1. Okt. 2017

1. Okt. 2017,  Hotan - Nördlich der Taklamakan

Im Hotel steht uns ein Frühstücksbuffet chine-sischer Art zur Verfügung. Ich mag chinesisches Essen sehr - aber nicht zum Frühstück. 

Also nehme ich nur 4 gekochte Eier mit und gehe ins WoMo um mein eigenes Müesli zu essen.

Nach langem Hin und Her bekomme ich den Tank mit Diesel gefüllt. Von der Reiseleitung haben wir ein Blatt bekommen auf dem "Diesel - Tankfüllen"  in chinesischen Zeichen und phonetisch steht. Aber offensichtlich kann der Tankwart das nicht lesen und mit ihrer Hilfe wird es dann endlich klar, was ich brauche.

In der Zwischenzeit tänzelt die "Hüterin der Ordnung" wieder ums WoMo und als Toni aussteigt, gesellt sie sich zu ihm.

Mir bleibt nur ein paar Bilder zu machen.

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Dann verlassen wir die Stadt  nordwärts in die Taklamakan.

Marthi fährt wieder mit Rosmarie und Toni mit mir. Heute wollen wir die Taklamakan-Wüste durch-queren. Vor uns liegen etwa 500 km und voraussichtlich nur noch mit wenigen Kontrollen.

Bevor wir die Stadt verlassen, müssen wir noch tanken. Wir wissen nicht mit Sicherheit, wo es auf der Strecke noch weitere Möglichkeiten bieten.

Also fahren wir vor eine Tankstelle. Auch hier ist diese mit einer stabilen Schranke versperrt.

An einem Tisch sitzt eine junge Polizistin und kommt zu mir um nach einem Ausweis zu fragen. Aber alles was ich ihr zeige genügt nicht. Dann nimmt sie ihren Ausweis und geht damit zum Eingabegerät um damit die Schranke zu öffnen.

Sie tänzelt umher und erinnert mich an den Film "Police Academy". Ihr Helm wackelt dabei auf dem Kopf,

Unterwegs treffen wir auf eine Kolonne von mehr als 20 Bussen. Es sind Wanderarbeiter, welche zum nächsten Arbeitsplatz gefahren werden. Sie kommen aus einer Region, in welcher die Baum-wollernte abgeschlossen ist. Zwischendurch halten sie immer wieder an, weil die Passagier mal schnell hinter die Düne müssen.

Wenn dann die anderen Busse überholen wollen, was sie rücksichtslos tun, kommt es immer wieder zu Staus. Auf der ganzen Strecke patrouillieren Polizeifahrzeuge und jagen die ausgestiegenen Personen zurück in die Fahrzeuge. Anhalten und Aussteigen ist nur an den dafür vorgesehenen Stellen erlaubt. Da findet sich dann aber auch aller Unrat den sie abladen.

Die Luft ist sehr trübe und anfänglich glaubte ich, dass es gewöhnlicher Nebel wäre, erfahre dann aber später, das es sich um Sandnebel handelt (siehe unten).

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Erwartungsgemäss gibt es unterwegs auch wieder ein paar Kontrollstellen, aber zu unserer Überraschung dürfen wir alle ohne anzuhalten passieren. Auch hier werden nur die Uiguren kontrolliert.

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Damit die Strasse nicht dauernd durch den Wind mit Sand bedeckt wird, werden die Dünen entlang der Strasse mit Schilfmatten bedeckt, bzw. werden diese so eingegraben, dass sie den Sand zurückhalten.

Zur Mittagzeit fahren wir bei einer der seltenen Gelegenheiten etwas von der Strasse weg, packen Tisch und Stühle aus und machen es uns gemütlich.

Mit den 4 gekochten Eiern vom Morgen und weiteren 4 Eiern, die Rosmarie beiträgt, mache ich für uns mit Toastbrot und Mayo 8 Eierbrote.

Danach sind wir satt und fahren weiter.

