8. Nov. 2017

8. Nov. 2017,  Vang Vieng - Vientiane

Noch schnell Wasser auffüllen und dann weg. Es sind zwar nur 150 km bis Vientiane, aber dafür kurvige mit viel Verkehr.

Vreni fährt eine gute Stunde damit sie etwas mehr Praxis bekommt.

In einem Dorf halten wir um uns die Verkaufsstände am Strassenrand  anzusehen. Da wo wir parken liegen kleine Fischen und Fischhaut zum Trocknen auf Gestellen. Dass wir heute Abend noch solche essen werden wissen wir jetzt noch nicht.

Später halten wir nochmals um Milch, Eier Früchte und Gemüse in einem grossen Dorfmarkt zu kaufen.

Die Fahrt durch die Stadt ist schon etwas anstrengender. Mit ihren 300'000 Einwohnern ist sie kleiner als Zürich, aber chaotischer. Sie beginnt bereits 15 km vor dem Zentrum. Der Verkehr wird von den vielen Rollern beherrscht.

Heute ist Kostya eingetroffen. Er wird uns bis Australien begleiten. Kostya ist der Gründer von Abenteuer Osten, dieFirma, welche diese und ähnliche Reisen organisiert.

Zugleich wird heute auch Arthur verabschiedet. Er fliegt nach 8 Monaten erstmals wieder nach Hause.

Wir freuen uns schon jetzt auf seine Rückkehr gegen das Ende der Reise.

Kostya hat unterwegs von den Fischchen und Fischhaut gekauft, zudem auch noch gebackene Heuschrecken und Seidenraupen.

Er meint, dass wir das unbedingt probieren küssen um Indochina überhaupt verstehen zu können.

Nach anfänglichem Zögern greifen dann aber fast alle zu und sind überrascht wie gut das Zeug schmeckt!

Aber zuerst feiern wir noch Arthurs Abschied in einem Restaurant der Stadt. Dazu bringt uns der Bus ans andere Ende der Stadt.

Bereits beim Betreten des Lokals spielt eine laotische Musikgruppe auf traditionellen Instru-menten. Später dann treten auch Tänzerinnen auf.

Unvermeidlich, aber originell sind wiederum die Beiträge von Ines und Heinz.

9. Nov. 2017,  Vientiane, Tag 2

Nachdem das Reiseprogramm aus politischen Gründen verändert werden musste, darüber dann später noch mehr, haben wir jetzt ein paar Tage mehr Zeit in Laos.

Die nutzen wir wieder für einen Besuch der Stadt.

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Bereits vor 10 Uhr stehen wir vor Wat Si Saket, der bedeutendsten buddhistischen Pilgerstädte in Laos. Sie ist gleichzeitig auch Wahrzeichen der Stadt. Die Stupa wurde mehrmals zu grossen Teilen zerstört, dann wieder aufgebaut und renoviert. Seine heutige Form erhielt sie in den 1940er-Jahren.

Gestiftet wurde Wat Si Saket im Jahr 1818 von König Anouvong (regierte von 1805 bis 1828). Anouvong, von König Phra Phutthayotfa Chulalok von Siam als Herrscher des damals abhängigen Lang Xang (Vorläufer des heutigen Laos) eingesetzt, war in der siamesischen Haupt- und Residenzstadt Bangkok aufgewachsen und strebte danach sein Land wieder von Siam unabhängig zu machen und seine Hauptstadt zu einer ebenso prächtigen Stadt auszubauen. 1827 entsandte er seine Armee gegen Siam, wurde besiegt und Vientiane in der Folge weitgehend zerstört. Verschont wurden nur wenige Bauten, darunter Wat Si Saket, mögliche-rweise, weil die Architektur sich eher am siames-ischen als am laotischen Stil orientierte.

Auf dem Platz davor werden Vögel in kleinen, engen Käfigen "verkauft". Man lässt sie fliegen und verbindet damit einen Wunsch oder eine Bitte, welche von den Vögeln zu den Göttern gebracht werden.

Nebenbei erfahren wir, dass die Flügel gestutzt sind und die Vögeln nicht weit fliegen können. Dann werden sie wieder eingesammelt, gefüttert und wieder zum "Verkauf" eingesperrt.

Dann fahren wir zum Patou Say weiter, dem Triumphbogen, welcher in den 1960er-Jahren zur Erinnerung der Kolonialherrschaft errichtet  wurde. Auf der Aussichtsplattform  bietet sich ein schöner Überblick auf die Stadt.

