Die Seele Afrikas  -  Garden Route

Garden Route

Die Garden Route ist ein Abschnitt an der Küste des Indischen Ozeans in der Western Cape Provinz Südafrikas. Sie erstreckt sich in etwa von Mossel Bay bis zur Paul Sauer-Brücke, die über den Storms River führt. Dies ist gleichzeitig die Grenze zur benachbarten Provinz Eastern Cape. Auch wenn sich der Tsitsikamma National Park noch weiter nach Osten erstreckt, endet die Garden Route an diesem Fluss. Manchmal wird auch noch die nördliche Region um Oudtshoorn, mit den zahlreichen Straussenfarmen und den berühmten Cango Caves, riesigen Tropfsteinhöhlen, zur Garden Route hinzugezählt, aber der eigentliche Bereich liegt an der Küste.

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Heute ist die Garden Route eine der Touristen-attraktionen im südlichen Afrika. Und das nicht zu Unrecht. Auch wenn man sie wahrscheinlich per Auto durchqueren wird, immer weiter auf der N2, so sollte man sich doch die Zeit nehmen, dieses wunderschöne Stück Küste zu geniessen. 

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Überall gibt es Aussichtspunkte und wer die Natur mag, kann hier ein wenig Rast machen, sich auf eine Bank fallen lassen und die grüne Landschaft drumherum geniessen. Wahrscheinlich sieht man sogar ein paar Affen am Wegesrand (vor allem bei der N2-Umgehungsstraße über Nature's Valley) und mit ein bisschen Glück zieht ein Wal unweit des Strandes seine Kreise und streckt seine Flossen in die Höhe. 

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Und wenn dann auch noch ein paar Blumen blühen, sind kleine Kolibris mit ihren langen Schnäbeln bestimmt nicht mehr weit. Auf jeden Fall sollte man sich genügend Zeit nehmen, die Garden Route mit samt ihrer Natur, Tiere und Menschen zu geniessen, am besten auf einer Wanderung auf einem der zahlreichen Pfade im Tsitsikamma National Park.

Geschichte

Historische Ereignisse haben die Ent-wicklung der Garden Route Region stark geprägt.

Seit Beginn des 18. Jahrhunderts dehnten sich die Siedler am Kap immer weiter Richtung Norden und Richtung Osten aus. Diese Siedlungsbewegungen wurden von den sogenannten Trekburen getragen, weisse Farmer, die auf der Suche nach Weideland für ihr Vieh immer weiter ins Inland vordrangen.

 

Die Trekburen zogen das freie unge-bundene Leben im Zelt und Ochsenwagen der reglementierten Existenz im Schutze der städtischen Verwaltungsbehörden vor. Der Preis, den sie dafür zahlen mussten, waren ständige kriegerische Auseinandersetzungen mit den ein-heimischen Völkern. Seit Ende des Jahrhunderts waren es dann die im Osten siedelnden Xhosa Völker, die sich den Trekburen entgegenstellten.  1779 brach schliesslich der erste einer Reihe von heftigen Kriegen mit den Xhosa aus.

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Auch in den städtischen Gemeinden wuchs die Gefahr der Konfrontation. Hier standen sich die nach politischer Selbstbestimmung strebenden Bürger und eine schwache, korrupte und wirtschaftlich nahezu bankrotte Kolonialverwaltung gegenüber.

Der Machtkampf zwischen Bürgern und Verwaltung endete mit der Landung britischer Schiffe am Kap und der Übernahme der Kolonie durch das englische Königreich im Jahre 1795. 

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Montag 2. Mai 2016  Knysna

Die Fahrt über Plettenberg Bay nach Knysna ist schon Teil der berühmten Garden Route, Süd-afrikas wunderbaren Küstenstrasse von Port Elizabeth nach bis Mossel Bay.

Unterwegs bezahlen wir 135 Rand Maut für diesen Strassenabschnitt.

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Nach etwa 15km erreichen wir Bloukrans Bridge Bungy Jumping. Mit 216m Höhe gehört dies zu den höchsten Bungy Jumpings. Selbst wenn man nicht selbst springen will, hat sich der kurze Halt gelohnt. Wir hatten die Gelegenheit, von einer etwas entfernten Plattform 5 Jumpern zuzu-schauen.