Weil das definitive Ziel noch nicht bekannt ist, erwarten wir demnächst eine SMS mit der neuen Koordinate. Aber es wird 20 Uhr und wir sind kurz vor Kuqa als die SMS endlich reinkommt.

Jetzt wissen wir, dass noch weitere 60 km vor uns liegen.

Um 21 Uhr fahren wir in den Hof des Hotels.

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Während 10.5 Stunden reiner Fahrzeit haben wir 658 km hinter uns gebracht.

Taklamakan

Die Taklamakan-Wüste ist die zweitgrösste Sandwüste der Erde. Die Bedeutung des Namens Taklamakan war lange unklar. Der Name stammt aus dem Uigurischen und wurde bisher so übersetzt:

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Begib dich hinein und du kommst nie wieder heraus.

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Die Taklamakan füllt etwa ein Siebtel der Provinz Xinjiang aus. Ihre Fläche ist zum grössten Teil mit bis zu 100 Meter hohen Dünen bedeckt. Die starken Winde lassen die Dünen sehr schnell wandern. Die Dünen entstanden durch Staub- und Sand-ablagerungen der letzten Eiszeit, in der die Taklamakan fast ganz von einem See aus Gletsche-rschmelzwasser bedeckt war.

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In wenigen Metern Tiefe haben sich im Laufe der Zeit grosse Grundwasservorkommen gebildet, welche vermutlich auch aus dem Schmelzwasser gespeist wurden. Ausserdem liegen in der Wüste einige Salzseen.

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Berüchtigt ist der Kara Buran, der "schwarze Sandsturm". Er kann tonnenweise Sand aufwirbeln und über Tage oder gar Wochen andauern. Sein Name erhielt er weil er oftmals den Himmel ver-dunkelt.

Die wochenlang andauernden Sandnebel können die Sonnenstrahlung wesentlich reduzieren. Weil im bereits viele Karawanen und wahrscheinlich sogar ganze Städte zum Opfer fielen, wurde er mit vielen Mythen verbunden.

2. Okt. 2017,  Kuqa

Heute haben wir frei. Wer will, kann um 10 mit dem Bus lokale Sehenswürdigkeiten besuchen, zB. eine Buddha-Grotte.

Ich nutze die Zeit um das WoMo zu putzen. Der Kühlschrank stinkt seit wir auf einer Höhe von über 4'000 Metern waren. Ein Milchflasche hat infolge des Überdrucks etwas vom Inhalt verloren. Ich habe das erst festgestellt, nachdem es zu stinken begonnen hat. Jetzt ist er wieder sauber.

Dann habe ich mich auch mit dem Fahrzeug beschäftigt und Öl nachgefüllt.

Freundlicherweise hat mir Mani die beiden Filter mit Pressluft ausgeblasen.

Gegen 4 Uhr ist der Bus mit den Ausflüglern zurückgekehrt und hat die Daheimgebliebenen eingeladen um zu einem grossen Supermarkt zu fahren.

Ich benutze die Gelegenheit um wieder einmal Milch und Müesli einzukaufen.  Um für die nächste Party gewappnet zu sein, kaufe ich auch noch Tonic.

3. Okt. 2017,  Kuqa - Bostensee, Südufer

Heute sollen es nur etwa 350 km sein, aber als ich dann am Bostensee ankomme, sind es trotzdem mehr als 400 km. Aber schön der Reihe nach:

Mit Rosmarie im Schlepp fahre ich bei Tages-anbruch los.   Die Luft ist wieder voller Staub und es sieht aus wie bei uns im Herbst. Durch den Staub dringt fast kein Tageslicht und die Umge-bung ist nur verschleiert zu sehen.

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Nach nicht ganz 2 Stunden lege ich einen ersten Zwischenhalt ein um die Augen zu schonen.

Rosmarie hält hinter mir und Toni und Marthie steigen ebenfalls aus um sich die Beine zu vertreten und die Marktstände anzusehen.