Dann machen wir Mittagspause im Zentrum der alten Stadt. Bei der drückenden Hitze, 32 - 35°, suchen wir den Schatten eines Restaurants auf und sind froh über jeden kühlen Luftzug, die leider nur zu selten kommen.

Vreni bestellt eine Suppe mit Garnelen und Kokosgeschmack und ich bestelle eine Keng Tom Yum Pa Kho, eine Fischsuppe mit Zitronengras, Pilzen und Ingwer. Dazu kommt noch gebratener Reis mit Ei und Gemüse. Alles ist pikant, schmeckt aber wunderbar und wir wähnen uns im Schlaraf-fenland.

Nach dem Essen fahren wir zurück auf den Platz um die Zeit zu nutzen, um allerlei kleine Arbeiten zu verrichten.

Abends fahren wir mit Margrit und Rolf (und ein paar anderen) mit Tuk-Tuks an den Mekong. Leider verpassen wir den Sonnenuntergang nur um wenige Minuten.

Dann gehen wir ein paar hundert Meter der Promenade entlang und bestaunen die Angebote der verschiedenen Restaurants, bzw. deren Küchen.

Nachdem wir uns entschieden haben, setzen wir uns und bestellen 2 Feuertöpfe mit grossen Garnelen und viel Gemüse.

Im Gegensatz zum Mittag ist hier die Suppe nicht ganz so pikant.

Gegen 21 Uhr verlassen wir das Restaurant und gehen die Promenade bis zum Nachtmarkt weiter. Dort kaufe ich mir noch eine neue kurze Hose - für 60'000 Kip (ca. 7 Fr.).

Dann gehts wieder mit Tuk-tuks zurück zu den WoMos.

Heute Abend wurden wir von Margrit und Rolf eingeladen, als Dank  für die paar Sachen, die Vreni für deren WoMo mit gebracht hat.

10. Nov. 2017,  Vientiane - Kong Lor View Resort

Kong Lor ist eines von Laos' Weltwunder. Das wollen wir sehen!

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Ein grosser Teils der Strecke führt dem Mekong entlang. Auf der anderen Seite sehen wir Thailand, eines unserer nächsten Ziele.

In Ban Lao, wo wir die 13S verlassen, halten wir an und suchen uns ein Restaurant zum Essen. Die Restaurants hier muss man sich als Bretter- oder Blechbude vorstellen. Darin gibt es ein paar Tische und Stühle. Vorne ist das Buffet aufgestellt. Die meisten Buden bieten nur Snacks und Getränke an. Darum schauen wir uns nach Kessel und Töpfen um. Da wo die sichtbar sind, wird auch gekocht.

Aus dem Angebot, welches auf einer Wandtafel geschrieben ist, wählen wir eine Nudelsuppe mit Huhn und gebratener Reis mit Gemüse aus. 

Von unserem Tisch aus beobachten wir, wie alles frisch zubereitet wird. Dazu wird noch eine zusätzliche Schüssel mit Bouillon und ein Teller mit Basilikum, Frühlingszwiebeln , Gurken und Bohnen gereicht. Das gibt man nach Belieben der Suppe bei.

Vom Nachbartisch kommt ein Mann mit seiner Enkelin um sie uns zu zeigen. Sie ist gerade einen Monat alt, also wie Liska. Er wünscht uns noch gute Weiterreise.

Dann kaufen wir noch Nougat mit Erdnüssen, eine Spezialität des Ortes und reisen weiter.

An einer Brücke bleiben wir stehen weil sie auf 3 Tonnen begrenzt ist. Aber man winkt uns durch und so fahren wir darüber.

Später erfahren wir, dass die Brücke üblicherweise mit einem Stahlträger auf eine Höhe von 2.3 Meter begrenzt ist, dieser aber wegen uns demontiert wurde.

Der Grund dafür ist, dass man keine Lastwagen durchlassen will weil diese Naturgüter, wie Steinformationen und Wurzelholz für Möbel stehlen und heimlich abtransportieren.

30 km vor dem Ziel geschieht noch ein "Zwischen-fall": 20 Meter vor uns stürzt ein Junge mit dem Fahrrad und bleibt liegen. Da ich nur im Schritt-tempo fahre, halte ich rechtzeitig an. Vreni steigt aus und will dem Jungen helfen. Er liegt am Boden und hat offensichtlich starke Schmerzen. Dann kommt eine Frau aus der Nachbarschaft und Vreni fragt "Doktor?". Sie aber winkt nur ab und denkt wahrscheinlich "Nicht wegen einer solchen Lappalie!". Dann kommt noch Jürgen aus unserer Gruppe dazu und gemeinsam tragen sie den Verletzten an den Strassenrand. Inzwischen sind weitere Dorfbewohner dazugekommen und wir beschliessen, weiterzufahren.