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Nachdem die Springer nach dem Sprung kopfüber am Seil hängen, werden sie von einem Helfer, welcher parallel an einem Seil herunter gelassen wird, "gerettet" und wieder hochgezogen.

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Es geht gegen Mittag und es stellt sich wieder die Frage zu einer lustvollen Ernährung. Darum fahren wir weiter bis Plettenberg Bay, wo es nach einer für gewöhnlich gut unterrichteten Quelle ein emp-fehlenswertes Fischrestaurant habe.

Schnell haben wir das Moby Dick Seefood Restaurant entdeckt und bestellen 2 x 12 Austern und trinken Cider dazu - wie damals in der Bretagne!.

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Dann fahren wir weiter zum Nature's Valley. Eine kurvenreiche, enge Strasse führt uns steil hinunter an einen schönen Sandstrand. Vreni hält wieder die Füsse ins kalte Wasser des Indischen Ozeans. Badestimmung kommt trotz des schönen Wetters aber nicht auf!

Unterwegs treffen wir immer wieder mal auf unsere entfernten Verwandten.

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Später dann muss ich eine Vollbremsung machen, um nicht ein Ferkel zu überfahren, welches auf der N2 unterwegs war. Am Abend erfahren wir von den nachfolgenden WoMos, dass das Ferkel eine spätere Kollision nicht überlebt habe.

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Während des Essens beobachten wir, wie ein Boot von einer Fischtour zurückkehrt und in vollem Tempo auf den Sandstrand fährt. Dann steigen die Fischer mit ihrer Beute aus und kurze Zeit später geht die Fahr mit neuen Gästen wieder los.

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Vor dem Restaurant stellt ein junger Mann seine Sand-Kreationen aus. Um sie vor dem Zerfall zu schützen, muss er sie regelmässig mit Wasser besprühen. Dies macht er auf geniale Weise mit einer Petflasche, in welche er viele kleine Löcher gebohrt hat. Um ihn in seinen Bemühungen zu unterstützen, geben wir ihm 5 Rand.

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Plettenberg Bay ist ein beliebtes Urlaubsziel und für ihre malerische Szenerie bekannt. Von ihren portugiesischen Entdeckern wurde sie Bahia formosa („schöne Bucht“) genannt. Der Ort diente als Relaisstation für Schiffe nach Niederländisch-Indien (dem heutigen Indonesien), später auch als Walfangstation (bis 1920).

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Auf der Weiterfahrt halten wir an der Waterfront von Knysna. Waterfront bezeichnet einen touristischen Ort am Ufer bzw. Hafen, wo sich Laden an Laden und Restaurant an Restaurant reihen. Da wir aber ausserhalb der Saison unterwegs sind, können diese Orte durchaus besucht werden. Es ist jetzt selbst für uns kein Problem, das WoMo irgendwo zu parken. Die Restaurants sind auch nicht überfüllt und trotzdem gibt es noch das volle Angebot.

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Vreni findet in einem Laden ein "härziges" TShirt für 12-18 Monatige.

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Dann fahren wir auf der N2 weiter in Richtung George und überqueren kurz hinter Knysna den Ausläufer der Lagune, bei welcher wir die Nacht verbringen wollen. Kurz vor der Abzweigung kollidieren wir mit einem Vogel und sind darum so abgelenkt, dass wir erst nach ein paar Kilometern, bei einem Blick aufs Navi feststellen, dass wir den Abzweiger verpasst haben. Also wenden wir und fahren zurück. 

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Buffalo Bay Camp Ground

Der Platz liegt auf einer stürmischen Landzunge. Es ist kalt, die Sonne geht unter und wir sitzen zum Meeting zusammen.

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Dann ziehen sich alle in ihre WoMos zurück. Vreni kocht Spaghetti al Pesto und zusammen mit einem Gläschen südafrikanischen Weines beschliessen wir den schönen Tag.