Dann geht die Fahrt weiter. Das Navi zeigt uns den Weg und wir erreichen den Punkt, wo wir die Autobahn verlassen und auf einer Landstrasse weiterfahren.

Bald kommen wir an ein Tor, welches wir unbehelligt passieren. Dahinter reiht sich Ferien-resort an Ferienresort. Die meisten haben eine Saison hinter sich und sind geschlossen. Bei anderen wird eifrig gebaut, nur die Strasse die dahin führt wird immer schlechter. Dann hört sie ganz auf und wir fahren auf einem provisorischen Damm in Richtung des Sees.

Von irgendwo taucht ein Mann auf und deutet uns zurückzufahren und nach etwa 200m durch einen Graben auf eine schmale Strasse zu wechseln.

Erleichtert setze ich die Fahrt fort, ende aber nach weiteren Kilometern an einem anderen Sand-haufen, welcher die Durchfahrt versperrt.

Zu unserer Überraschung hängt da ein PW fest, welcher versucht hat über den Haufen zu fahren. Gerade sind die Leute damit beschäftigt, ein Stahlseil zu befestigen und das Auto durch-zuziehen.

Wenn ich da zuschaue, wird mir Angst und Bange um das Fahrzeug. Aber dann geht es gut und es hat das Hindernis überwunden.

Ich bin fast durch, da stecke auch ich fest. Schnell steigen wir aus, Toni bekommt die Schaufel von Rosmarie und ich beginne mit meiner Schaufel den angehäuften Sand vor den Rädern wegzu-schaufeln. Nach 5 Minuten starte ich den zweiten Versuch und komme jetzt mit den Vorderrädern auf dem Asphalt zu stehen und nachdem wir nochmals etwas schaufeln, bin ich durch.

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Was jetzt? Soll ich Rosmarie an den Haken nehmen und durchziehen?

Gerade als ich mich anschicke, den Abschleppgurt zu montieren, kommt ein anderer Trax.

Er fährt zwei- dreimal durch und dann ist die Durchfahrt frei für die etwa 20 Fahrzeuge, welche inzwischen hinter uns warten.

Zu beiden Seiten befindet sich ein Kanal, welcher nach ein paar Kilometer in den See mündet.

Plötzlich stehen wir vor einem grossen Sand-haufen und dahinter befindet sich eine neue Strasse mit Leitplanken, welche uns den Weg zusätzlich versperrt. Da müssten wir eigentlich hin und das Navi ist gleicher Meinung. Aber die neue Umfahrungsstrasse kennt das Navi nicht. Ich habe es inzwischen schon oft erlebt, dass eine Strasse ins tote Ende führt, aber dass zu Beginn nichts signalisiert war.

Hinter uns kommen bereits weitere WoMos und auch private Autos.

Inzwischen erscheint auch die Polizei und regelt den Verkehr.

Man sagt uns, dass in 5 Minuten ein Trax kommen würde um den Haufen zu beseitigen. Aber es dauert fast eine Stunde bis er erscheint und als er sich ans Wegräumen macht, kann er die Schaufel nicht absenken. Nach unzähligen Versuchen gibt er auf und fährt weg. Man ruft nach einem anderen Trax.

Aber auch das dauert wieder eine Ewigkeit und soviel Zeit habe ich nicht.

Ich beschliesse, den Allrad einzuschalten und durchzufahren.

Bis zum heutigen Übernachtungsplatz, dem Xihai Int'l Yacht Club, sind es dann nochmals etwa ein Stunde.

Um 18 versammeln wir uns  im Clubhaus zum Meeting. Nebst der morgigen Route, beschreibt Arthur die restlichen Stationen bis zur Grenze nach Laos.

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Dann gehe ich zurück ins WoMo um Spagetti al Pesto zu kochen. Davon sprechen wir schon seit Tage - heute ist es endlich soweit. Rosmarie macht Tomaten-/Gurkensalat und Toni bringt einen guten chinesischen Wein mit. So verbringen wir zu viert den Abend.

