1. Juli 2018

1. Juli 2018,   Banyuwangi, Tag 2

Wir können nochmals einen Ruhetag einschalten und den wunderbaren Strand geniessen.

Frühmorgens stehe ich auf und gehen an den schwarzen Sandstrand um den Sonnenaufgang über dem Meer zu bewundern.


Das Meer hat sich über Nacht zurückgezogen und vieles Preis gegeben.

Es ist herrlich, barfuss durch den kühlen, schwarzen Sand zu gehen. Bereits eine Stunde später wird er dann so heiss sein, dass es ratsam ist, Schuhe zu tragen oder entlang des nassen Streifens zu gehen.














Am Abend werden wir zu frischem Fisch einge-laden. Da schnell mal klar ist, dass der vorhandene Fisch nicht für alle reicht, werden zwei Männer mit Schnorchel, Flossen und Harpunen ins Meer geschickt, dies bei Nacht!

Wir beobachten sie eine Weile und sehen anhand des Lichts der Taschenlampen, wo sie sind und jagen.

Nach einer halben Stunde kommen sie mit etwa 10 grossen Fischen zurück.

Nach dem besonders guten Essen, mit einer von meinen letzten Rotweinflaschen sitzen wir noch lange zusammen und geniessen die windige, aber warme Nacht.

Morgen soll es nach Bali gehen.

2. Juli 2018,   Banyuwangi  - Lovina Beach, Bali

Jeder macht sein Fahrzeug reisefertig und wartet, bis wir von der Reiseleitung das OK für die Fahrt in den Hafen bekommen. Das Ziel ist, dass alle WoMos an den wartenden Fahrzeugen vorbei auf die Fähre geschleust werden, um sicherzustellen, dass wir alle beisammen bleiben.

Kurz vor 9 kommt der "Fahrbefehl". Nach 4 Kilo-metern schwenken wir auf die Anlegestelle ein und 10 Minuten später sind wir alle auf der Fähre.














Die Überfahrt dauert etwa 2 Stunden, während dem wir auf Deck die vielen Fähren welche gleichzeitig und in beide Richtungen die Bali-Strasse über-queren.

In Gilimanuk, auf Bali, angekommen fahren wir noch etwa 60 km weiter bis Lovina Beach, wo wir im Krisna Water Sports Center für zwei Nächte stehen werden. 

Am späteren Nachmittag habe ich noch genug Zeit um mich im Pool etwas zu entspannen.

3. Juli 2018,   Lovina Beach, Tag 2

Heute wollen wir Schnorcheln gehen. Dazu fahren wir mit Minibussen eine halbe Stunde bis wir zum Tauch-Shop kommen, wo wir Flossen, Brillen und Schnorchel bekommen. Gut habe ich meine eigene Brille und den Schnorchel mitgebracht. So brauche ich nur noch passende Flossen.

Dann steigen wir in ein Boot um, welches uns innerhalb einer guten Stunde in die Nähe der Menjangan Insel fährt.

Bei unserer Ankunft sind bereits andere Gruppen am Schnorcheln. Es soll angeblich in Indonesien der beste Platz zum Schnorcheln sein.

Mal sehen - mein erster Schnorchelversuch vor etwa 10 Jahren hat mich nicht besonders begeistert.















Jürgen hat mit seine richtigen Unterwasserkamera die folgenden Bilder gemacht und sie mir zur Verfügung gestellt:













Von Rosemarie habe ich kürzlich eine "wasser-dichte" Hülle fürs iPhone bekommen. Damit sollen Unterwasseraufnahmen möglich sein. Also nichts wie los und Jagd auf schöne Bilder und Filme machen.














Aber schnell merke ich, dass das Bedienen des Telefons in dieser Hülle kaum möglich ist. Trotzdem versuche ich, die Fische und Korallen aufzu-nehmen. Irgendwann sehe ich, dass ein wenig Wasser in die Hülle eingedrungen ist und so beschliesse ich, das Telefon ins Boot zurück-zulegen.