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Dienstag, 3.Mai 2016      Oudtshoorn

Die Reise geht weiter in Richtung Westen. Bevor wir George erreichen halten wir an einem View Point. Die Zufahrt ist etwas eng, weil ein Reisebus mitten in der Einfahrt steht. Als wir dann aussteigen hören wir ein "Grüetzi" und sind überrascht, einen Bus voller Schweizer anzutreffen. Sie sind eine Woche auf der Garden Route unterwegs und kehren dann wieder heim. Schnell versammelt sich eine Gruppe um das Fahrzeugheck und bestaunt die Karte mit der Reiseroute. Diese wird auch fotografiert.

Dann zieht der Bus weiter, kurz danach auch wir und erreichen George.

Der legendäre Sklavenbaum, eine grosse Eiche vor dem Touristenbüro in der York Street, ist so alt wie die Stadt selbst. Hier sollen Sklaven früher ange-kettet worden sein, wenn sie versteigert wurden. In die Baumrinde sind Teile der Eisenketten einge-wachsen.

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Die Stadt liegt malerisch am Fusse der Outeniqua Mountains, die Höhen bis zu 1.370 m (George Peak) erreichen. George ist der Hauptort entlang der Garden Route, liegt 226 m über dem Meer und zählt über 50.000 Einwohner. Im Jahre 1811 wurde hier die zweite Landvogtei nach der britischen Kap-Be-setzung gebaut. Den entstehenden Ort benannte man nach König George III. 

Beim Visitorcenter steht der sogenannte Sklaven-baum. Glücklicherweise finden wir ganz in der Nähe einen Parkplatz. 

Wir werden von einem "Negerjungen" eingewiesen und dieser springt dazu etwa 50m vor uns her, um uns dann an einen Platz zu verweisen, wo unser grosses Mobil sicher abgestellt ist. Ich gebe ihm 4 Rand und er bedankt sich mit den Worten "Save Place!", was bedeutet, dass er ein Auge darauf haben werde.

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Dann erreichen wir Oudtshoorn und besuchen die Cango Wildlife Ranch.

Es handelt sich hierbei um eine Station, die verletzte Tier aufnimmt und sie dann auch behält, falls diese nicht mehr ausgewildert werden können. Mit dem Premium-Ticket können wir an einer einstündigen Führung teilnehmen und anschliessend noch ein Tiere nach Wahl streicheln.

Bis zum Beginn der Führung besuchen wir das Schlangenhaus. 

Dann folgt eine Einführung mit einem kurzen Überblick auf das, was uns erwartet. Die junge Führerin, Samantha, hat ihren Spass daran, uns zu erklären, wie gefährlich all diese Tiere wären. Dann geht es los.

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Zuerst gehen wir in die Voliere zur allgemeinen Freude von Vreni (Vogelphobie!). Etwas träge rekeln sich die Flugfüchse welche an der Decke hängen. Dann und wann streckt einer einen Flügel aus. Es sollen die grössten Flughunde und vor allem auf Madagaskar heimisch sein.

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Dann kommen wir zum Teich mit den Krokodilen. Faul liegen sie auf der Wiese und lassen sich von der Sonne wärmen. Auch hier macht die Führerin wieder ihre Spässe, aber lediglich den Kindern vermag sie Eindruck zu machen. Eine Hängebrücke führt über den Teich und als diese voller Gäste war, schaltet sie eine Mechanik ein, welche die Brücke erzittern lässt - da hat dann wohl der eine oder andere auch gezittert!

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Bis jetzt haben wir auch noch kleine Rhinos gesehen, aber eigentlich macht das auch wenig Spass. Wir wollen diese Tiere vielmehr in Natura sehen.

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Nach der Führung entschliessen wir uns, dass wir noch einen Gepard steicheln wollen. Zusammen wir Rolf werden wir zum Gehege geführt, in dem sich zwei Geparde befinden.

Bald hatte der eine Gepard genug von uns und verzog sich auf einen Baum. Jetzt musste der andere herbeigelockt werden. Vielleicht weil diese beiden Tiere jeden Tag sich von Besuchern streicheln lassen müssen, haben sie nicht immer Lust. 

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Nach diesem Abstecher fahren wir weiter zum nur noch wenige Kilometer entfernten Oppidam Camp.

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Heute Abend soll ein BBQ stattfinden und als wir ankommen, ist Wolle schon mit dem Anfeuern des Grills beschäftigt. Wie immer - von jedem Fahrzeug wird entweder Salat oder eine Nachspeise gebracht.

