

Dann führt uns der Weg wieder an die Küste zurück. Bei einem Outlook halten wir an und gehen den kurzen Weg bis zur Plattform nach vorne.

Der Wind bläst so heftig, dass wir uns richtig in den Wind legen können. Gräser und Büsche werden geschüttelt und auch das WoMo schwankt.

Am frühen Nachmittag erreichen wir dann Cape Otway. Nach dem Mittagessen, Vreni hat Spaghetti gekocht, warten wir bis der Regen eine Pause macht. Dann streifen wir noch durch den Eukalyptuswald, in der Hoffnung, noch weitere Koalas zu sehen.

Leider ohne Erfolg.

30. Mai 2019,  Portland

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Heute fahren wir den letzten Teil der 244 km der Great Ocean Road, welche in Torquay beginnt und in Allansford, in der Nähe von Warrnambool endet.

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In einer kürzlichen Studie wurde festgestellt, dass jährlich zwischen 6,5 und 7,5 Millionen Besucher in die Region der Great Ocean Road kommen und bis 2030 weitere 2,4 Millionen hinzu kommen werden.

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Bevor die Europäer in das Gebiet der heutigen Great Ocean Road kamen, lebten dort zwei Stämme der Aborigines. Die Watha Wurrung lebten im östlichen Ende und die Gadubanud daran an-schliessend weiter westlich, fast bis nach Warrnambool. Als im Gadubanud-Gebiet von Cape Otway eine ihrer Frauen entführt wurde, töteten sie in einer Auseinandersetzung den europäischen Entführer. Aus Rache verübten die Europäer am River Aire das Blanket-Bay-Massaker an sieben Gadubanud, das auch als strategische Massnahme zur Gebietsbereinigung und zur Sicherung der dortigen Leuchttürme interpretiert wird.

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Der heutige Teil der Küste ist grösstenteils im Port-Campbell-Nationalpark geschützt und beherbergt einige der beeindruckendsten Küstenlandschaften der Welt. 

Die Küstenerosion durch Wellen und Regen hat hier einige der bekanntesten Felsformationen geschaffen. Die Twelve Apostles, Loch Ard Gorge mit dem eingestürzten Island Archway, The Grotto, die schmale Klippe Razorback und London Arch sind die Bekanntesten. Dieser Küstenabschnitt wird auch Shipwreck Coast genannt, da hier mehr als 80 Schiffe gesunken sind.

Der Wind hier an der Klippe ist extrem stark. Er durchdringt in kürzester Zeit jede Bekleidung. Darum beschränken wir  uns auf kurze Aufenthalte ausserhalb des WoMos.

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Besonders eindrücklich ist es, welche Auswir-kungen der Wind auf die Bepflanzung hat: alle Sträucher wachsen bodennah, sie werden vom Wind richtig in den Boden gedrückt.

Angesichts der Wetterprognose für die nächsten 7 Tage, beschliessen wir, auf den Besuch der Kangaroo Island zu verzichten, es sei denn, dass Wetter würde wider Erwarten deutlich besser werden.

Darum denken wir, dass es das Beste ist, jetzt direkt nordwärts und in wärmere Gefilde zu fahren.

31. Mai 2019,  Kingston SE

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Die ganze Nacht hat es auch geregnet und entsprechend morastig sieht auch die Ausfahrt des heutigen Platzes aus.

Das Wetter verspricht kaum Sonne und so beschliessen wir, heute einen Fahrtag einzu-schalten, um möglichst weit in Richtung Adelaide zu kommen.

Nach etwa einer Stunde überqueren wir die Grenze zu South Australia und das bedeutet, dass wir keine Früchte, Gemüse, Erde und Pflanzen mitnehmen dürfen.

Vreni isst noch einen Apfel und ich eine Banane. Dann halten wir beim Quarantäne Container und Vreni entsorgt die Bananenschale.

In Kingston machen wir einen Abstecher zur Beach und ich zeige Vreni, wo ich vor etwa zwei Wochen schon einmal stand.

Kurz entschlossen kippen wir unseren Plan und bleiben hier. 

Morgen soll dann die Strecke entsprechend länger werden.

Es ist bald Mittag, als wir Beachport erreichen. Der kleine Ort mit etwa 500 Einwohnern ist bekannt für seine lange Jetty. Als sie 1882 eingeweiht wurde, ware sie mit 1'220 Meter die längste Jetty an dieser Küste. Heute ist sie nur 772 Meter lang, gehört aber immer noch zu den längsten.

Gebaut wurde sie vor allem um Wolle zu verschiffen. Aber auch die Fischerei war von grosser Bedeutung.

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Vreni lässt es sich nicht nehmen, ans Ende zu gehen und nach Wale Ausschau zu halten.

Gesättigt und wieder bei Kräften nehmen wir die restlichen 160 km in Angriff.

Unterwegs fahre ich ein Stück auf die Düne um das Meer zu sehen.

Das nette Bistro gleich gegenüber verlockt uns zum Eintreten. Die Angebote in der reichhaltigen Speise-karte machen uns "gluschtig" und so bestellen wir Shrimp-Salad und Octopus-Rings.

Nachdem wir die Hälfte gegessen haben, tauschen wir die Teller.

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