Der Mount Agung hat bereits früher auf tödliche Weise gezeigt, welche Macht in ihm steckt. Den Gefahren kann man nur auf eine Weise ent-kommen: Frühzeitig die Gegend verlassen

Damit wir früh auf die Fähre können und nicht erst im späteren Vormittag, wo der Andrang sehr gross sein wird, empfiehlt man uns nicht später als um 5 Uhr loszufahren. Ein Fahrzeug des Teams wird zudem eine Stunde früher aufbrechen, um uns zu informieren, falls es bereits Probleme auf dem Weg geben soll.

Also zeitig ins Bett und den Wecker stellen.















Auf dem Rückweg entferne ich das iPhone aus der Hülle und entnehme ihm auch die SIM-Karte.

Bis morgen früh lasse ich es trocknen.


Heute kehrte Kostya zur Gruppe zurück und darum werden wir zu einem Umtrunk und mit kleinem Essen eingeladen.

Anschliessend besprechen wir noch wie die Fahrt morgen weitergehen soll.


Nachdem der Vulkan Agung seit Tagen wieder sehr aktiv ist, wird befürchtet, dass ein grosser Ausbruch bevorsteht. Zur Zeit wird Asche und Lava in nördlicher Richtung ausgestossen, in Richtung der Strasse, welche uns zum Hafen nach Lombok bringen soll.
















Agung

Der Agung (indonesisch Gunung Agung, von gunung „Berg“ und agung „gross, grossartig“) ist ein aktiver Schichtvulkan auf der indonesischen Insel Bali und die höchste Erhebung der Insel. Bei einem Ausbruch im Jahr 1963 starben fast 1'600 Menschen.

Im direkten Umland befinden sich zahlreiche Reisfelder und andere landwirtschaftliche Nutzungen. Die Bevölkerung ist auf den land-wirtschaftlichen Ertrag angewiesen, sie ernährt sich weitgehend aus eigenem Anbau. Jeder Ausbruch stellt eine existentielle Bedrohung dar. Dies wird noch durch den ausbleibenden Tourismus bei einem Vulkanausbruch verstärkt.

Der Ausbruch 1963 bis 1964 war mit dem Vulkanexplosivitätsindex VEI=5 die stärkste Vulkaneruption in Indonesien seit dem Ausbruch des Krakatau im Jahr 1883. Er begann am 18. Februar mit kleineren Explosionen im Gipfelkrater. Wenige Tage später floss ein Lavastrom aus dem Krater nach Norden, der eine Länge von 7,5 Kilometer erreichte. Zugleich bewegten sich pyroklastische Ströme den Nordhang hinab. Am 17. März kam es zu einem heftigen Ausbruch, bei dem eine Eruptionssäule schätzungsweise 19 bis 26 Kilometer hoch aufstieg. Vulkanische Asche verteilte sich vor allem nach Westen und Nordwesten und war noch im knapp 1'000 Kilometer entfernten Jakarta nachweisbar. Pyroklastische Ströme mit einer Länge von bis zu 14 Kilometer stürzten sich den Süd- und Südosthang des Agung hinab; durch sie starben die weitaus meisten der an diesem Tag getöteten Menschen.













Ende September 2017 meldeten die Behörden in Bali eine erhöhte seismische Aktivität des Vulkans. Laut Berichten in der internationalen Presse verliessen bis zum 28. September 2017 etwa 120'000 Einwohner die Region um den Vulkan, nachdem innerhalb einer Woche die Warnstufe für einen möglichen Ausbruch mehrfach erhöht wurde. Am 29. Oktober 2017 wurde die höchste Warnstufe wieder aufgehoben und ein Teil der Bewohner konnte zu ihrem Zuhause zurück-kehren.