4. Okt. 2017,  Bostensee, Südufer - Turpan (Turfan)

Das Fahren wird immer entspannter. Bald verlassen wir die Xinjiang-Provinz (Uigurien) und allmählich nehmen die Kontrollen ab und werden einfacher.

Heute mussten wir nie aussteigen um uns registrieren zu lassen

Einzig wenn wir in eine Tankstelle fahren wollen, will der Wärter zuerst unseren chinesischen Führerschein sehen. Dann öffnet er die Absper-rung.

Tanken ist übrigens ganz bequem. Ich fahre vor uns schaue und zeige ein Paier, auf welchem steht, dass ich mit Diesel volltanken möchte .

aDann werde ich an eine Säule gewiesen und der Tankwart macht alles weitere. Dann gebe ich ihm das Geld und er gibt das korrekte Retourgeld zurück, ohne auf ein Trinkgeld zu warten.

Die Strasse steigt allmählich von 1'000 auf etwa 1'400 Meter und die Luft wird klarer. Am Morgen war es 5° kalt und jetzt, wo die Sonne durchdringt, sind es gleich 24°, Wir fahren durch ein landschaftlich interessantes Gebiet. Einerseits sind zu beiden Seiten "Felsen", welche wie aufgehäufte Stein-halden aussehen und andererseits liegt dazwi-schen der Sand, welcher von Wind und Regen erodiert wurde.

Geht es dann aber talwärts fahren die Chinesen wie blöd hinunter. Nachdem einer bei 90 kmh nur etwa  einen Meter hinter mir fuhr um die Karten am Heck zu lesen, habe ich den Warnblinker eingeschaltet und bin vom Gas gegangen bis das WoMo stand. Auch dann blieb er hintern bis ich aus den Fenster gewinkt habe, er solle überholen.

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Auf halbem Weg hinunter werden die Laster auf eine Ausweichstelle geleitet, wo sie durch ein tiefes Wasserbad fahren müssen um die heissen Bremsen zu kühlen. Sie steigen dann jeweils mit dampfenden Rädern aus dem Graben.

Dann fahren wir in Turfan ein. Die Zufahrt zum Hotel erkenne ich sofort, aber jetzt steht eine Sicherheitsabschrankung davor, welche vom Wärter sogleich geöffnet wird.

Wir stellen sofort das WoMo ab und gehen die 300 Meter zum vermeintlichen Platz mit der Nudel-suppe. Zu unserer Enttäuschung sind aber Strasse und Trottoir aufgerissen und die Tische und Stühle fehlen, ebenso der grosse Kochherd.

Beim weiteren Suchen finden wir aber das Restaurant, welches die Strassenküche geführt hat.

Nach einer Stunde erreichen wir die Autobahn G3012, welche nach etwas 4'500 km an der Grenze zu Laos endet.

Vorher aber durchqueren wir noch ein Gebiet, in welchem intensiv Paprika angebaut wird. Auf den Feldern sind meist Frauen mit der Ernte beschäftigt. Sie füllen sie in weisse Säcke, welche später abgeholt und zum Trocknen geführt werden.

Das Trocknen erfolgt auf dem Boden wo sie ausgebreitet und regelmässig gewendet werden. Dann, wenn sie dürr sind, werden sie zu Pulver zerstampft oder gemahlen. Die schiere Grösse der Felder lässt erahnen, wieviel scharfer Paprika da zusammen kommt.

Die Autos schleichen mit etwa 40 kmh den Pass hoch und es scheint, als wäre die Geschwindigkeit begrenzt, obwohl 1'00 kmh für Autos und 80 kmh für Laster gelten.

Interessanterweise gehören die WoMos zu dem PKWs und dürfen also 100 fahren, ungeachtet des Gewichts. Im weiteren heisst das, dass wir an den Mautstellen auch den niedrigsten Tarif bezahlen.