Wir reihen unser Tische und Stühle aneinander und legen unser Abendessen, diesmal sind es Würste, auf den Grill. Rasch wird es dunkel und kühl und jeder muss noch zu einer Jacke und einer Mütze greifen. Man glaubt es kaum, aber am Abend ist es in Südafrika kalt. Zum Glück ist es windstill und so lässt es sich aushalten.

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Als es dann ganz dunkel geworden ist und nur noch die Kerzenlaternen auf den Tischen für Helligkeit sorgen, wird uns der wunderbare Sternenhimmel bewusst. Wir suchen das Kreuz des Südens und finden es auch. Dann sehen wir die ISS von Horizont zu Horizont fliegen, so schnell, dass sie unmöglich zu übersehen ist.

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Um 9 Uhr ziehen sich die Ersten in ihre WoMos zurück, auch wir, und es bleibt nur noch der harte Kern zurück.

Mittwoch, 4. Mai 2016   Mossel Bay

Kurz nach der Ausfahrt aus dem Camp Ground halten wir bei einer Straussenfarm. Hier werden wir einiges über die Tiere und deren Zucht erfahren, nämlich:

Der Afrikanische Strauss, der zu den Laufvögeln gehört, ist der grösste lebende Vogel der Erde. Während er heute nur noch in Afrika südlich der Sahara heimisch ist, war er in früheren Zeiten auch in Westasien beheimatet. Für den Menschen war der Strauss wegen seiner Federn, seines Fleisches und seines Leders seit jeher von Interesse, was in vielen Regionen zur Ausrottung des Vogels führte.

Das Gerücht vom „Kopf in den Sand stecken“

Ein weit verbreitetes Gerücht besagt, dass der Strauss bei Bedrohung durch Feinde den Kopf in den Sandboden steckt.

Tatsächlich rettet sich der Strauss, der sehr schnell laufen kann, meist durch Davonlaufen. Er ist aber auch in der Lage, sich mit einem gezielten Tritt zu verteidigen, der einen Löwen oder einen Menschen zu töten vermag.

Die Männchen des Strausses sind bis zu 250 cm hoch und haben ein Gewicht bis zu 135 kg. Weibchen sind kleiner: Sie sind 175 bis 190 cm hoch und 90 bis 110 kg schwer. Der Strauss hat einen langen, überwiegend nackten Hals mit 19 Wirbeln. Der Kopf ist in Relation zum Körper klein. Die Augen sind mit einem Durchmesser von 5 Zentimetern die grössten aller Landwirbeltiere, wogegen das Hirn nur halb so gross ist.

Vor allem brütende Strausse legen sich jedoch bei nahender Gefahr oft auf den Boden und halten Hals und Kopf dabei gerade ausgestreckt. Da aus der Ferne der flach am Boden liegende Hals nicht mehr zu sehen ist, könnte dieses Verhalten zu der Legende geführt haben. Denkbar wäre auch, dass man bei der Beobachtung von Straussen auf grössere Distanz durch flirrende Luft über heissem Steppenboden einer optischen Täuschung erlegen ist. Bei diesem Effekt „verschwindet“ der Kopf grasender Strausse optisch für den ent-fernten Betrachter.

Nach einem Mittagessen, natürlich mit Straussen-fleisch machen wir uns auf den Weg nach Mossel Bay.

Die heutige Fahrt führt uns aus der kargen Landschaft der Kleinen Karoo wieder an die grüne Küste nach Mossel Bay.

Die Karoo ist eine Halbwüstenlandschaft in den Hochebenen des Landes Südafrika, nördlich der Grossen Randstufe und im südlichen Namibia. Unterschieden werden Kleine Karoo, Grosse Karoo und Obere Karoo sowie Sukkulenten-Karoo und Nama-Karoo. Mit einer Ausdehnung von 500.000 km² umfasst die Karoo fast ein Drittel des Territoriums der Republik Südafrika.

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Mossel Bay ist berühmt durch die Landung von Bartholomeus Diaz im Jahre 1488. 