Am 11., 15. und 19. Januar 2018 gab es kurze, explosive Eruptionen mit einem Ascheauswurf. Bei der stärksten Explosion, während der Nacht am 19. Januar, wurde glühende Tephra mehrere hundert Meter hoch geschleudert. Danach folgte eine relativ ruhige Phase. Als Reaktion senkten die Behörden am 10. Februar die Warnstufe von Rot auf Orange. Am 13. Februar eruptierte der Vulkan um die Mittagszeit erneut, eine mächtige, bis zu fünf Kilometer hohe Aschesäule stand über dem Berg. Wegen eines weiteren Ascheauswurfs wurden am 28. Juni 2018 kurzzeitig Flüge von und nach Bali und Lombok abgesagt. Es besteht eine Sperrzone von vier Kilometern Radius um den Berg.













4. Juli 2018,   Lovina Beach -  . . . . .

Es ist 4 Uhr, der Wecker schellt. Ach ja, der Vulkan treibt uns von der Insel.

Noch während ich beim Frühstücken sitze, fahren die ersten WoMos ab. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich noch genügend Zeit habe. 5 Uhr ist die empfohlene Abfahrtszeit.

Ich mache das WoMo fertig und fahre dann auch los. Ich habe gehört, dass Rolf und Margrit einen Motorschaden an ihrem Landi haben. Darum fahre ich noch daran vorbei um mich zu verabschieden. Aber es ist dunkel im WoMo und darum halte ich nicht an. Bei der Gelegenheit stelle ich fest, dass ich wahrscheinlich der Letzte bin der vom Platz fährt - für mich eher ungewöhnlich, da ich ja zu den "Frühen" gehöre.
















In dem Augenblick ist mir auch klar: 

Das ist das unfreiwillige Ende der Reise!















Jetzt ist also bei mir der Fall eingetreten, dass ich einen der vielen in die Strasse ragenden Äste erwischt habe. Schon vom ersten Moment an auf Bali habe ich die vielen beschädigten Bäume gesehen und auch fotografiert und war mir des Risikos bewusst.















Ich lasse das Fahrzeug nach links ausrollen und halte an einer günstigen Stelle an.

Ohne auszusteigen sehe ich, dass die Front-scheibe stark gesplittert ist und der Alkoven somit  auch beschädigt sein muss.
















Es ist dunkel und um diese Zeit sind erst wenige unterwegs. Die meiste Zeit fahre ich mit den eingeschalteten Breitstrahlern um die Strasse gut auszuleuchten. Fahre ich durch Dörfer, schalte ich sie für kurze Zeit aus, weil es die Menschen und den entgegenkommenden Verkehr stark blendet.

Eine Weile sehe ich Christian vor mir, dann verliere ich ihn wieder. Im nächsten Dorf hole ich ihn wieder ein - und so geht es eine Weile weiter.
















Vor mir fährt ein Kleintransporter mit schwerer Ladung, die sogar über das Fahrzeug hinaus in die Fahrbahn ragt. Als er dann innerhalb eines Ortes noch langsamer wird ,überhole ich ihn. Die Strasse ist eng und ich muss zu beiden Seiten aufpassen.

Da kracht es und wirft mich gegen die Strassen-mitte und gleich kracht es nochmals.

Oh Schreck, jetzt habe ich rechts einen Baum gestreift!   












Und trotzdem, im Moment des Überholens habe ich keine Gefahr gesehen, zumal die dürftigen Scheinwerfer des Sprinters nur auf den Boden und nicht in die Höhe leuchten.















Es dauert keine zwei Minuten und schon stehen ein Dutzend Menschen ums Fahrzeug und reden auf mich ein. Ich steige aus um mir den Schaden genauer anzusehen: Der Alkoven ist aufgerissen und ich sehe Vrenis Bettzeug.















Zurück im WoMo will ich schnell die Reiseleitung informieren und um Hilfe bitten. Aber da stelle ich fest, dass das gestern feucht gewordene Handy tot ist. Wie erreiche ich jetzt das Team? Kommt noch jemand hinter mir her, der die Hilfe anfordern kann? Oder bin ich vielleicht als Letzter losge-fahren? Wenn ja, dann merken sie erst am Mittag dass ich fehle. Für die Rückfahrt würden sie schnell mal 3 Stunden brauchen. Was mache ich bis dann??