Wenn das die Person an der Station noch nicht weiss, zeige ich jeweils das chinesische Nummernschild, wo es auf der Rückseite vermerkt ist. So kam es nie zu Diskussionen.

Nach einer Kontrollestation, wo wir nur durch-fahren konnten, steht wieder eine Pause an. Wir beschliessen, keinen Essenshalt einzulegen, dafür aber in Turfan in die Strassenküche zu gehen, wo wir auf der letzten Reise die gute Nudel-suppe gegessen haben. Dafür verteilt Rosmarie noch chinesische Popcorn, dann geht es wieder weiter.

Über einen wackliger Steg betreten wir das Lokal und werden vom Chef sogleich freudig empfangen.

In der Küche werden gerade Nudeln hergestellt und wir stehen unter der Türe um das Kochen zu verfolgen.

Dann setzen wir uns und bestellen 4 Portionen, die dann auch gleich gebracht werden. Natürlich wird auch ungefragt Tee serviert.

Während dem Essen, notabene wie richtige Chinesen, sehen wir, dass der Aussengrill mit glühender Kohle aus der Küche gefüllt wird und kleine Spiesse mit Lammfleisch gebraten werden. Sogleich bestellen wir ebenfalls Spiesse für uns.

Das Essen schmeckt unvergleichlich gut, beson-ders wenn man mit Stäbchen so ungezwungen essen darf.

Nun satt, machen wir uns wieder auf den Weg zurück zu den WoMos.

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Inzwischen sind alle Fahrzeuge angekommen, auch die, welche zum Schluss noch abgeschleppt werden mussten.

Beim Teamfahrzeug, ebenfalls ein Sprinter, ist  während der Fahrt plötzlich der Motor stehen geblieben.

Auf dem Platz ist dann Gerd der Sache nachge-gangen und im Moment ist noch nicht klar, wo das Problem liegt.

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Morgen wissen wir vielleicht mehr.

5. Okt. 2017,  Turpan (sprich Turfan)

Die Turfan-Senke liegt an ihrer tiefsten Stelle, an den Ufern des Aydingkol-Sees, 154 Meter unter dem Meeresspiegel. Damit ist sie, nach dem Toten Meer und dem Assalsee die dritttiefste Senke der Erde.

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Heute steht der Besuch  der Ruinen der Garnsonstadt Jiaohe und das unterirdische Bewässerungssystems an. Beides kenne ich von der letzten Reise. Darum verzichte ich darauf, möchte aber wieder einmal Waschen, Brot backen und ausruhen. Die letzten paar Tage waren sehr anstrengend und ich muss meine Kräfte zusam-men halten.

Die Oase wird durch jahrhundertealte, unterirdische Kanäle (Qanate), die Schmelzwasser aus dem 70 km entfernten Hochgebirge des Tianshan herbeige-führt, bewässert. Angebaut werden vor allem Trauben und Melonen. Da die Bevölkerung vor-wiegend muslimisch ist, werden die Trauben nur zu einem geringen Anteil zu Wein verarbeitet.

Trotzdem will ich kurz beschreiben, was das Besondere an Turfan ist.

Im Zentrum von Turfan stehen die  kernlosen Weintrauben. Sie werden hier angepflanzt und man sieht vielerorts mit Reben bedeckte Galerien. Im August werden sie geerntet und dann in Trockenhäuser zum Trocknen aufgehängt.  Inner-halb von 20 Tagen sind aus 50 Tonnen Trauben ca. 5 Tonnen Rosinen geworden.

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Bereits jetzt kann man die ganz frischen Wein-beeren und Rosinen kaufen. Sie schmecken unvergleichlich gut. Damit und mit Haferflocken von zu Hause mache ich mein Frühstücksmüesli.

Der See Aydingko liegt etwa 25 km südöstlich von Turpan,  auf  155 Meter unter dem Meeresspiegel und somit auf dem heutigen Weg nach Hami.