Diaz stach im Sommer 1487 von Portugal aus mit einer Flotte aus drei Schiffen in See. Die Flotte segelte an der afrikanischen Westküste entlang bis zum südlichsten den Portugiesen damals bekannten Punkt an der Küste des heutigen Namibia. Als er nach einigen Tagen auf Ostkurs keine Landberührung hatte und die Temperatur immer weiter fiel, drehte er nach Norden ab und stiess auf eine bewohnte Bucht, die er wegen der dort weidenden Rinderherden Angra dos Vaqueiros nannte. Heute geht man davon aus, dass damit die Mossel Bay an der Küste des heutigen Südafrika gemeint war. 

Bevor wir zum heutigen Übernachtungsplatz fahren besuchen wir noch daen Diaz Museum Complex. Besonders eindrücklich war die Nachbildung von Diaz's Karavelle, mit welcher er unterwegs war.

Die Karavelle war ein zwei- bis viermastiger Segelschifftyp des 14. bis 16. Jahrhunderts.

 Merkmale waren 100 bis 180 Tonnen Verdrängung, geringer Tiefgang, hohes Heck und zumeist Lateinertakelung. Karavellen waren schnell und zeigten sehr gute Eigenschaften am Wind.

Der Tankwart leitet mich an eine Säule, als ich aber sehe, dass es hier nur 500 ppm gibt, wechsle ich an eine andere Säule.

Hier tankt man nicht selbst. Dafür gibt es die Tankwarte, von denen es an einer grossen Tank-stelle etwa 10 hat, welche auf die Kunden lauern. Während dem der Sprit in den Tank läuft putzt ein andere die Scheiben und wenn man sich nicht wehrt, würden sie auch noch das Oel kontrollieren und im Motorraum herum fummeln. Diese Freundlichkeit belohnt man mit 3-5 ZAR.

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Nach etwa 5 Minuten fragt mich Vreni, warum das Tanken so lange dauere und ich stelle überra-schend fest, dass der Diesel nur ganz langsam auch dem Zapfhahn läuft. Nach 15 Minuten und 40 Litern sage ich dem Tankwart, dass ich nicht länger warten könne. Eigentlich wollte ich etwas 120 Liter tanken, aber dazu fehlte mir einfach die Zeit.

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Der Platz liegt in unmittelbarer Nähe des "The Point", dem Leuchtfeuer, welches immer noch aktiv ist. Zusammen mit Iris und Adi besteigt Vreni den Hügel, kurz bevor die Sonne untergeht. 

Nach dem Meeting begleitet uns Rolf ins King Fisher Seafood Restaurant, wo wir nebst Muscheln an Tomatensauce auch Sole und Scampi gegessen haben - begleitet von einem guten Pinotage.

Inzwischen geht auch Diesel zur Neige und darum fahre ich an eine TOTAL-Tankstelle. Wenn immer möglich tanke ich bekannte Marken, um sicher zu sein, nicht minderwärtigen Treibstoff zu bekommen. Diesel steht in 2 Qualitäten zur Verfügung: 50 ppm und 500 ppm (part per million), was den Anteil an Schwefel im Treibstoff betrifft. Je schwefliger der Diesel, desto schwärzer der Rauch aus dem Auspuff.

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Donnerstag, 5. Mai 2016   Hermanus

Vor uns liegen mehr als 400 km, eine der längsten Strecken dieser Reise. Darum brechen wir bereit um 7 Uhr auf, nur mit einem Kaffee im Bauch. 

Der Mond steht als hauchdünne Sichel am Himmel.

Nach etwa 150 km wollen wir in Swellendam früh-stücken. Nach einer Stunde übergebe ich Vreni das Steuer. Sie braucht dringend mehr Übung im Fahren. Kurz danach kommen wir in dicken Nebel - das hätten wir hier nicht erwartet! Der Grund liegt in den feuchten Auen hinter dem Gebirge, abseits des Meeres.

In Swellendam treffen wir auf Rolf, welcher gleichzeitig mit uns losgefahren ist. Er gibt uns den Tipp, wo wir frühstücken können. In einem kleinen Restaurant mit historischen Möbeln ausgestattet - typisch viktorianisch - bestellen wir Cappuccino und Scones mit Strawberry Jam, Cheddar Cheese und Wipped Cream, wie in England!