All das geht mir durch den Kopf, während draussen sich die  Schaulustigen vermehren.














Etwa 20 Minuten später stehen plötzlich Eugen und Tim hier, die beiden Jungs von der Reiseleitung. Sie sind offenbar nach mir losgefahren.

Sie haben die Situation schnell erfasst und sind bereits am Telefonieren.















Kurze Zeit später kommt auch Kostya. Er wurde im Hotel aus dem Schlaf gerissen, wo er mit Frau und den beiden Mädchen ein paar Tage Urlaub macht, um dann nach Neuseeland weiterzureisen.

Dann fahre ich das Fahrzeug von der Strasse weg. Das inzwischen auf 6 angewachsene Team ist bereits daran eine notdürftige Reparatur vorzu-nehmen, damit ich damit wenigstens nach Jakarta zurückfahren kann, wo das WoMo aufs Schiff soll.















Inzwischen sind auch schon zwei Polizisten hier und ich werden von verschiedener Seite aufge-fordert, mit der Polizei wegzugehen. Das kommt aber vorerst nicht in Frage, ich warte bis Hilfe kommt.

Es dauert nochmals fast eine Stunde bis Lukas und Andi, die von Eugen informiert worden sind, auf dem Platz erscheinen. Bei ihnen ist auch Bintang, unser indonesische Guide. Er spricht mit der inzwischen auf 6 angewachsenen Polizei.














In der Zwischenzeit versuche ich Vreni mit Lukas' Handy anzurufen, aber auch nach 10 Versuchen nimmt sie nicht ab. Dann spreche ich auf die Box und bitte sie dringend zurückzurufen.

Andi bemüht sich inzwischen mein iPhone wieder zum Laufen zu bringen - vergebens. Von Eugen bekomme ich sein Reserve-Handy. Aber auch da geht meine SIM-Karte nicht mehr. Kurzerhand besorgt Andi eine neue und endlich habe ich wieder ein Kommunikationsmittel. 















Jetzt ist es auch Zeit mit der Polizei in die Stadt zu fahren. Ich werde von Bintang und Andi  begleitet. Auf der Fahrt sehe ich mir den besagten Baum an und will ihn bei der Rückfahrt auch noch foto-grafieren.

Wir gehen von einer Stelle zur anderen und es werden immer wieder die gleichen Fragen gestellt: Eingeschlafen? Betrunken? Zu schnell gefahren?


Nach zwei Stunden endet die Befragung und ich unterschreibe ein dreiseitiges Protokoll, welches vorher von Bintang durchgelesen und als "harmlos" betrachtet wurde. Bei meiner Frage nach Kopien meint Bintang: Bloss das nicht! Wenn die denken, dass ich das für die Versicherung brauche, wollen sie auch gleich einen Teil der Schadensumme für sich!  Das wäre hier so üblich.















Übrigens wollte der Bürgermeister, der schon seit Anfang immer um mich herum geschlichen ist, für den Baum 250$. Das hat dann Bintang auf 150 heruntergehandelt. Ich meine: Das ist für heute genug Geld  in die Tasche des Ortschefs. Dass er damit einen neuen Baum pflanzen wird, glaubt niemand.















Während der Einvernahme ruft Vreni an und weint. Sie ist bereits von Lukas informiert worden. Ich versuche sie zu trösten und verspreche, später, wenn ich mehr Zeit habe, zurückzurufen.

Auf dem Rückweg sehe ich, dass der eine Baum, von dem ich den in die Strasse ragenden Ast abgerissen habe, inzwischen umgesägt geworden ist.















Zurück in der Werkstatt sehe ich, dass das Loch bereits mit Sperrholz geschlossen ist. Jetzt wird es noch mit Klebband abgedichtet, was aber nur teilweise gelingt. 