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Dieser See ist der viertniedrigste See nach dem Toten Meer, dem See Genezareth und dem Assalsee. Er wird durch den geschmolzenen Schnee aus den Bergen gespeist, wobei das Wasser im Sommer verdunstet und das ausge-waschene Salz übrigbleibt.

6. Okt. 2017,  Turpan - Hami

Hami ist ein Regierungsbezirk im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang (Uigurien). Seine Hauptstadt, die kreisfreie Stadt Hami ist eine Oase. In ganz China ist Hami vor allem für seine Melonen bekannt.

Einige Teile des Gebietes liegen etwa bis 150 Meter unter dem Meeresspiegel.

Die ausgetrocknete, etwa 152 km² grosse Seefläche liegt etwa 50 km von Turpan entfernt und erstreckt sich etwa 40 km von Osten nach Westen und 8 km von Norden nach Süden. Hier wird Glaubersalz abgebaut.

Auf dem Weg zurück auf die Autobahn durchfahre ich nochmals die gleichen kleinen Dörfer wie bei der Hinfahrt, zweige dann aber rechts ab wie es das Navi zeigt. Schnell endet die hoprige Teerstrasse und wechselt in eine Schotterpiste. Die ganze Zeit kommen mir Kipper von einer Baustelle entgegen und unsinnige Verkehrs-zeichen verunsichern mich. Am Ende der Strasse, das Navi zeigt eine Auffahrt auf die Autobahn, ist die Strasse gesperrt, also kehre ich um.

Die nächste Strasse führt über ein trockenes Flussbeet und über Trottoirs, vorbei an eine unbewohnten Neubausiedlung wieder in Richtung Autobahn. Auch hier versperrt eine Stange die weiterfahrt und gerade als ich nochmals wenden will, kommt ein Lieferwagen, drei Männer steigen aus und heben die Schranke, welche ich vorher nicht als solche erkannt habe.

Dann endlich bin ich auf der Autobahn.

Kurz vor Hami fahre ich an eine Tankstelle. Rosmarie, welche wieder hinter mir herfährt, kommt zu mir und sagt, dass sie einen Nagel gefangen habe und Luft verliere. Ich schaue mir das an und meine, dass es für die letzten 10 km noch reichen würde.

In Hami angekommen finde ich das Hotel auf Anhieb. Oft ist es in den Städten so, dass die vom Navi vorgeschlagenen Strassen entweder Einbahn geworden sind oder dass sie nicht(mehr) vor-handen sind. Ohne Navi währe das Fahren hier eine echte Plackerei.

Nachher gehe ich mit Rosmarie in ein nahe-gelegenes grosses ShoppingCenter. Uns interes-siert nur die Lebensmittelabteilung. 

Hier ein paar Bilder:

Noch immer sind wir in Uigurien und ich werde weiterhin durch Polizeikontrollen aufgehalten. Aber inzwischen sind sie einfacher geworden, oft muss ich nicht einmal mehr aussteigen, sondern nur den Pass zeigen, welcher mit dem Handy fotografiert wird.

Die Strecke wird auch endlich wieder etwas hügliger und damit ist das Fahren auch nicht mehr so langweilig.

Auf dem Hotelparkplatz entferne ich Rosmaries Nagel und stopfe das Loch mit einem speziellen dafür vorgesehenen Gummizapfen. Dann pumpt Mani noch das Rad auf und ich prüfe mit Seifenwasser, ob der Flick dicht hält. Das alles dauert keine 10 Minuten und das bei montiertem Rad.

Auf dem Rückweg suchen wir ein Restaurant. Direkt neben der Hofeinfahrt zum Hotel gibt es ein paar kleine Buden und wir suchen uns eine aus: die eine ist schön eingerichtet, aber leer. Eine andere hat keine freien Tische, bei der Dritten treten wir dann ein. 

An einem Tische sitzen Guggi und Silvia und beklagen sich über ihre falsche Wahl. Das kommt uns entgegen, weil die Wahl aus den 10 ange-botenen Gerichte, wir sehen nur die Bilder, jetzt einfacher wird.