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Dann kaufen wir Tickets fürs Museum und besu-chen 2 der an der Hauptstrasse gelegenen Museumsgebäude.

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Dieses Museumdorf ist bemüht, die alten Gebäude und deren Einrichtungen zu bewahren.

Nach einer Stunde ziehen wir weiter.

Die etwa 35 km Piste sind fast durchgehend gut. Dann und wann rubbelt es etwas, dafür werden wir mit schöner Landschaft belohnt. Unterwegs machen wir noch unseren Mittagshalt und essen Wurstbrote, nachdem im Ort kein Restaurant mehr geöffnet war. Jetzt müssen wir unsere Lust nach frischen Austern halt bis Cap Town verschieben.

Der nächste Punkt ist das Cape Agulhas. 

Das Cape Agulhas (port. für Nadelkap) ist der südlichste Punkt des afrikanischen Kontinents, nicht, wie oft angenommen, das Kap der Guten Hoffnung. Der 20. Meridian, auf dem Cape Agulhas in etwa liegt (genau verläuft er ca. 150 m östlich), stellt die geografische Grenze zwischen dem Atlantischem und dem Indischem Ozean dar.

Der erste europäische Seefahrer, der 1488 Cape Agulhas erreichte, war der Portugiese Bartolomeu Diaz. Cabo das Agulhas ist portugiesisch für „Kap der Nadeln“. Vermutlich gaben ihm die Seefahrer den Namen wegen seiner zahlreichen Felsen und Riffe. 

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Das Aufeinandertreffen verschiedener Meeres-strömungen führt oft zu hohem Wellengang, die Gewässer um Cape Agulhas gelten deswegen und wegen der Riffe als sehr gefährlich.

Eigentlich würde uns der offizielle Weg wieder etwa eine Stunde auf der gleichen Strasse zurück- und nach etwa 150 km über gute Strassen zum Onrus River Camp führen.

Uns ist das aber zu langweilig und so fahren wir kurz hinter Struisbaai von der Hauptstrasse ab und über "Gravel Roads", dafür aber auf dem direkten Weg zum Ziel.

Um 17 Uhr 30 treffen wir uns zum täglichen Meeting und besprechen den morgigen Tag, welcher uns bis Stellenbosch, dem bekanntesten Weinanbau-gebiet Südafrikas bringt.

Wir bekommen einige Adressen empfehlenswerte Weingüter, welche wir selbständig anfahren können um einem Wine Tasting beizuwohnen. Am Tag darauf soll dann eine geführte Exkursion zu verschiedenen Orten erfolgen.

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Mehr dazu in den nächsten Tagen.

Zurück im WoMo trinken wir zuerst einen Tee um uns wieder aufzuwärmen. Die Aussentemperatur ist zwar 20 Grad, aber wegen des starken Windes fühlt es sich richtig kalt an.

Dann fahren wir der Küste entlang in Richtung Stellenbosch. Auch hier ist der Wind so stark und dazu noch böig, dass ich nur mit 50 kmh fahren kann damit ich die Schwenker infolge des Windes noch ausgleichen kann.

In Gordon's Bay beschliessen wir deshalb, nicht über die 4 attraktiven Pässe  sondern auf direktem Weg nach Stellenbosch zu fahren.

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An den Bergen sieht man anhand der Wolken deutlich, dass es sich um Fallwinde handelt. Den Tankwart darauf angesprochen sagt, dass es in dieser Jahreszeit meist sehr windig wäre, aber nicht jeden Tag so stark wie heute.

Das Brüten auf dem Festland ist ungewöhnlich. Brillenpinguine sind Bodenbrüter, d.h. sie graben Höhlen in den zum Teil meterdicken Guano. Da dieses nährstoffreiche Düngemittel im 19. Jahr-hundert stark abgebaut wurde, graben sie ihre Nester auch in Sand oder brühten unter Büschen und überhängenden Felsen, sowie in freiem Gelände. Der Hauptgrund des Höhlenbrütens ist der Schutz vor der Sonne und vor Feinden. Sie ziehen es vor alljährlich den gleichen Brutplatz zu verwenden.