Hier stehen wir eng beieinander in einem Resort. Nebst uns hat es nur noch wenige andere Touristen.

Wir beschliessen den anstrengenden Tag mit einem guten Abendessen aus der Küche des Resorts.

Die Zufahrt muss schwer verdient werden. Die letzten 20 km sind mit Löchern übersät. Oft ist ein Ausweichen nicht mehr möglich und so müssen wir in die Löcher hinein, oder besser gesagt "hinunter" fahren, um danach wieder im Kriechgang hochzufahren. Das gibt dann einen Schnitt von etwa 15 kmh. Fährt man schneller, würde das Fahrwerk Schaden nehmen.

11. Nov. 2017,  Kong Lor, Tag 2

In der Nacht war es kühl:  24°, und wir haben gut geschlafen. Tagsüber ist es meistens über 32°. Das heisst: Viel trinken, wenig bewegen, Wäsche häufig wechseln!

Darum ist heute auch Waschtag.

Wenn alles rund läuft. sollte Vreni bis um 2 Uhr fertig sein. Dann wollen wir zu Kong Lor Höhle gehen.

Aber wieder einmal läuft es anders: In der Nacht ist irgendwo ein Kabel heruntergerissen worden und darum hat das ganze Dorf keinen Strom. Davon haben wir aber nichts gewusst und erst als die Waschmaschine mitten im Waschgang stehen bleibt, erfahren, dass das Resort den Notstrom-generator ausgeschaltet hat.

Gegen Mittag erreicht Vreni, dass der Chef den Generator wieder laufen lässt.

Da die Wascherei aber um 14 Uhr noch nicht beendet ist, verzichtet Vreni auf den Höhlen-besuch, ich gehe zusammen mit Rosmarie.

Nach 10 Minuten Fussmarsch erreichen wir einen kleinen See. Von hier aus startet das Unter-nehmen. Wir bekommen Schwimmwesten und eine Stirnlampe und werden über den Holzsteg in die Höhle geführt.

Gleich beim Höhleneingang stehen die langen und schmalen Boote bereit. Jeder Bootsführer nimmt 2 Passagiere mit. Wir sitzen auf niedrigen Bänken, fast am Boden des Bootes.

Hinter uns ist der Bootsführer und bedient den Motor mit der 5 Meter langen Propellerwelle, welche er ins Wasser taucht.

Die Ausmasse dieser Höhle sind atemberaubend: Durch die komplette Höhle fliesst ein Fluss weshalb das Naturwunder nur mithilfe einer Bootsfahrt durchquert werden kann. Die Breite der Höhle beträgt an einigen Stellen bis zu 20 Metern – in der Dunkelheit ist es hier fast unmöglich, von einer zur anderen Seite zu sehen. Ausserdem erreicht das Naturwunder Höhen von bis zu 95 Metern – genug Platz, um eine Kirche darin unterzubringen!

Dann bahnen sich die Boote den Weg durch die dunkle, kalte, etwas unheimliche Höhle – die einzigen Lichtquellen sind unsere Stirnlampen. Nach etwa 10 Minuten, einigen riesige Hallen und etlichen „Wooooow’s“, stoppen die Boote an einem kleinen Steg mitten im Nirgendwo. Für uns geht es hier zu Fuss weiter: Ein gut ausgebauter Weg führt durch unglaublichen Gesteinsformen, Stalagmiten, Stalaktiten und anderen eindrücklichen Natur-wundern. Wegen dem Stromausfall ist die Höhle nicht wie sonst beleuchtet. Dieser Fussweg dauert in etwa 10 Minuten – am Ende des Weges warten dann bereits wieder die Boote auf die Weiterfahrt.

Nach weiteren 15 Minuten erreichen wir wie aus dem Nichts das Ende der Höhle. Durch den riesigen Ausgang führt die Fahrt durch eine malerische Landschaft voller Bäumen, Vögeln und Wasserbüffeln. Hier fühlt man sich, als wäre man der erste Mensch, welcher diese Natur je bewun-dern darf. Wenig später erreichen wir den Endpunkt und ich habe etwas Zeit, mir die Füsse zu vertreten. 

Wer möchte, kann von hier aus ein nahegelegenes Dorf besuchen und sich mit Souvenirs eindecken.