Ich bestelle eine Schale mit Nudeln und Gemüse und Rosmarie wartet, um zu sehen, was ich bekomme. Nachdem es mir schmeckt, bestellt sie das Gleiche für sich.

Für die Reifenreparatur lädt sie mich zum Essen ein.

Damit beschliesse ich den heutigen Tag.

Um 14 Uhr 30 fahren wir in den Hof des Hotels An-He-Da-Jiu-Dian in Dunhuang.

Während den regelmässigen Fahrpausen haben wir nur Bananen gegessen.

Jetzt ist es Zeit für eine richtige Mahlzeit. Toni lädt uns ein.

7. Okt. 2017,  Hami - Dunhuang

Um 6 Uhr erwache ich weil Regen fällt. Es ist zwar nur kurz und wenig, aber ich wundere mich trotzdem.

Um 7 Uhr 30 fahren wir zu viert los, es regnet wieder leicht. Noch immer sind Marthie und Toni unsere Mitreisenden weil ihr WoMo in der Garage steht und auf die Ersatzteile wartet.

So habe ich doch noch etwas Abwechslung beim Fahren.

Die Wahl fällt uns uns schwer, nicht zuletzt auch weil wir die Speisekarten kaum lesen können. Lediglich die Bilder vor den Restaurants bieten etwas Information zum Angebot.

Nachdem wir einmal durchgegangen sind und alle Einladungen abgewimmelt haben, gehen wir zurück und setzen uns an einen grossen Tisch.

Gleich werden wir umschwärmt und die Chefin zückt den Bestellblock. Ich bestelle einen gegrillten Lammschenkel.

Nach einer Weile kommen die ersten Gerichte: gebratener Reis und Fleischspiesse. Dann folgen nacheinander die übrigen Gerichte.

Während der ganzen Fahrt werden wir von starkem Seitenwind geschüttelt. Toni, ein erfahrener Segler, meint es währe Windstärke 6! Das Fahren erfordert höchste Konzentration. 

Bei den nächsten Kontrollstellen können wir inzwischen ohne Halt durchfahren. Es sind jetzt noch etwa 180 km bis zur Provinzgrenze. Dann sind wir in Gansu.

Allmählich steigt die Strasse bis auf 1900 Meter hoch.

Dort oben, an der Grenze zu Gansu werden wir nochmals kontrolliert und müssen mit den Pässe aussteigen. Ein freundlicher Polizist fotografiert die Pässe gleich neben dem Fahrzeug.

Erst jetzt merken wir, wie kalt es ist. Ein Blick aufs Thermometer zeigt 0 Grad!

Unglücklicherweise gibt es nur eine geschriebene Speisekarte, keine Bilder. Also helfen wir uns mit dem Google-Translator und nach langem Hin-und-Her werden uns Schalen mit Geflügel und gebratenem Reis (FleidLeis) vorgesetzt. Ich picke alle Peperoni heraus und dann geniesse ich das Essen.

Am Abend gehe ich mit ein paar Mitreisenden bei Einbruch der Dunkelheit zum Nachtmarkt. Er liegt etwa 25 Min. vom Hotel entfernt. Wie meist in Chinas kleineren Orten, ist der Nachtmarkt die beste Option, wenn es um gutes und preiswertes Essen geht. Hier wetteifern auf einem kleinen Platz am Ende des Nachtmarktes gut ein Dutzend kleiner Restaurants um die Gunst der Kunden, und bieten Nudeln, Teigtaschen, Reis, Gemüse und Gegrilltes an.

Nachdem dann alle mit Essen fertig sind, bekomme auch ich meinen Schenkel. Erst jetzt mache ich mir darüber Gedanken, wie ich den essen soll. Mit den Stäbchen geht das ja wohl nicht.

Also nehme ich den Knochen, entgegen meiner Gewohnheit, in die Hände und "fresse" ihn ab.