Freitag, 6. Mai 2016   Stellenbosch

Noch sind wir nicht am Kap der Guten Hoffnung, aber auf bestem Weg dorthin. Wir fahren zur berühmten Betty's Bay um die Pinguinkolonie anzusehen. Kaum an der Küste angelangt, werden wir von einem orkanartigen Wind gepackt. Das WoMo schüttelt und beim Aussteigen wird mir fast die Türe aus den Händen gerissen. Mit Windjacke und Mütze gehen wir zum Strand. Über einen Holzsteg kommen wir bis zum äussersten Punkt um die Afrikanischen Pinguine (auch Brillenpinguine) zu beobachten. 

Die Vögel werden 60 bis 70 cm gross, 2.5 bis 3 kg schwer und erreichen ein Alter von bis zu 20 Jahren. Die Brillenpinguine haben eine auffällige Schwarz-weiss-Färbung. Vom schwarzen Schna-bel geht zu den Augen und darum herum ein rosa Fleck, der ihnen den deutschen Namen gab. Vorderkopf, Scheitel, Kinn und Wangen sind wie der Rücken schwarz. Der Bauch ist weiss, jedoch geht ein schmales, schwarzes Band U-förmig über die Brust und die Körperseiten.

Das Brüten auf dem Festland ist ungewöhnlich. Brillenpinguine sind Bodenbrüter, d.h. sie graben Höhlen in den zum Teil meterdicken Guano. Da dieses nährstoffreiche Düngemittel im 19. Jahr-hundert stark abgebaut wurde, graben sie ihre Nester auch in Sand oder brühten unter Büschen und überhängenden Felsen, sowie in freiem Gelände. Der Hauptgrund des Höhlenbrütens ist der Schutz vor der Sonne und vor Feinden. Sie ziehen es vor alljährlich den gleichen Brutplatz zu verwenden.

Weiter aussen, beim Leuchtturm, gibt es auch eine Kormorankolonie, welche selbst beim stärksten Wind ausfliegen um Gräser für den Nestbau zu holen.

Es ist kurz nach 12 als wir auf dem Parkplatz bei der Spier-Winery anhalten. Hier bietet sich die Mög-lichkeit, neben einem Wine-Tasting auch ein Picknick zu machen.

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In der Picknick-Collection nehmen wir einen geflochtenen Korb und legen alles hinein was wir möchten, einschliesslich einem Shiraz von Spier. Dann setzen wir uns im Park an einen Tisch und geniessen unser Picknick.

Stellenbosch ist eine Stadt in der Provinz Westkap der Republik Südafrika. Sie ist nach Kapstadt die älteste von Europäern gegründete Siedlung im heutigen Südafrika. Das Umland ist eingebettet in eine Berglandschaft mit fruchtbaren Tälern. Es ist landwirtschaftlich geprägt und gehört zu den bedeutendsten Weinanbaugebieten Südafrikas und ist bekannt für den Export von hochwertigem Wein, der aus über 120 Weingütern kommt.

Dann fragen wir noch unsere "Parkwächterin" nach dem Weg zum kuriosesten Laden" in Stellenbosch, dem Oom Samie se Winkel. 

Dank ihrer Hilfe finden wir schnell hin.

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Die Bezeichnung trifft wirklich zu: es gibt wahr-scheinlich nichts, was man dort nicht kaufen könnte, nützliches, aber auch Tand. Darum ist der Laden auch gut besucht und man bekommt nur Eintritt, wenn es noch Platz im Inneren hat. Andernfalls müsste man draussen warten.

Dann suchten wir einen Parkplatz in der Stadtmitte, was gar nicht so einfach war. Es gab zwar dann und wann einen freien Platz, aber dann hingen die Äste der Bäume so tief, so dass wir nicht hineinfahren konnten.

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Beim Aussteigen macht uns ein Mann darauf aufmerksam, dass wir die Frontkamera entfernen sollen weil sonst jemand die Scheibe einwerfen könnte um sie zu stehlen!

Bei unserer Hinfahrt haben wir uns einen Überblick über die vielen Weingüter verschafft und morgen, bei unserer Stadtbesichtigung, werden wir 3-4 der bekanntesten Güter besuchen.

Mehr dazu dann im nächsten Bericht.