Ich brauche das nicht. Nach einer halben Stunde geht es wieder durch die Höhle zurück.

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Entgegen den ersten Befürchtungen, es könnte in der Höhle eng und niedrig werden, hat sich dies nicht bestätigt. Ausser ein paar Wasserspritzern ist alles trocken geblieben.

Für den Abend  werden spontan 2 Ferkel auf den Grill gelegt. Leider wurde das Fleisch zu wenig lang gebraten und hat darum nicht besonders Anklang gefunden. Dafür hat der Salat und der Reis gut geschmeckt. Zum Schluss waren trotzdem alle satt.

12. Nov. 2017,  Kong Lor - Savannakhet

Um 7 Uhr 30 fahren wir los. Bis zur Brücke müssen wir mit einer guten Stunde rechnen. Um  9 Uhr 30 soll der Balken zur Höhenbegrenzung wieder aufgelegt werden.

Kurioserweise treffen wir unterwegs auf einen mit Kies beladenen Lastwagen, dessen oberer Teil, welcher 2.3 Meter überschreitet, einfach entfernt wurde.

Gegen 16 Uhr erreichen wir Savannakhet. Wir stehen schon wieder dicht an dicht. So langsam haben wir das satt. Wir sehnen uns an die Weite, wo wir mit grosszügigem Abstand stehen können.

Aber wenn ich es mir überlege: Wir werden solche grosszügigen Plätze wahrscheinlich immer seltener antreffen.

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Gegen Abend brechen wir auf um den Sonnen-untergang am Mekong zu sehen. Statt die Promenade für gute Restaurants zu nutzen, ist alles vergammelt und schmutzig. Es gibt kein einziges Angebot um schön Essen zu können.

Frustriert  kehren wir zurück, nicht ohne das Ho-Chi-Min-Memorial besucht zu haben.

13. Nov. 2017,  Savannakhet - Bolaven Plateau

Um 8 Uhr ist es bereits 26° "warm" und das ist erst der Anfang. Später wird das Thermometer wieder auf 34° oder mehr klettern. Das ist eigentlich kein Problem solange wir im Auto sitzen und fahren. Steigt man aus, erdrückt einem die Hitze fast. Inzwischen haben wir auch gemerkt, dass es besser ist die Klimaanlage auf 25° zu stellen damit der Unterschied zu draussen nicht so gross ist.

Hier ein paar Impressionen während der Fahrt.

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Unser heutiges Ziel ist das Bolaven-Plateau.

Hier stehen  wir im Tad-Fane-Resort.

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Bei der Ankunft erfahren wir, dass heute der 4. Unfall in der Gruppe passiert ist. In einem Dorf ist ein PW auf das WoMo von Dani und Achim aufgefahren.

Das Bolaven-Plateau ist eine 1'200 Meter hohe und 10'000 km² grosse Hochebene.

Das Plateau befindet sich grossenteils in der Provinz Champasak. Auf dem Plateau leben verschiedene Volksgruppen, die zur Mon-Khmer-Sprachfamilie gehören. Mit rund 50'000 Personen ist die grösste Gruppe die der Laven. Nach ihnen wurde das Plateau benannt (Bolaven = Heimat der Laven). In der Region wird hauptsächlich Land-wirtschaft betrieben: Angebaut werden Kautschuk, Kardamom, Pfeffer, grüner Tee und Kaffee, welcher dem Plateau überregional Bedeutung verschafft.

Dank der Anhängerkupplung hält sich der Schaden in Grenzen: Eine der hinteren Türen ist verbeult, schliesst aber noch. Dann konnten sich aber die beiden Autos nicht mehr trennen, so dass Mani mit dem Werkstattwagen einen Umweg von 80 km fahren musste um zu helfen. In der Zwischenzeit ist auch die Polizei und ein Vertreter der Versicherung eingetroffen. Bis alles geregelt war sind vier Stunden vergangen und an eine Weiterfahrt bei Nacht war nicht zu denken. Also übernachten sie, zusammen mit dem Team-fahrzeug von Kostya unterwegs und stossen erst morgen zu uns.

Der Tad Fane (der mit 120 Metern höchste Wasserfall in Laos) sowie die Wasserfälle Tad Phasuam, Tad Lo, Tad E-Tu, Tad Champee und Tad Nyuang befinden sich im Bolaven-Plateau.

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Während des Zweiten Indochinakrieges wurde die Region bei Luftangriffen der US-Armee stark bombardiert, weil sich dort Teile des Ho-Chi-Minh-Pfades befanden. Der Hauptort des Gebietes Pakxong wurde dabei völlig zerstört.