Er schmeckt mir sehr gut, aber mir ist beim Essen auf diese Weise doch nicht ganz wohl. Jedenfalls hat es die anderen erheitert.

Dann gehen wir durch den Markt zurück. 

Das Angebot, das bleibt noch zu erwähnen, ist für Touristen. Mit leeren Händen, aber vollem Bauch, kehre ich ins WoMo zurück.

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Für morgen steht der Besuch der Mogao-Grotten bevor. Vor 3 Jahren habe ich sie auch schon besucht und morgen will ich es nochmals.

Ulli übt sich unter Christians kundiger Anleitung wieder einmal im Essen mit Stäbchen. Am Ende beherrscht sie es soweit, dass sie in jeder Hand eines hält und sie wie Stricknadeln anwendet. Wir amüsieren uns köstlich.

Nach einer halben Stunde habe ich mein Lamm immer noch nicht. Auch Christian wartet auf seine Fleischplatte.

Dann endlich bekommt er einen grossen Topf mit Fleisch, Gemüse und Kartoffeln vorgesetzt, so viel, dass es für eine vierköpfige Familie reichen würde. Mit unseren Stäbchen bedienen wir andern uns auch und helfen Chrigu den Topf zu leeren.

8. Okt. 2017,  Dunhuang

Der Bus fährt um 8 Uhr 15 los. Es dauert fast eine Stunde bis wir den Ort erreichen.

Der Zutritt ist restrikiv geregelt: täglich dürfen nur 6'000 Tickets ausgegeben werden.

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Diese enthalten die Passnummer und darum muss auch der Pass mit. Bei Eingang wird beides verglichen. Damit will man dem Schwarzmarkt begegnen.

Vor dem Besuch der Grotten werden zwei Filme gezeigt. Der Erste zeigt eindrücklich die Besiedelung der Gegend durch buddhistische Mönche zwischen dem 4. und 12.  Jahrtausend und dem Bau der etwa 1'000 Höhlen.

Diese wurden in dien durchschnittlich 17 Meter hohen Sandstein-felsen geschlagen und mit buddhistischen Motiven (Buddha-Statuen, Skulpturen und Wandmalereien) verziert.

Nach den beiden eindrücklichen Filmen steigen wir in einen Shuttlebus der uns zu den 15 km entfernten Grotten bringt.

Eine junge Führerin führt uns durch die Grotten und erklärt in holperigem Deutsch die Skulpturen und Wandmalereien. Fotografieren in den Grotten ist verboten, aber wenn man es geschickt anstellt, kann man trotzdem ein Andenken mitnehmen.

492 dieser Höhlen sind heute noch erhalten und zum Teil für Touristen zugänglich. Sie gehören zusammen mit anderen Höhlen im Gebiet von Dunhuang zu den Dunhuang-Grotten.

Im Jahr 1900 entdeckte der daoistische Mönch Wang Yuanlu rund 50'000 Dokumente aus dem 4. bis 11. Jahrhundert, die Mönche im Jahre 1036 in einer Höhle eingemauert hatten, um sie vor den heranstürmenden Mongolen zu schützen. Das jüngste Dokument wird in das Jahr 1002 datiert. 

Viele dieser Dokumente befinden sich heute im Besitz des Britischen Museums in London. Im Jahre 1907 wurde vom Archäologen Aurel Stein in den Mogao-Grotten das Diamant-Sutra entdeckt.

Gegen 13 Uhr sind wir wieder zurück. Anschlies-send gehe ich zu einem gemeinsamen Mittag-essen ins Hotel. Danach gehe ich noch in einen  nahen Supermarkt um Wasser und Brot zu kaufen.

Auf dem Weg zurück trete ich noch in einen Friseursalon und lasse mir die Haare schneiden.

Im Google-Translator gebe ich 8 mm ein und zeige es der Friseuse.

Nach 10 Minuten und 30 Yuen bin ich runderneuert.

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