Ich bedanke mich bei allen Beteiligten und werde mir mit Wehmut und Trauer bewusst, dass ich nun die Gruppe abrupt verlasse und keine Gelegenheit mehr haben werde, mich persönlich zu verabschieden.
















Ich fahre auf den gestrigen Platz, dem Ksisna-Resort, zurück, wo ich auf 3 Fahrzeuge von uns treffe. Alle wollen oder müssen zurück nach Jakarta:

Ute und Klaus wollen schnell zurück wegen Ute's Mutter;  Dani und Achim weil sie kein "passendes Öl" für ihr WoMo bekommen; Margrit und Rolf mit dem defekten Landi.

Jetzt bin ich der Vierte im Reigen.















Am Nachmittag kommt auch Kostya zurück und zusammen mit Klaus decken wir den Alkoven noch mit einer Plane ab. Kostya ist unermüdlich und beschafft Klebband und Klebfolie um zu verhindern, dass sich bei Wind etwas löst.

Zu guter Letzt putzt er noch das Dach, weil er meint, dass die Reederei die Annahme des schmutzigen WoMos verweigern könnte.















Für mich ist es noch wichtig, dass Innere des WoMos zu reinigen. Überall liegen Holzsplitter der Innenverkleidung. Aber auch Teile der Aussen-wand hat es nach Innen gedrückt.

Es dauert mehr als zwei Stunden bis alles soweit ist, dass man es als "wohnlich" bezeichnen kann.
















Für morgen ist geplant, dass wir eine Teilstrecke einschliesslich der Fähre nach Java fahren wollen. Morgen soll auch der Landi auf einen Abschlepper geladen werden, der ihn bis in den Hafen von Jakarta fahren will.

Da Rolf und Margrit keine Fahrmöglichkeit mehr haben, erkläre ich mich bereit, sie mitfahren zu lassen.















Bäume

Hier eine Sammlung von Bäumen, welche in die Strasse ragen, bzw. die bereits angefahren worden sind.

Beachte auch wie nahe die Bäume an der weissen Begrenzungslinie der ohnehin schon schmalen Strassen stehen.















5. Juli 2018,   Lovina Beach, Krisna 

Die erste Nacht im havarierten WoMo. Ich kann nicht behaupten, dass ich gut geschlafen habe, obwohl ja meine Seite noch intakt ist.

Aber meine Gedanken kreisten um den Moment auf der Strasse, um den Abbruch der Reise, um die Reparatur des WoMos und überhaupt, wie es jetzt weitergehen soll. Ist eines der Themen soweit klar, stand gleich das nächste an und so begleiteten sie mich in meine unruhigen Träume.


Und trotzdem, am Morgen nach dem Aufwachen ist soweit alles klar und geordnet.














In der Zwischenzeit räumen Margrit und Rolf ihr WoMo und verpacken alles in zwei grosse Koffer, welche ihnen von Kostya zur Verfügung gestellt werden. Dann stellen sie die beiden Schränke bei mir ins WoMo.


Kurz nach Mittag fahren wir zu Viert  los. Klaus und Ute folgen uns zwei Stunden später.















Zuerst frühstücke ich mit Rolf und Margrit. Dann beginne ich den Vormittag zu planen. 

Wir verbessern noch die gestern angebrachte Plane. Es soll auch während 2 - 3 Monaten dicht sein.















Dann erreichen wir Gilimanuk und befahren als letztes Fahrzeug die Fähre.

Die Überfahrt dauert gegen zwei Stunden und gibt mir etwas Zeit zum Ausspannen.















Auf dem Weg fallen mir wieder die vielen kritischen Bäume auf. Es ist zwar Tag. Aber auch jetzt könnte ein Kollision eintreten, besonders dann, wenn ich von einer ausserordentlichen Situation abgelenkt werde oder wenn ich einem entgegenkommenden Fahrzeug ausweichen muss, was oft genug der Fall war.















Dann geht es weiter. Ab etwa 4 Uhr beginnen wir uns nach einem Hotel umzusehen. Aber es wird fast 6 Uhr und bereits dunkel, bis wir etwas passendes finden.