Ho-Chi-Minh-Pfad

Der Ho-Chi-Minh-Pfad war ein logistisches Netz aus Strassen und Verkehrswegsystemen, das von Nordvietnam nach Südvietnam reichte und zum Teil durch die Nachbarländer Laos und Kambodscha führte. Bereits im Indochinakrieg wurde der Pfad benutzt. Der Pfad diente auch während des Vietnamkriegs als logistische Unterstützung des Nordens für die im Süden kämpfende Nationale Front für die Befreiung Südvietnams.

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Der Pfad wurde nach dem nordvietnamesischen Präsidenten Hồ Chí Minh benannt. Die Bezeichnung war jedoch nur im Westen gebräuchlich, in Vietnam wurde der Pfad als Đường Trường Sơn (Truong-Son-Strasse) bezeichnet, benannt nach der Gebirgskette Truong Son in Zentralvietnam.

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Die Strassen waren unterschiedlich ausgebaut, von grösseren mit LKW befahrbaren Strassen bis zu kleinen Fuss- und Radwegen. Über den Pfad wurden täglich mehrere hundert Tonnen Material geschleust, trotz zahlreicher verheerender Luftangriffe durch US-Kampfflugzeuge (Operation Rolling Thunder). 

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Um den Angriffen auszuweichen, wurde der dezentral gebaute Pfad stärker in die Nachbar-länder Laos und Kambodscha verlagert, die sich offiziell neutral zu dem Konflikt in Vietnam verhielten. Dies hinderte die Vereinigten Staaten daran, den Pfad mit Bodentruppen zu attackieren. Dennoch starteten die USA am 11. November 1968 die Operation Commando Hunt, bei der mit Hilfe von Bombardierungen des neutralen Laos, vor allem im Bolaven-Plateau, versucht wurde, das Strassen-netz zu zerstören. Jedoch scheiterte das Vor-haben und es gelang nicht, den Transport im größeren Masse zu behindern oder gar komplett zu stoppen, da der Pfad weit verzweigt und von der Vegetation verdeckt war und beschädigte Abschnitte leicht zu umgehen waren.

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Um die Wege des Ho-Chi-Minh-Pfades bei Luftoperationen erkennen zu können, wurden die entsprechenden Regionen zur Entlaubung der Vegetation aus der Luft mit Agent Orange besprüht.

Laos

Laos, (Demokratische Volksrepublik Laos) ist der einzige Binnenstaat in Südostasien.

Der Staat Laos grenzt an China, Vietnam, Kambodscha, Thailand und Myanmar und hat etwa 7 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 236'800 km²; Hauptstadt und grösste Stadt ist Vientiane.

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Der schmale Südteil von Laos liegt auf der Indochinesischen Halbinsel zwischen Vietnam im Osten, Kambodscha im Süden und Thailand im Westen. Der Nordteil des Landes liegt auf dem eigentlichen südostasiatischen Festland, hier teilt sich Laos zudem Grenzen mit Myanmar und der südchinesischen Provinz Yunnan.

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In Laos herrscht tropisches Klima mit hohen Temperaturen, wobei es durch die grossen Höhenunterschiede regional zu starken Temperaturschwankungen kommen kann. Das Klima wird sehr stark von den Monsunen beeinflusst. Von Mai bis Oktober herrscht der Sommer- oder Südwestmonsun, der mit starken Niederschlägen und hoher Luftfeuchtigkeit verbunden ist. In dieser Zeit fällt eine Nieder-schlagsmenge von durchschnittlich 1778 Millimetern, während zwischen November und Februar durch den Nordostmonsun ein trockenes und kühleres Klima anzutreffen ist. In den Monaten März und April herrscht feucht-heisses Klima.

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Der bedeutendste Fluss ist der Mekong, der in Tibet entspringt und sich bei Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) in ein über 39'000 km² ausgedehntes Flussdelta verästelt. Das Mekong-Delta entwässert in das Südchinesische Meer. Der Mekong bildet auf einer Länge von etwa 1'000 Kilometern die Grenze zu Thailand und auch zu Myanmar; insgesamt berührt er laotisches Territorium auf 1'898 Kilometern. Der grösste Teil des Landes entwässert somit in das Südchinesische Meer. Nur 12% des Territoriums, ganz im Nordosten, entwässern in den Golf von Tonkin. Am Mekong liegen die Hauptstadt Vientiane und die Stadt Luang Prabang. Andere wichtige Flüsse sind der Nam Ou, Nam Ngum sowie der Nam Xebanghieng.

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Durch grossflächige Entwaldungen in den letzten Jahrzehnten sank der Grundwasserspiegel in manchen Gebieten, was zu einer prekären Trinkwassersituation in Laos führte. Zudem sind durch die Vernichtung des Lebensraumes von Flora und Fauna eine Vielzahl der Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Im Jahr 1996 galten 68 Arten von Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Fischen als gefährdet. Mittlerweile sind jedoch etwa 14% des Territoriums geschützt. Der Wald ist vor allem durch die Holzgewinnung, durch Rodung zur Ackerlandgewinnung und durch die Brennstoffgewinnung gefährdet, wobei etwa 8% des Energiebedarfs des Landes mit Holz gedeckt werden. Der jährliche Waldverlust wird auf etwa 300'000 Hektar geschätzt.

Ein grosses Umweltproblem von Laos sind Blindgänger, die aus dem Vietnamkrieg stammen. Sie machen das Land zu einem der Staaten mit den grössten Mengen an nicht explodiertem Kriegsmaterial im Boden. Von den mehr als 2 Millionen Tonnen Bomben, die zwischen 1964 und 1973 von den amerikanischen Luftstreitkräften in mehr als 530'000 Fliegerangriffen über Laos abgeworfen wurden, sind bis heute etwa 50% des Territoriums betroffen. Für einen landwirtschaftlich geprägten Staat wie Laos stellt dies ein grosses Problem dar, da regelmäßig Menschen durch Blindgänger verletzt oder getötet werden. Das UXO-LAO-Projekt, welches sich mit der Aufklärung der Bevölkerung und der Beseitigung von Blindgängern beschäftigt, ist einer der grössten Arbeitgeber des Landes und wird von der UNDP sowie einigen Industriestaaten und Hilfs-organisationen finanziert, jedoch nicht durch die USA.

14. Nov. 2017,  Bolaven Plateau, Tag 2

Nach einer feuchten Nacht, es hat leicht geregnet und die Luft ist extrem feucht, nutze ich den vormittag um zu schreiben und ein paar Dinge am WoMo zu kontrollieren - alles ist i.O.!

Rosmarie entdeckt an einem Baum eine kleine Echse und weil Kostya gerade hier ist, fragt sie ihn danach. Er meint, dass es eine Flugechse sein und spreizt dazu die Flügel um es ins zu zeigen.

Am Nachmittag fahren wir mit dem Bus zum Wat Phou Tempel.

Die UNESCO hat die Stätte 2001 in die Liste des Welterbes aufgenommen. Als Kriterien hat die UNESCO dazu genannt: 1) Der Tempel-Komplex Wat Phou sei ein aussergewöhnliches Zeugnis von den Kulturen Südost-Asiens, insbesondere des Khmer-Reiches, welches die Region vom 10. bis 14. Jahrhundert dominierte, 2) Der Wat Phou Komplex sei ein herausragendes Beispiel der Integration einer symbolischen Landschaft mit grosser spiritueller Bedeutung in ihre natürliche Um-gebung, 3) Erdacht um die hinduistische Version der Beziehung zwischen Natur und Mensch darzustellen, zeige Wat Phou einen eindrücklichen Komplex von Monumenten und anderen Struk-turen, welche verteilt über ein grosses Areal zwischen Fluss und Berg, einige mit heraus-ragender Architektur oder Kunst, religiöse Überzeugungen intensiv verdeutlichen würde.

Es ist weit über 30° und jetzt, zur Mittagszeit brennt sie Sonne gnadenlos auf uns herab. Trotzdem raffen wir uns auf und steigen den Hügel empor um die Ruinenstätte zu betrachten.

Der nachfolgende Besuch im klimatisierten Museum erlaubt es uns, uns wieder etwas zu erholen.

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Die Fahrt zurück dauert eine gute Stunde. Zwischendurch fällt leichter Regen, sorgt aber nicht für eine Abkühlung sondern lässt die Luft nur noch feuchter werden.

Zurück auf dem Platz sehen wir, dass es hier offenbar stark geregnet hat. Jedenfalls ist die Wiese nass. Glücklicherweise haben ein paar nicht an der Exkursion teilgenommen und konnten die Dachlichter der WoMos schliessen, so dass nichts Unangenehmes geschehen ist.

Das Abendessen findet im Restaurant statt. Die ganze Gruppe ist aus Anlass von Achims Geburtstag eingeladen.