Ich halte am Strassenrand während Rolf und Margrit sich nach Zimmern erkundigen. Nicht besonders begeistert kehren sie zurück und meinen, etwas anderes in der Nähe anschauen zu wollen, weil es hier nur "gefangene" Zimmer gäbe.
















Kaum 10 Meter gefahren, höre ich das typische Geräusch wenn ich einen Stein zwischen den Zwillingsreifen habe. Um keinen Defekt zu erleiden halte ich sofort an und krieche mit der Taschen-lampe unters Fahrzeug.  Aber wie ich auch schaue und das WoMo sogar noch etwas bewege, ich kann nichts sehen.

Also beschliessen wir, dass wir trotzdem in diesem Hotel übernachten, ich im WoMo, sie im Hotel.


Für Morgen vereinbaren wir, um 5 Uhr, also bei Dämmerung loszufahren.















6. Juli 2018,   Unterwegs nach Jakarta

Gleich beim Losfahren tritt das Geräusch wieder auf und noch immer ist nichts zu sehen. Dafür habe ich den Eindruck, dass einer der Reifen einen Plattfuss hat.

"In 10 Minuten sei der Reifen gewechselt" verkünde ich vollmundig und fahre die Stützen aus.

Aber schon beim Ansetzen des Schlagschraubers merke ich, dass bei diesem der Akku fast leer ist, dabei habe ich ihn vor ein paar Tagen ja geladen.  Also muss ich das Bordwerkzeug auspacken um die Radmuttern zu lösen.














Von den fast 1'000 km bis Jakarta haben wir gestern gegen 200 zurückgelegt.

Wenn ich mir überlege, dass wir in zwei Tagen Jakarta erreichen müssen, sehe ich, dass wir heute und morgen jeweils etwa 350 km zurück-legen müssen.














Zu meiner  Überraschung sehe ich aber, dass die Reifen intakt sind und wieder angeschraubt werden können. Dabei entdeckt Margrit einen Stein zwischen den anderen Zwillingsreifen. Jetzt wo das WoMo aufgebockt ist, ist er gut zu sehen.

Ich nehme die Rohrzange, welche immer im Fahrerhaus liegt und mit einem Griff ist der Stein entfernt.

Aus den 10 Minuten ist eine Stunde geworden. Wir fahren später als geplant los.













Im Laufe des Nachmittags überholen wir den Transporter mit dem aufgeladenen LandRover.

Auch jetzt ist das Fahren wegen den engen Strassen und dem hektischen Verkehr anstrengend. Grosse Fahrzeuge weichen auf den Sandstreifen aus oder überholen so knapp, dass die Aussenspiegel wegfliegen.











Am späten Nachmittag halten wir bei einem Hotel, wo meine beiden Fahrgäste ein Bungalow beziehen. Ich stelle das WoMo davor und schliesse es am Strom an.

Nach einer Stunde treffen auch Klaus und Ute ein und parken vor dem Hotel.












7. Juli 2018,   Unterwegs nach Jakarta

Wir starten wieder um 5 Uhr.

Aber bereits nach einer halben Stunde stehen wir für 20 Minuten im Stau. Die Strasse ist gesperrt weil ein Laster und ein Bus frontal zusammengekracht sind. Gerade werden die Fahrzeuge geborgen und von der Strasse entfernt. Wenn ich mir die Fronten anschaue, kann ich mir vorstellen, dass die beiden Fahrer nicht mehr unter uns sind.













Auf dem Weg entlang der Küste kommen wir an Feldern zur Salzgewinnung vorbei. 

Kurz nach 8 machen wir Frühstückspause und zur Mittagszeit essen wir das gestern Abend gebackene Brot.















Heute übernachten wir in Tegal. Da der Hotelparkplatz direkt an der Hauptstrasse liegt, ist an ein Schlafen im WoMo nicht zu denken. Ich beziehe auch ein Zimmer.